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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Mühe brachte sie ein Nicken zustande. Ihr Herz schlug wild, als wollte es protestieren. Jetzt bloß keine kalten Füße kri e gen. Sie kaute auf ihrer Unterlippe und lauschte Dr. Kilians sachlicher Ausführung über ihren bevorstehe n den Tod.
    „Danach schließe ich sie an eine Herz-Lungen-Maschine an, um ihren Kreislauf aufrecht zu erhalten. Dazu brauche ich nur w e nige Minuten. Währenddessen sind Sie klinisch tot. An diesem Punkt sollte es Ihnen gelungen sein, Ihre Reise zu starten. Ich möc h te noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, wie riskant dieser Schritt ist. Weder kann ich mit Sicherheit die Nebenwirkungen abschätzen, noch kann ich voraussagen, welche Auswirkungen dieses künstliche Koma auf Ihren Gesundheitsz u stand haben wird.“
    Mit leicht gerunzelter Stirn musterte er ihr Gesicht. Leyla hielt seinem Blick stand. Deu t lich erkannte sie in seinen Augen die vage Hoffnung, dass seine Erklärungen sie bewogen, ihr Vorhaben abzubr e chen.
    „Ich verstehe. Seien Sie versichert, dass ich mir über mögliche Folgen im Klaren bin.“
    „Nun gut.“ Kilian seufzte. „Nach einer Weile werde ich eine Reanimation einleiten, Sie aber dennoch im künstlichen Koma b e lassen. Dieser Vorgang geht in einem über, ohne dass Sie erwachen werden. Ihr Herz wird wieder schlagen, aber Ihr Bewusstsein ist ausgeschaltet. Diesen Z u stand werde ich so lange beibehalten, wie ich es verantworten kann.“
    „Ich weiß aber nicht, wie viel Zeit ich brauchen werde“, wandte Leyla ein. Insgeheim hoffte sie, dass die Zeit dort, wohin sie ging, eine andere Bedeutung hatte.
    „Dann müssen wir uns auf meine Intuition verlassen. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Sollten Komplikationen eintreten, u n terbreche ich auf der Stelle und hole Sie zurück.“
    Er blickte sie ernst an, während sie sich auf dem Tisch ausstreckte. Gefasst kre m pelte sie ihren Ärmel hoch. Gegen ihren zittrigen Atem konnte sie nichts unterne h men. Oh Gott, was tat sie hier bloß? Sogar eine bevorstehende Vollnarkose erzeugte in ihr die bange Vo r stellung, nicht wieder aufzuwachen. Sie war im Begriff, sich töten zu lassen. Der Tod ist eine Einbahnstraße, ein Weg ohne Wiederkehr. Ihre Halsschlagader pochte unter dem Anflug von Panik. Ihre Haut spannte sich fester um ihre Knochen. Ein Kribbeln zog sich an ihren Fi n gerspitzen hinauf, hinterließ ein taubes Gefühl. Tief sog sie die Luft ein, um ihren rebellierenden Körper zu beruhigen. Sie lenkte ihre Konzentration auf ihren Plan, auf die einzige Chance, Rudger zu finden. Untätig abzuwarten, kam nicht infrage. Allein der G e danke war unerträglich.
    Dr. Kilians Miene wurde weicher. Unbeholfen tätschelte er ihren Arm. „Bei den letzten Unte r suchungen habe ich gesehen, dass Sie über eine außergewöhnliche Vitalität verfügen. Ihre Werte waren über die Maßen erstaunlich. Ein Phänomen, dem ich mich gern für me i ne Studien genauer widmen würde.“ Während er sprach, band er ihren Arm ab und griff nach der Spritze, die neben ihm auf dem Gerät e tisch lag.
    Ein Stich, und im nächsten Moment schoss eiskalte Flüssigkeit durch ihre Vene. Bleischwer senkten sich ihre Lider wie von a l lein.
    Dann ging das Licht aus.
     
    Es war unendlich anstrengend. Irgendwelche Gummibänder hinderten Leyla daran, aufz u stehen. Gleichzeitig fühlte sich ihr Körper leicht an wie eine Feder. Vorsichtig beugte sie ihren Oberkörper vor, versuchte, den seltsamen Widerstand zu überwinden. Stattde s sen schaukelte sie ständig auf und ab. Im nächsten Moment hin und her. Davon musste einem schlecht werden, doch ihr Magen schien unbeeindruckt. Was auch immer sie festhielt, schien Bestandteil ihres Rückens zu sein. Wie ang e wachsen. Unwillkürlich griff sie hinter sich, um den unteren Teil ihres Rückens abzutasten, doch sie fühlte nichts. Hatten sich ihre Arme überhaupt bewegt? Ihr Oberkörper strebte zumindest weiter vor, um das Hindernis loszuwerden. Furcht stieg in ihr auf, vor dem bevorstehenden Schmerz, wenn der überd i mensionale Pfropfen an ihrem Rücken sich plötzlich abtrennen und womöglich ein ganzes Fleischstück mit sich reißen würde. Nach weiteren ergebnislosen Vers u chen, sich zu lösen, hielt sie inne und wollte sich den Schweiß von der Stirn wischen. Doch ihre Haut war trocken und kühl. Erst jetzt stellte sich fest, dass die A n strengung sie nicht mal außer Atem gebracht hatte. Schwärze umgab sie nach wie vor. Sie wollte die Augen öffnen, doch die waren überhaupt

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