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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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attackieren. Und so sahen Arla und Cathyll, als sie hinab schauten, große Feuerkugeln, die einen leuchtenden Bogen über die Stadt beschrieben, um schließlich auf das Wasser zu klatschen. Zehn Katapulte waren gebaut worden, die mit brennenden Säcken und einem Gemisch aus Öl und Sägespänen beladen waren. Cathyll sah, welchen Schaden die brennenden Geschosse anrichten konnten: Als eine der Kugeln auf einem Schiff landete, stand dies sofort in Flammen. Sie sah, wie sich die darauf befindlichen Norr ins Wasser stürzten, um dem Feuer zu entgehen und aufgrund des Gewichts ihrer Rüstungen in die Tiefe gezogen wurden.
    Aber sie sah auch, dass nicht genug Schiffe getroffen wurden. Eines war direkt an einer Mole gelandet und eine Planke wurde über den Rand geschoben, auf der sofort Männer erschienen, die an Land stürmten. Sie kamen nicht weit, denn sie wurden von Pfeilen der Verteidiger niedergemäht.
    Südlich der Stadt aber landete ein weiteres Drachenboot und trotz des Sturms stiegen die Drakinger die herabgelassenen Leitern hinab und befanden sich kurz darauf im hüfthohen Wasser. Am Strand warteten die Sath auf sie, hinter aufgebauten Palisaden schossen Bogenschützen ihre Pfeile ab und dahinter warteten die Männer mit Speeren und Schwertern.
    Das Problem waren die Schiffe, die abseits der Stadt landeten, wo keine Verteidigungslinien aufgebaut waren. In Anbetracht des Sturms war es sehr wahrscheinlich, dass viele Norr an diesen Stellen landen, sich dann formieren und in die Stadt ziehen würden.
    Als Arla Cathyll am Arm berührte, sah sie, dass im Norden der Stadt, jenseits des Hafendamms tatsächlich drei Schiffe im Meer geankert hatten und Krieger wie Ameisen aus den Booten stürmten. Zu ihrem Erschrecken sah sie auch, dass im Hintergrund noch we itere Schiffe kamen. Sie wusste, dass im Norden Ketill mit seinen Leuten stationiert war.

60. Ein ungleicher Kampf

    n’luin hatte schon einmal einen Verrückten gesehen. Er war mit seiner Mutter in Cal’l gewesen und auf dem Marktplatz war eine Gruppe von Akrobaten aufgetreten. An’luin war es gelungen seine Mutter, die eigentlich schnell nach Hause hatte gehen wollen, in die erste Reihe des Ringes, der sich um die Artisten gezogen hatte, zu ziehen. Er hatte so etwas noch nie gesehen, Menschen, die sich verrenkten, die andere mit breitem Grinsen zum Lachen brachten (seine Mutter hatte nicht gelacht) und die fünf verschiedene Kegel in der Luft bewegen konnten, ohne dass diese hinunter fielen. Mit großen Augen war der damals fünfjährige Junge vor der Ansammlung dieser Wunder gestanden und hatte sämtlichem Ziehen und Zerren seiner Mutter widerstanden. Dann war der Verrückte gekommen. Er hatte wilde, schmierige Haare, einen Bart und trug eine Fackel vor sich. Nachdem er diese Fackel mehrere Male geschwenkt hatte, hatte er sie sich langsam in den geöffneten Rachen geschoben und wieder hinausgezogen - diesmal ohne Feuer. Während An’luin noch auf die Fackel gestarrt hatte, war der Mann mit einem unheimlichen Leuchten in den Augen auf ihn zugekommen, hatte sie mit einem Schnipsen direkt vor seinem Gesicht wieder entzündet und als An’luin vor Schreck aufgeschrien hatte, wild angefangen zu lachen. Das war das letzte, was der kleine Junge von dem Mann gesehen hatte, denn danach hatte er seine Mutter aus dem Gedränge gezogen und auf dem ganzen Nachhauseweg geweint. Seine Mutter, zufrieden mit dem Ergebnis, hatte ihn nicht getröstet.
    Derselbe Mann stand nun vor ihm - eine Fackel in der einen, ein Schwert in der anderen Hand, mit einem wilden und irren Blick, laut lachend. Zumindest war es für An’luin derselbe Mann, denn er löste dieselbe Reaktion aus. In diesem Moment, am Ortseingang von Gil’avun, wurde An’luin klar, wer den Kampf, den er gegen diesen Mann führen musste, ja wer die ganze Schlacht heute Nacht gewinnen würde. Es würden diejenigen sein, die keine Angst hatten, diejenigen, die dem Tode lachend ins Auge blickten und ohne zu zögern in den Kampf schritten. Es war ein Reflex gewesen, wie damals als kleiner Junge, hatte er schon den Kopf nach hinten gedreht und wollte Reißaus nehmen, fliehen vor diesem Wahnsinnigen, dem andere Wahnsinnige folgten, doch als er sich schon umgedreht hatte, da sah er auf das was er verteidigte - das Dorf, in dem seine besten Freunde wohnten, in dem das Mädchen wohnte, das er liebte, auch wenn sie zusammen mit den anderen Frauen und Kindern nun in der Festung von Mal Kallin in Sicherheit war. Und er sah die

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