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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Sohn von König Gunnar. Uns winken unermessliche Reichtümer und Ruhm und Ehre. König Gunnar selber wird, sobald das Eis geschmolzen ist, zu uns herauf fahren und die Waffe holen und uns fürstlich entlohnen.“
    Nun kam der Jarl von Wut gepackt direkt auf seinen Ziehsohn zu und packte ihn am Umhang. „Was erlaubst du dir, Du völlig verblödeter Idiot? Das Geschäft mit König Olaf ist schon gemacht. Hier bin immer noch ich der Häuptling.“
    Steinn hatte nun im Würgegriff von Starkir deutliche Mühe ruhig zu bleiben, doch er stammelte: „N ein, Starkir, denn ich fordere dich zum Holmgang.“
    Abrupt ließ der Jarl den Sprechenden los. Die Menge hielt den Atem an. Ketill erklärte Cath flüsternd was ein Holmgang ist: ein Duell, das bis zum Tode ausgefochten wurde. Eyvind drängte nach vorne und rief: „Hör auf, Steinn. Du kannst Starkir nicht zum Holmgang fordern. Keiner der Kinder Weyas dar f ein anderes töten, das weißt du.“
    „Ja, das weiß ich. Und deshalb wird Nod diesen Kampf für mich austragen. Und wenn er gewinnt, dann werde ich Jarl des Dreisch afetals.“

    „Hör auf damit, Stein n, das ist Wahnsinn, das weißt du.“ Steinn beachtete Balain, dessen Stimme ansonsten auf seine Zuhörer eine besondere Wirkung zu haben schien, nicht. Er hatte die Hand des Paters, die sich auf seine Schulter gelegt hatte, einfach abgeschüttelt.
    An’luin sah wie Nod langsam in die Mitte trat, mit einem Lede rwams bekleidet, dass seine muskulösen Arme zeigte. An’luin war nie aufgefallen wie gut gebaut der kleine Ca’el war. Er hatte immer nur den hilflosen Jungen gesehen.
    Auch Starkir schaute auf den Ca’el und schrie: „Was soll der ganze Blödsinn. Dann komm, Junge. Beenden wir es gleich hier.“ Eyvind versuchte Starkir abzuhalten: „Nein, Starkir. Du weißt, dass du das hier nicht tun musst. Kein Häuptling muss einen Holmgang annehmen.“ Der Jarl schaute Eyvind mit festem Blick an. „Was für ein Jarl wäre ich, wenn ich kneifen würde? Darüber hinaus wird dieses Jüngelchen noch bereuen mich gefordert zu haben.“
    An’luin lief zu Balain. „Was passiert hier?“ Der Pater erklärte: „Das Gesetz der Norr besagt, dass bei Streitigkeiten, die nicht geschlic htet werden können, ein Gegner zum Holmgang gefordert werden kann. Innerhalb einer markierten Fläche kämpfen dann die Kontrahenten bis zum Tode. Und wenn man einen Gegner getötet hat, dann gehört einem dessen ganzer Besitz: Haus, Hof und Titel. In diesem Fall bedeutet das, dass, sollte Nod gewinnen, er den Bakkenhof bekommen würde. Den Titel des Jarls kann er nicht bekommen, denn er ist keiner von hier. Dadurch, dass er den Kampf aber in Steinns Namen durchführt, würde dann Steinn Jarl werden. Mit diesem geschickten Schachzug kann Steinn die Hierarchie der ganzen Siedlung auf den Kopf stellen.“
    An’luin erschauerte. „Aber wenn Starkir das nicht tun muss, dann sollte man ihn davon abhalten. “
    „Steinn hat einen guten Moment für seine Herausforderung gewählt. Starkir ist schon leicht angetrunken und überschätzt sich. Außerdem will er vor seinen Leuten hier nicht zurückziehen. Das würde seinem Ansehen schaden.“, erläuterte der Pater.
    An’luin sah wie Hjete versuchte auf ihren Mann einzuwirken, dass dieser auf den Zweikampf verzichten möge. Doch Starkir wischte ihre Bedenken offensichtlich mit einer Handbewegung fort. Wä hrenddessen zog Syggtrygg mit einem Stock einen weiten Kreis um das Feuer. Töft holte derweil die Axt und den Schild Starkirs, der mit in die Hüften gestemmten Händen dastand und Stärke demonstrieren wollte.
    „Kann man denn gar nichts machen?“, fragte An’luin. „Auch wenn die Leute aus dem Dreischafetal mit Steinns Absichten nicht übe reinstimmen – die Tradition besagt, dass dieses Duell ausgefochten wird. Und darüber hinaus freuen sich einige auch auf die gute Unterhaltung.“, brummte Balain.

    Schließlich traten sich die Kontrahenten gegenüber. Starkir brummte etwas und Nod, der zwei Köpfe kleiner war, schaute stumm in die Augen des Jarls. An’luin, der niemals das Gefühl gehabt hatte die wahren Absichten seines Landsmannes durchschauen zu können, hatte das erste Mal das Gefühl, hinter die eisige Maske des Jungen schauen zu können. Es schien, als habe er all die Zeit darauf gewartet im direkten Kampf jemanden töten zu können. An’luin fragte sich immer noch, was passiert war, das den rothaarigen Ca’el mit solcher Wut erfüllt hatte. Dann erklang ein dumpfer,

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