Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
am Rande des Lagers wartete, wo er von zwei Norr mühsam festgehalten wurde. „Bran, oh, Bran, du bist es.“ Die Norr ließen ihn durch, so dass Bran auf Cathyll zugehen konnte und kurz vor ihr verunsichert stehenblieb. Sie sprang ihm in die Arme und er grinste. „Bran, Bran, wie gut, dich zu sehen. Was machst du hier?“ Ketill trat neben die beiden, mit einem eher grimmigen Ausdruck im Gesicht. Bran stellte Cath wieder auf dem Boden ab und drehte sich um. „Bringt ihm einen Becher Whay.“ Bran japste: „Ich will Euch warnen, Cath. Die Schergen Rabecs, sie werden bald hier sein.“
„ Wie viele?“, fragte Ketill.
„Es ist seine Leibwache, ungefähr 40 Mann, aber es sind erfahrene und äußerst gefährliche Männer, alles Söldner aus dem Norden, viele Scicth dabei.“
Gjuki hob an, um zu prahlen: „Pah, 40 Blösker, mit denen werden wir spielend fertig...“, doch Balain fuhr dazwischen: „Wir sollten kein Risiko eingehen. Wenn es seine Leibgarde ist, dann sind es äußerst gefährliche Männer. Und Cathyll braucht nur von einem verirrten Pfeil getroffen zu werden.“
„So ist es“, bestätigte Bran, „sie wollen euch nicht direkt angreifen, sondern einen nach dem anderen Pfeilhagel auf euch niedergehen lassen. Viele von ihnen sind gelernte Bogenschützen.“ Ketill spuckte aus, um seine Verachtung gegenüber den Bogenschützen auszudrücken, die nicht Mann gegen Mann kämpften, sondern aus sicherer Entfernung andere Männer in den Tod schickten.
Ceszan'ian, ein Mann von Hrolfs Hof, erhob die Stimme: „Wir könnten den Weg in Richtung Westen verlassen. Dort ist ein Wald, den wir durchqueren können. Das wird uns allerdings einen halben Tag kosten.“
„Lieber ein halber Tag als ein ganzes Leben“, erwiderte Balain und beendete damit das Grummeln der Wolfinger, die es lieber gehabt hätten, den Gegner offen anzugreifen. Cathyll vermutete allerdings, dass sie sich so selbstbewusst gaben, weil sie wussten, dass sie nicht angreifen würden. Sie fragte sich, inwieweit diese Männer wirklich schreckliche Norr waren und inwieweit sie nur davon profitierten, dass die Menschen dachten, dass sie schreckliche Norr waren.
Während die Mä nner eilig alles zusammenpackten – Bran hatte von einer Stunde Vorsprung gesprochen, die er gegenüber den Verfolgern hatte – fragte Cathyll ihn nach dem Befinden ihrer Freunde und Bekannten aus: „Wie geht es Ma'an? Und Fathlaed?“ Bran machte ein trauriges Gesicht. „Fathlaed ist tot, Mylady. Er ist aus Gram gestorben, da er Euch in den Händen von Unholden sah. Ma'an wurde zur Putzfrau degradiert. Sie hat Glück gehabt, ich konnte sie davon abhalten, offen auf Rabec mit dem Messer zuzulaufen. Ich selber habe in der Küche ausgeholfen. Aber ich bin froh, dass ich überhaupt lebe.“
„Wie hast d u gewusst, wo ich bin, Bran?“
Bran grinste sie an. In Mal Kallin geht überall die Kunde, dass Ihr wieder da seid mit Euren neuen Beschützern, diesen...Menschen hier.“
„Bran, das sind die Leute aus dem Dreischafetal. Sie sind mir teuer geworden.“
„Naja, jedenfalls waren wir alle sehr aufgeregt, Ma'an und die and eren. Ich habe die Ohren gespitzt und gehört, wie etwas geplant wurde von Rabec und seinen Schergen. So bin ich gestern Mittag losgegangen und habe mich in Richtung Staffrae abgesetzt und gewartet. Tatsächlich sah ich dann diese Bande von Meuchelmördern gegen Abend die Festung verlassen. Und dann bin ich losgerannt, immer Richtung Norden, falls Ihr unterwegs gewesen wäret. Und Ihr wart es.“
„Und ich freue mich, Bran. Jetzt aber in den Wald.“
Unter Ceszan'ian begab sich die Gruppe in Windeseile die Anhöhe hinab auf einen dunklen Tannenwald zu.
Eine halbe Stunde später steckte eine dunkle Gestalt ihren Finger in die noch warme Asche und blickte nach Westen.
38. Pfeilregen
twa zwei Stunden nachdem sie das Lager fluchtartig verlassen hatten, fiel der erste Pfeilregen auf sie hinab. Zwei Männer wurden verletzt und Gall, ein alter, wackerer Kämpfer, der viele Beutefahrten gemacht hatte, fiel tot um, den Hals von einem der Pfeile der Söldner durchbohrt. An'luin hörte, wie Sörun einen Fluch zischte. Eirik blickte nach oben und stellte die Frage, die alle interessierte: „Woher wissen die, wo wir sind?“ Ceszan'ian konnte die Frage beantworten: „Wenn sie Scicth in ihren Reihen haben, dann wissen sie zu jeder Zeit genau wo wir sind. Die Scicth sind Kinder der Nacht. Man kann sie nicht hören oder sehen. Sie sind schnell und
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