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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Muskeln in ihren Beinen vor A n spannung zuckten.
    „Ist das der Durchgang?“, wisperte sie. Wieder verlor sich ihre Stimme im Vakuum. Kein Echo, nur ein dumpfer Hall. Rudger und sie, allein vor einer allumfasse n den Leere.
    „Vampire nehmen diesen Weg regelmäßig. Er führt in unsere Körper zurück. Allerdings sind wir dabei immer allein“, erklärte er.
    Leyla schluckte und es fühlte sich an, als würge sie einen Kloß hinunter. Die Worte bli e ben ihr im Halse stecken. Ein Anflug von Hoffnungslosigkeit vertrieb für einen Moment die aufko m mende Panik. Bereitwillig ließ sie sich in seine Arme ziehen, barg ihr Gesicht an seiner Brust. Inständig wünschte sie, aus diesem Al b traum zu erwachen.
    „Es ist die einzige Möglichkeit. Wir müssen eins werden, um die Schwelle zu übertreten“, sagte Rudger mit ruhiger Stimme.
    „Du meinst, wir sollen die Gesetze der Dimensionen austricksen?“ Eine rhetorische Frage, denn sie brauchte sich nur umz u schauen, um zu wissen, was er meinte. „Was, wenn auf der anderen Seite Tag ist? Das Wetter in Krinfelde könnte sich geändert haben.“ Es tat gut, sich mit alltäglichen Sorgen abzulenken, auch wenn sie in Anbetracht der nahezu aussichtslosen Lage ve r schwindend klein waren. Egal, was auf sie zukommen würde, alles war besser, als den Verstand zu verli e ren.
    Sein Lachen perlte durch das Vakuum, nicht mehr als ein sanftes Vibrieren in seiner Brust. „Man weiß nie genau, was einen bei der Rückkehr erwartet. Was die Tageszeit b e trifft, keine Sorge, das würde ich spüren.“
    Natürlicher Schutzmechanismus über die Grenzen des Lebens hinaus. Zumindest was das L e ben betraf, wie sie es kannte.
    „Ihr geht immer alleine zurück?“ Leylas Stimme zitterte.
    Er nickte und zog sie fester in seine Arme. „Wie wir immer allein aufwachen. Ob Mensch oder Vampir, ob Starre oder Schlaf. Ein Moment, den niemand mit j e mandem teilen kann.“
    Da Rudger bei ihr war, wurden ihre Sorgen plötzlich umgelenkt. Bislang hatte sie keinen Gedanken an ihr eigenes Wohlergehen verschwe n det. Dafür überrollte sie nun Panik mit ungeahnter Heftigkeit. Weder wusste sie, wie sie ihre Reise antreten sollten, noch ob es ihr überhaupt gelang, den Weg zu ihrem Körper zu finden. Was würde geschehen, wenn Rudgers Plan misslang? Vie l leicht würde ihr feinstofflicher Körper, ihre Seele, auf ewig in der Unendlichkeit herumschweben, während ihr physischer Leib für eine unbestimmte Zeit an lebenserhaltenden Maschinen im Kra n kenhaus angeschlossen bleiben würde. Sie fragte sich, wie lange Dr. Kilian einen solchen Zustand aufrechterhalten konnte. Wer würde den St e cker ziehen? Ihr Atem ging heftiger, als wäre sie gerannt. Gleichzeitig war sie nicht sicher, ob sie überhaupt geatmet hatte, seit sie in Nif l heim war. Möglicherweise handelte es sich um einen Reflex. Sie hatte sich wenig Gedanken über ihre Rückkehr gemacht, weil ihr Augenmerk darauf lag, Rudger zu finden. Doch auch wenn sie es getan hätte, ihre En t scheidung wäre unumstößlich geblieben.
    „Und was passiert jetzt?“, flüsterte sie und blickte zu Rudger auf.
    „Vertrau mir, mina Fagreþæ.“ Seine Lippen umschlossen die ihren zu einem zär t lichen Kuss.
    Natürlich vertraue ich dir, war ihr letzter Gedanke, bevor die Erkenntnis sie wie ein Blitzschlag traf. Beim letzten Mal, als er das gesagt hatte, war er kurz darauf mit ihr von einem Turm gesprungen, nachdem sie sich ihr Eheversprechen gegeben hatten. Instin k tiv wollte sie sich von ihm lösen, um zu protestieren, da hob er sie schon an und sprang …
    Leylas Körper schoss durch einen Tunnel aus bunten, explodierenden Lichtern. Sie sah nichts, außer dem grellen Chaos, das an ihr vorbeiraste. Sie spürte nichts, außer Rudgers Hand. Niemals würde sie ihn loslassen. Sie dachte nichts, außer an ihn. Dann kam gleiße n der Schmerz und drohte, ihren Körper in seine Bestandteile zu zerlegen. Ihr stummer Schrei löschte alles aus, beendete die Qualen, die keine waren.

10
     
    W
    enn Rudger sie nicht fest umklammert hätte, wäre sie in den Matsch gefallen, in dem sie knöcheltief sta n den.
    Obwohl das wahrscheinlich nicht möglich war, zumal ihr physischer Körper sich bei Dr. Kilian im Krankenhaus b e fand. Verdammt. Diese Zweikörperexistenz war verwirrend. In Rudgers Armen fühlte sich alles vertraut an, doch er befand sich schließlich im gleichen Zustand. Noch hatte sie nicht registriert, dass sie beide in dieser Dimension für ihre U m

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