Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Eirik, der sich seinerseits unter den blutenden Arm bückte. Die ersten Blutstropfen plätscherten auf Eiriks Gesicht, der nach einer Weile anfing, sich die rote Flüssigkeit im Gesicht zu verteilen. Sörun, der in der Zwischenzeit neben Cathyll angekommen war, flüsterte: „Brönn steh uns bei. Ich hoffe, dass es wirkt.“
Und dann, als die ersten Scicth mit Lanzen und Schwertern bewaf fnet auf den Schildwall der Norr trafen, stieß Eirik einen furchterregenden Schrei aus. „Aiiehhhhhhhhhh.“ Das Kampfgeschehen, das gerade begonnen hatte, hielt für einen Moment inne. Dann brüllte Eirik erneut, angestachelt vom Blut des Ca'el und raste auf die Angreifer zu, die ihm nun, als seine Kumpanen gerade den Kreis geöffnet hatten, ängstlich entgegenblickten. In großem Kreise schwang er seine gewaltige Axt und fegte damit die ersten Scicth, die eben noch angewurzelt dagestanden waren, mit einem gewaltigen Schlag durch die Luft. Und schon warf er sich auf die nächste Reihe, die dicht dahinter stand und weder die Kraft, noch den Mut hatte, sich ihm zu widersetzen. Eirik preschte in den Feind wie ein Pflug durch vom Regen aufgeweichte Erde. Die Reihen hielten ihm nicht stand und auf ihn gerichtete Speere zerbrachen an seinem mächtigen Körper. Die anderen Wolfinger liefen Eirik schreiend hinterher, um die Feinde, die nicht außer Gefecht gesetzt wurden, zu erledigen. Captain Wath und seine verbliebenen Männer sowie Ketill und Sörun blieben bei Cathyll stehen, die dem Kampfverlauf ungläubig zusah. Balain murmelte; „Dann ist er also ein echter Berserker.“ Sörun nickte. „Wir waren uns nie so ganz sicher. Ich dachte ehrlich gesagt immer, dass es nur ein Mummenschanz ist.“ „Wenn es einer ist, dann ist es ein verdammt guter“, kommentierte Captain Wath.
Obwohl der Schwung des ersten Angriffs ins Stocken geraten war, weil die Scicth sich nun auf den angreifenden Berserker eingestellt hatten und massiv auf ihn einstürmten, schien es nichts zu geben, was Eirik aufhalten könnte. Cathyll meinte in der Ferne ein Schwert zu sehen, das direkt auf den Brustkorb des Hünen traf, doch wie durch Magie von diesem abprallte.
Balain kommentierte trocken: „Sie machen genau das Falsche. A nstatt ihn einfach zu meiden, gehen sie alle auf ihn drauf. Da sieht man, was Ehrgefühl für Schaden anrichten kann.“
„Hoffentlich bleibt es so“, ergänzte Ketill und blickte sich um. Ke iner der anderen Söldner schien sich mehr um die Prinzessin zu kümmern, sie alle waren entweder geflohen oder hatten sich ebenfalls auf den Riesen gestürzt. Nachdem die Hälfte der neuen Angreifer gefallen war, bröckelte der Kampfesmut der Scicth und die ersten zogen sich in den Wald zurück, offensichtlich nicht daran interessiert, weitere Leben zu verlieren. Innerhalb von etwas mehr als zehn Minuten hatte Eirik, der Berserker, eine ganze Kompanie von Feinden vertrieben. Die Norr fingen an zu jubeln. Cath sagte voller Erleichterung: „Er wird mein Leibwächter.“ „Wenn er überlebt“, meinte Balain kritisch und erklärte: „Je mehr Kraft ein Berserker aufbringen muss, desto mehr ist er nach dem Kampf geschwächt. Manchmal ist er so schwach, dass er daran stirbt, auch wenn er den Kampf gewonnen hat.“
Später, als sich das Chaos gelegt hatte, die Verletzten mehr oder weniger ausreichend versorgt waren und die letzten Feinde in die Flucht geschlagen waren, sah Cathyll, was Balain gemeint hatte. Am Rande des neu und in der Eile aufgeschlagenen Lagers lag ein schweißüberströmter Eirik bewusstlos unter mehreren Decken, gepflegt von Hjete, die ihm mit einem Tuch über die Stirn strich. Cath beugte sich zu dem massigen Körper des Geschwächten hinab und küsste ihn auf die Stirn. „Das wird helfen“, sagte Hjete.
Die Männer feierten und lachten und machten sich über An'luin lustig, den sie vom Schädelspalter in den Baumspalter umgetauft hatten, nachdem sie gehört hatten was passiert war. Cath drückte aber auch dem verdutzten Ca'el einen Kuss auf die Wange, weil er ihr erzählt hatte, wie er den Pfeil des Scicth abgelenkt hatte, der auf sie gezielt hatte. Nod trat lächel nd neben sie und sagte: „Dann bekomme ich aber auch einen Kuss, oder?“ Cath schaute ihn prüfend an und führte ihre Lippen an Nods Stirn. Auch ihn hatten die Männer umgetauft in Rödkyck, „rotes Hühnchen“, schließlich hatte sein Blut dieselbe wundersame Wirkung gehabt wie das der Hühner, die sonst über Eiriks Kopf abgestochen wurden.
So
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