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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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An'luin in den Wald hinein. Obwohl sie vorher schon gelaufen waren, setzte er ungeahnte Kräfte frei und lief, wie er noch nie gelaufen war. Er drehte sich erneut um, um zu sehen, ob er verfolgt wurde, als er für einen kurzen Moment verspürte, wie sein Kopf von einem Blitz getroffen wurde. Dann war seine Angst verschwunden – er schwebte auf einer weißen Wolke und fühlte sich leicht und sicher.

39. Ein Kreis schließt sich

    n'luin lag in einem Bett. Es war mindestens genauso schön bequem, wie das Bett, in dem er in Solbaek erwacht war, nur kam es ihm noch etwas weicher und flauschiger vor. Als er die Augen öffnete sah er seine Mutter vor sich stehen. Obwohl sie älter aussah, als zu jenem Zeitpunkt, als er sie verlassen hatte, freute er sich riesig sie wiederzusehen. Er öffnete gerade den Mund, um sie zu begrüßen, als sie ihren Zeigefinger an ihre Lippen hob. Er hielt einen Moment inne, blinzelte und sah, dass er sich auf einmal irgendwo anders befand, immer noch weich gebettet, aber es war dunkel und sein ganzer Körper tat ihm weh. Vor lauter Schmerzen wollte er aufstöhnen, doch er hatte immer noch das Bild seiner Mutter vor sich, die ihm lächelnd bedeutet hatte zu schweigen. Nicht nur sein Kopf tat weh, er verspürte ein Beißen und Kribbeln im Gesicht und an den Händen und Beinen. Als er ein wenig aufblickte, sah er weshalb: Er befand sich in einem Brennesselfeld, verdeckt von den hüfthoch stehenden Pflanzen.
    Auf einmal nahm er vor sich eine Bewegung und ein Rascheln wahr. Vor ihm, direkt vor ihm, befand sich jemand. Sachte hob er den Kopf, um etwas erkennen zu können. Im Mondlichtschatten des Baumes stand ein Scicth, einer jener unheimlichen Krieger aus dem Norden, mit denen ihn seine Mutter immer Angst eingejagt hatte. „Wenn du nicht artig bist, kommen dich die Scicth holen“, hieß es oder „Nachts kommen die Scicth und holen Jungs, die sich verirrt haben.“ Damit hatte seine Mutter versucht, seinen nächtlichen Ausflugsdrang einzudämmen – mit wenig Erfolg.
    Nun aber fröstelte An'luin und er verstand, warum die Norr alle Ankil „Blösker“ nannten. Der Scicth hatte ein blaues Muster in se inem Gesicht, das in der Dunkelheit noch bedrohlicher aussah. Sein Blick war fest auf einen entfernten Punkt gerichtet und er schien auf etwas zu lauschen.
    Jetzt erst erinnerte An'luin sich wo er war und in welcher Gefahr er sich befand. Er musste nur für einen kurzen Moment bewusstlos gewesen sein, als er wohl an diesen Baum geprallt war, der sich vor ihm auftat, neben dem der Scicth stand und lauschte. Nun hörte auch An'luin Stimmen, der trotz zunehmender Schmerzen und dem Brennen auf seiner Haut alles dafür tat, keinen Laut von sich zu geben und sich nicht zu bewegen. Er wagte es kaum zu atmen.
    „...werden Euch reich entlohnen und lassen Euch in Freiheit ziehen, wohin immer es Euch gelüstet. Dies ist nicht Euer Kampf, verschont Euer Leben und das Leben anderer Unschuldiger.“ An'luin hörte laute Schmährufe der Norr, die offensichtlich hatten überredet werden sollen, Cath auszuliefern. Die Stimme von eben redete weiter:
    „Diese Gefangene, die behauptet Fürstin der Provinz von Marc zu sein, wird sich vor Königin Eleanor verantworten müssen.“
    „Ist das also die Schlange, deren Ruf Ihr folgt, Captain Wath.“ Die Stimme klang laut und klar durch die Nacht. Es war Cathyll direkt, die den Anführer der Mörderbande offenbar kannte. Erst nach einer kurzen Weile antwortete der Angesprochene: „Beleidigt unsere rechtmäßige Königin nicht. Sie hat schwere Anschuldigungen gegen Euch erhoben.“
    Cathyll lachte, todesmutig, wie An'luin bewundernd anerkannte. „Und was sollen das für Anschuldigungen sein? Dass ich mich me iner Ermordung nicht anständig gestellt habe?“ Der Captain war offensichtlich leicht aus der Fassung gebracht, dachte An'luin, auch wenn er ihn nicht sehen konnte. Die Antwort ließ wieder auf sich warten.
    „Ihr seid nicht Cathyll von Marc. Diese ist tot, bei dem grausamen Überfall der Drakinger ums Leben gekommen. Ich sah ihre Leiche.“
    „Wolfinger“, keifte eine wütende Stimme. An'luin meinte Sörun zu erkennen.
    „So, Captain Wath, Ihr habt also meine Leiche gesehen. Habt Ihr denn genau hingesehen? Habt Ihr mein Gesicht gesehen? Oder mit welcher Dreistigkeit ereifert Ihr Euch einer solch schändlichen L üge?“ Die Antwort ließ erneut auf sich warten. „Nun, ich sah Euren verkohlten Körper, also den Körper der ECHTEN...“
    Während der Captain

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