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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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ereignet. Dies vorweg. Seit Jahren beobachten wir mit Sorge den Schwund waffenfähigen Plutoniums in Rußland und anderen CIS-Ländern. Wir vermuten seit längerem, daß der Transfer dieser Gefahrstoffe in der pakistanisch-afghanischen Grenzregion endet. Wir konnten bisher jedoch nicht den Nachweis antreten.“
    Der General stand auf und durchquerte den Raum bis zur gegenüberliegenden Schrankwand, wo er aus einem Schubfach eine Blechschachtel kubanischer Zigarillos hervorholte. Zurück am Couchtisch reichte er die geöffnete Schachtel herum. Igor und selbst Sander, der dem Rauchen vor Jahren abgeschworen hatte, griffen freudig zu, während Aamir darauf verwies, solches Teufelszeug sein Leben noch nicht angerührt zu haben. Der General fuhr fort: „Insofern ist Ihre Beobachtung eine Bestätigung unserer Befürchtungen. Trifft das alles zu, was Sie ...“ – sein Blick richtete sich auf den Russen – „... von diesem maskierten Briten erfuhren, dann haben wir es mit einem die Welt bedrohenden Komplott zu tun, das vor nichts zurückschrecken wird. Hieraus ergeben sich nach erster Analyse folgende Notwendigkeiten: Ihr müßt euch in Sicherheit bringen, denn euer Leben ist in allergrößter Gefahr, sollten die Drahtzieher erfahren, daß ihr aus dem Berg entkommen seid. Die Involvierung staatlicher Institutionen verbietet sich aufgrund des in höchste Entscheidungsebenen reichenden Netzwerks. Darüber hinaus müssen wir schnellstens in Erfahrung bringen, ob und in welchem Umfang Kampfmittel die unterirdische Fabrikanlage verließen. Last, but not least müssen wir an die Drahtzieher herankommen, um sie bekämpfen zu können. Das sind die grundsätzlichen Notwendigkeiten, die mir spontan einfallen. Schauen wir uns die diesbezüglichen Fakten an! Ich komme zunächst auf eure Sicherheit zu sprechen: Solange ihr als tot geltet, seid ihr einigermaßen sicher. Um euch vor der Organisation in Sicherheit zu bringen, müßtet ihr jedoch – ohne euch ausweisen zu können – über kurz oder lang das Land verlassen. Um dies zu ermöglichen, sind ‚spezielle Maßnahmen‘ erforderlich. Hieran dürfen nur Personen beteiligt werden, denen wir uneingeschränkt vertrauen können. Stellt sich die simple Frage: Wem können wir überhaupt vertrauen? Viel Zeit, dies herauszufinden, haben wir nicht. Hiermit komme ich zu den Drahtziehern. Da haben wir mit Ausnahme des Hinweises auf den Typen mit der Maske, den Igor im Verlaufe der zahlreichen Zusammenkünfte als Oxford-Absolventen identifizierte, keinerlei Anhaltspunkte. Horst hat ihn als einziger unmaskiert gesehen. Er ist Europäer, rothaarig, so um die vierzig, ungefähr eins-fünfundsiebzig groß und hat als unverwechselbares Merkmal bernsteingelbe Augen. Wir suchen unter der hellhäutigen Erdbevölkerung jemanden, auf den diese Beschreibung zutrifft. Das Auffinden der berühmten Stecknadel im Heuhaufen ist da vermutlich die lösbarere Aufgabe.“
    Der General blickte in die Runde und schenkte Tee nach. „Es ist also nicht sonderlich beeindruckend, was wir auf der Habenseite zu verbuchen haben. Hieran müssen wir arbeiten. Wenden wir uns der unterirdischen Fabrik zu! Aufgrund Eurer Beobachtungen und Igors Gesprächen mit TM ist davon auszugehen, daß im Berg Schmutzige Bomben produziert wurden, möglicherweise noch immer produziert werden. Außerdem wurden dort Nervengifte gesammelt und zu – ich nenne es mal provokant – ‚einsatzgerechten Gebinden konditioniert‘. Hierüber wissen wir allerdings noch weniger, da Igor diesen Bereich nie mit eigenen Augen sah. Er kennt ihn nur aus TM‘s Darstellungen. Hat TM jemals die Anzahl der Bomben und der Nervengaskapseln genannt?“
    Sein Blick ruhte auf Igor. Der schien die Gespräche mit TM in seiner Erinnerung Revue passieren zu lassen. „Zahlen hat er nicht genannt. Aber ich selbst habe, was die Schmutzigen Bomben betrifft, 42 transportbereite Container gezählt. Sie wurden in der Nähe der Säurebadkavernen in Zehnergruppen in einer eigens hierfür reservierten Sektion gelagert. Als ich diese das erste Mal betrat, waren es erst 35 Container. Ich hatte sie spontan gezählt, weil ich die Behälter wiedererkannte, in denen waffenfähiges Plutonium aus dem von mir geführten Lager entwendet wurde. Sie benutzen diese Behälter offensichtlich für den Transport der Salzzylinder zu den jeweiligen Einsatzorten.“
    „Zweiundvierzig!“ Der General schien beunruhigt. „Wie lange brauchten die für die Produktion der sieben hinzugekommenen

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