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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Parkanlage, die in der winterlichen Kahlheit einen gepflegten Eindruck machte. Die ganze Kulisse ließ als Nächstes ein verwunschenes Märchenschloss oder zumindest ein altes Herrenhaus erwarten. Aber anste l le düsterer Giebel und säulenumgebener Veranden erblickten sie einen Plattenbau, der stolz auf einer Anhöhe thronte. Das weitre i chende Flachdachgebäude bestand aus kubisch gegliederten Baukörpern, die horizontal angelegt waren und den Eindruck erwec k ten, zu schweben. Beim Hinaufsteigen der breiten Eingangsstufen strich Leyla mit einer Hand über das Geländer und war e r staunt, kalten Stahl zu fühlen. Sie wäre nicht weiter überrascht gewesen, wenn sich das Material warm angefühlt hätte, weil die filigrane Verarbeitung dem festen Material eine nahezu lebendige Ausstrahlung verlieh. Die extrav a gante Außenansicht der Villa Beauty setzte sich im Innern fort. Sie betraten den spiegelglatten Granitboden des geräumigen Eingangsbereichs. Eine Frau kam mit schnellen Schritten auf sie zu. Das Echo ihrer klackernden Absätze hallte von den Wä n den wider. Ihr Mantel blähte sich auf und zeigte ein grau meliertes Kostüm. Sie wich im letzten Moment Leyla aus, ohne von ihrem Noti z block aufzublicken. Ein Hauch ihres teuren Parfüms wehte herüber, als sich die Frau an ihr vo r bei schob und durch den Ausgang verschwand. Leyla nahm das dezente Quietschen ihrer Profilsohlen deutlich wahr, als sie weitergingen. Überhaupt wir k ten ihr und Maries Aufzug aus Jeans und wetterfesten Cargojacken fehlplatziert in der noblen Vorhalle. Leyla erwartete jeden Moment einen eifrigen Sicherheitsbeauftra g ten, der sie freundlich und bestimmt wieder hinausgeleitete. Stattdessen lächelte ihnen eine multiku l turelle Formation aus drei jungen Schönheiten entgegen. Sie saßen hinter einer geschwung e nen Rezeption aus Mahagoniholz.
    Der mokkafarbene Teint einer Afrikanerin glänzte wie Ebenholz, ihre großen Augen w a ren blau und hoben sich spektakulär von ihrer Gesamterscheinung ab. Volle Lippen wöl b ten sich über eine Reihe ebenmäßiger, weißer Zähne. Die Asiatin neben ihr glänzte hell wie Porzellan, ihre makellose Haut harmonisierte mit dem tiefschwarzen Haaren. Ihr verhaltenes Lächeln lag wie dorthin b e fohlen auf ihrem Kussmund. Ihre schrägstehenden Mandelaugen blieben davon unb e rührt. Den Abschluss machte eine Blondine mit frischem Teint und apfelroten Wangen. Eher herbe Gesichtszüge wurden durch weiche, blo n de Locken entschärft und boten eine strahlende Erscheinung. Sie trugen weiße Rollkragenpullover, die es unmöglich machten, eventuell vorha n dene Bisswunden zu erkennen. Ihre Namen standen auf kleinen goldfarbenen Schildern, jeweils mit einer zweistelligen Zahl versehen.
    „Guten Morgen, Frau von Rode, wie geht es Ihnen?“, grüßte die Blondine.
    „Gut, danke Sabrina.“
    „Sie waren lange nicht mehr bei uns.“
    „Ich bin im Moment sehr beschäftigt“, sagte Marie.
    „Was können wir heute für Sie und Ihre Freundin tun?“, säuselte sie mit einem frage n den Blick auf Leyla.
    „Das ist Leyla Barth“, sagte Marie und deutete mit einer Hand auf Leyla. „Wir möchten zu Jürgen Kremer.“
    „Haben Sie einen Termin?“
    „Nein“, entgegnete Marie kleinlaut.
    „Sie wissen, dass Herr Kremer nur mit Termin zu sprechen ist“, mischte sich Miss Sa i gon ein. Sie legte einen tadelnden Klang in ihre Stimme.
    „Dann richten Sie ihm aus, dass es um Mord geht und fragen bei der Gelegenheit nach einem Termin“, sagte Leyla mit süßlicher Stimme.
    Drei perfekte Paare Augenbrauen schnellten in die Höhe und der Mund der afrikan i schen Frau formte sich zu einem lautlosen Erstaunen. Sabrina griff nach dem Telefon und fixierte, während sie wart e te, einen imaginären Punkt auf ihrer Schreibtischplatte.
    „Hier ist Marie von Rode in Begleitung von Leyla Barth. Sie sagen, es ginge um Mord.“ Nac h dem sie aufgelegt hatte, lächelte sie ihre Besucher mit einstudierter Freundlichkeit an. „Sie können durchg e hen. Herr Kremer erwartet Sie.“
    Sie gingen durch ein verglastes Treppenhaus, in dem galerieartig Porträts von berühmten Persönlichkeiten an silbernen Kette n aufhä n gungen hingen. Von allen Seiten strahlte das Tageslicht herein und beleuchtete spotartig die Gesichter von Schauspielern und Wir t schaftsgrößen aus aller Welt.
    „Alles Mitglieder von Thetania“, sagte Leyla beeindruckt.
    Es war bekannt, dass Thetania mit einer Riege Prominenz aufwarten konnte. Die Bilder

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