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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Körper keine Anzeichen von Erschöpfung zeigte, überkam Leyla eine Ahnung, dass er recht hatte. Zumindest g e noss sie es, ihre Beine auszustrecken. Mit einem Seufzen lehnte sie sich gegen Rudgers Brust. Nur der Schein ihrer Auren unte r brach die alles umfassende Dunkelheit, wie ein einsames Lagerfeuer inmitten der gefährlichen Wildnis. Eine Weile saßen sie schweigend da, lauschten dem leisen Pochen ihrer Herzen. Seine Arme umschlangen sie wie eine wärmende Stola. Unzählige Fr a gen schwirrten ihr durch den Kopf. Angefangen mit dem Nichtvorha n densein elementarer Bedürfnisse wie Essen und Trinken. Es bedurfte sicherlich langer Gespräche, bis sie von Rudger alle Antworten bekam. Was sie im Moment am meisten beschäftigte, rollte ihr unwillkürlich von der Zu n ge.
    „Was wollte sie von dir?“ Das Modgudr auf der Suche nach einem G e fährten war, hatte Sergej erklärt. Dennoch wollte sie von Rudger wissen, was da wirklich passiert war unter diesem Aurazelt.
    „Sie bot mir Fruchtbarkeit an.“
    Beeindruckend. „Kann sie das?“
    „Ich weiß es nicht und ehrlich gesagt, wollte ich es nicht herausfi n den.“
    Er rührte sich hinter ihr. Etwas bedrückte ihn. Ein Meistervampir, der sich ziert. Trotz der Vorahnung, dass es noch etwas gab, musste sie schmunzeln. Ruhig wartete sie ab. I r gendwo tropfte ein verirrtes Rinnsal an den Felswänden hinab.
    „Sie bot mir an, dich hierherzuholen, um mit dir Kinder zu zeugen.“ Gleichmütig erw i derte er ihren erstaunten Blick.
    „Oh! Wie großzügig.“
    Mit einem leisen Schnauben stimmte er ihrem Sarkasmus zu. Eine Reihe von skurrilen Bildern schoss ihr durch den Kopf. Dü s tere Reihenhaussiedlung ohne Tageslicht. Kleine Zombiekinder im diffusen Licht ihrer Auren auf der Jagd nach allerhand Unte r weltgetier im Vorgarten. Wie hatte sich Modgudr das vorgestellt? Überhaupt nicht, natürlich. Es sollte nur ein Trick sein, ein Leckerchen, das sie ihrem Lieblingshündchen zuwarf, um seine uneingeschränkte Hingabe zu sichern. Sie schüttelte sich, um die unheimlichen Bilder aus ihrem Kopf zu vertre i ben.
    „Sie hat nicht eine Minute nachgedacht, dass wir vielleicht gar keine Kinder haben möc h ten?“
    „Das habe ich zu erklären versucht, aber sie hat nicht z u gehört.“
    „Das war jetzt ein Scherz, oder?“
    „Natürlich.“
    Sein Atem streifte ihren Nacken, als er sich vorbeugte. „Die Zeit ist um, wir sollten au f brechen.“
    „Was wird nun aus Sergej?“
    Langsam stand Leyla auf. Einen Moment schwieg Rudger. Sein Blick schweifte in die Richtung, in der Sergej verschwunden war.
    „Ich werde nach ihm sehen, sobald ich wieder hier bin. Doch zuerst müssen wir dich in deinen Körper zurückbringen.“
    „Wir müssten durch die ganze Stadt, um an den Ort zu gelangen, an dem ich hierher kam“, gab sie zu bedenken.
    „Dieser Durchgang dürfte sich nicht mehr an seinem Ursprungsort befinden. Solche Pforten sind instabil und tauchen unwillkü r lich auf. Es wäre müßig, danach zu suchen. Wir nehmen den üblichen Weg.“
    An der Hand zog er sie in die entgegengesetzte Richtung. Wortlos legten sie eine beachtliche Strecke zurück, von der Leyla i r gendwann a n nahm, sie würde nie enden. So viel zum Thema Müßigkeit. Wenigstens konnte sie in der Zwischenzeit einen weiteren Versuch unternehmen, die mannigfachen Eindrücke der letzten Stunden in ihren Gedanken zu ordnen. Zumindest vermutete sie, dass Stunden vergangen waren. Vom Gefühl her schi e nen es Tage gewesen zu sein. Doch ihre verworrene Wahrnehmung ließ keinen klaren Gedanken zu. Ständig lenkte sie ihr feinstofflicher Körper ab, der trotz des Gewaltma r sches nicht außer Atem geriet.
    Als sie das Gewölbe endlich verließen, um ins Freie zu treten, wurde es etwas heller. Neben Rudger blieb sie einen Moment st e hen, um ihre Augen an die Umgebung zu gewöhnen. Allerdings war es mehr ihr Verstand, der vorbereitet werden musste. Sprac h los blickte Leyla zum Firmament hinauf. Ein Himmel, wie er ihr bekannt war, existierte auch auf di e ser Seite von Hels Trutzburg nicht. Vielmehr hatte es den Anschein, als stünden sie unter einer gewaltigen Kuppel, in deren Innerem Natu r gewalten eigenen Gesetzen folgten. Über ihnen erstreckte sich in weiter Ferne ein Spektakel aus geschwungenen Lichtschw a den. Eine überraschende Farbenpracht dominierte im überirdischen Schein die Atmosphäre. Bestand das bisher Gesehene jenseits der grenzwirkenden Res i denz der Göttin vorwiegend aus Grautönen,

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