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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Pfade. Der eine ist das von der Organisation gewünschte Treffen. Ich gehe davon aus, daß sich deine am Strand in Clifton ausgesprochene Warnung darauf bezog.“ Er blickte Abdul an, ohne eine Reaktion zu erwarten. „Wir werden dieses Treffen in unserem Sinne umfunktionieren. Darauf komme ich später zurück. Ziel der Aktion in Peshawar ist es, zusätzlich zu Taheri eine Option zu entwickeln, die uns möglicherweise zu Janus führt. Ob das gelingt, vermag ich nicht zu sagen. Aber versuchen müssen wir es! Wir haben nur wenig Zeit! Den zweiten Pfad böten die Überlebenden, die den Weg aus dem Berg schafften. Aufgrund der Fakten, die deine Leute zusammentrugen, gehe ich inzwischen davon aus, daß tatsächlich zwei Personen die Katastrophe überlebten. Wie siehst du das?“
    Abdul zögerte nicht einen Augenblick mit seiner Antwort. „Ich bin davon überzeugt.“
    Bassett schien zufrieden. „Wir müssen sie finden, bevor es die anderen tun!“
    Abdul hob theatralisch die Hand zur Wortmeldung. Er wußte, daß das, was er zu sagen hätte, Bassett um die Fassung brächte. Der nickte ihm zu. „Bitte, Abdul!“
    „Ich weiß, wo sie sind.“
    Mit genüßlichem Interesse beobachtete Cannon, wie Bassett tatsächlich die Fassung verlor. „Du weißt, wo sie sind? Das erfahre ich jetzt?“
    Abdul hob entschuldigend die Hände. „Es ist die erste Gelegenheit, es dir zu sagen. Per Telefon können wir solche Nachrichten nur unter Inkaufnahme des Abhörrisikos austauschen. Das wollte und will ich nicht eingehen. Verlieren wir die beiden, haben wir eines deiner – wie sagtest du so treffend – ‚Instrumente‘ verloren, aus meiner Sicht das einzig gesichert brauchbare!“
    Bassett gab sich erstmals in Anwesenheit Cannons geschlagen. „Hast ja Recht! Erzähl schon!“
    Abdul schaute einen Moment auf seine Hände, dann blickte er hoch, sein Blick wanderte von Cannon zu Bassett. „Keine Aktion ohne meine Zustimmung, was diese beiden angeht! Ist das klar?“
    Bassett hob die rechte Hand zum Schwur: „Großes Ehrenwort!“ Cannon schloß sich mit gleicher Theatralik an.
    „Sie halten sich in einem Camp des Geological Survey of Pakistan versteckt. Ich habe bisher nichts unternommen, weil die Tarnung perfekt ist – wir könnten nichts besseres anbieten. Der GSP kann sich vollkommen unverdächtig im ganzen Land bewegen. Außerdem sind dort immer wieder Experten aus Übersee tätig, vornehmlich Chinesen, Amerikaner und Europäer. Wirklich genial! Ich weiß nicht, wer von denen darauf gekommen ist, aber das ist eine ganz starke Leistung!“
    Bassett und Cannon waren sichtlich beeindruckt. „Wie steht‘s mit der Sicherheit im Camp?“
    Abdul schaute ein wenig irritiert zu Cannon hinüber. Welche Frage! „Das Camp besteht aus einem massiven Gebäudekomplex am Ende eines abgelegenen Tales, das Areal ist weitläufig mit Z-Draht eingezäunt und verfügt über nur eine bewachte Zufahrt. Der Schwachpunkt ist die Wache, aber sie wird von uns unter Beobachtung gehalten. Wir haben Scharfschützen postiert, rein vorsorglich. Gestern abend wurde es ein wenig kritisch, als sie plötzlich das Camp verließen und zu den südlich gelegenen Höhen fuhren. Es gibt nur eine schmale Piste dorthin, sie bietet kaum Deckung. Wir mußten ihnen unverhältnismäßig großen Vorsprung lassen und konnten auch nicht so nah an sie ran, um erkennen zu können, was der Grund für ihren Ausflug war. Vermutlich versuchten sie, über das Mobilnetz zu telefonieren. Bis dorthin reicht gerade noch das Netz Quettas. Jedenfalls kehrten sie nach kurzer Zeit auf demselben Weg zurück.“
    Bassetts Kopfnicken signalisierte Zustimmung. „Wer sorgt rund ums Camp für Sicherheit? Ist es Masood?“ Er schien zufrieden, als Abdul nickte.
    Bassett fummelte die nächste Zigarette aus der zerknautschten Packung. „Das ist eine gute Nachricht! Wir haben also Taheri und die beiden Überlebenden. Wie habt ihr die so schnell gefunden?“
    Abdul lächelte. „Ich habe das gesamte Areal außerhalb der Windenstation von Militär absuchen lassen. Der Befehl lautete, sämtliche Fundstücke zu dokumentieren und zusammenzutragen. Auf diese Weise fanden wir blutverschmierten Verbandsmull, vermutlich von einem Kopfverband, in der Nähe der Windenstation sowie sechs Kilometer entfernt eine weitere Wasserflasche direkt neben der einzigen nördlich des Berges gelegenen Piste. Es ergaben sich zwei Möglichkeiten: bergauf oder bergab zu suchen. Bergab mündet die Piste in die von Qila

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