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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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er sich topfit, bereit zum Angriff. „Habe ich gesagt, daß das alles sei?“
    Janus antwortete schneller, als dies die bisherige Praxis war. ‚Schon wieder ein Fehler‘, registrierte Bassett mit sichtlicher Zufriedenheit. „Was haben Sie noch zu bieten?“
    Nun war es Bassett, der sich Zeit ließ.
    „Sind Sie noch dran?“ Janus schien verunsichert.
    Bassett kramte aus seiner Hosentasche die Uhr hervor. 15:06 Uhr. Der Sekundenzeiger mühte sich ruckartig von Strich zu Strich. „Sicher, ich bin noch dran. Ich biete Ihnen Igor, den Gesprächspartner von TM. Und als Zugabe einen Deutschen, der sich von Ihrer niedlichen Produktionsstätte ein Bild machen konnte.“
    Bassett war sich sicher, schweres Atmen am anderen Ende der Funkstrecke zu hören. „Wie heißen der Russe und der Deutsche mit vollem Namen?“
    Bassett überlegte kurz, ob er durch Nennung der vollen Namen das Risiko der beiden erhöhen würde. Natürlich würde er dies! Aber er mußte dieses Risiko eingehen, wollte er dem Spuk ein Ende bereiten. Priorität hatte allein die Identifizierung des Kopfes der Organisation, dies so schnell, wie nur darstellbar. Alles hatte sich diesem Ziel unterzuordnen. „Igor Ignatijev der Russe, Horst Sander der Deutsche.“
    Bassett beobachtete weiterhin den Sekundenzeiger, wie er von Teilstrich zu Teilstrich sprang. „Sind die beiden in Ihrer Obhut?“
    Bassett genoß diesen Moment. „Natürlich!“
    „Welche Vorgehensweise schlagen Sie vor?“
    „Ich werde Ihrem Mitarbeiter meines Vertrauens, Ahmad Taheri, die Sachen übergeben. Er wird zukünftig der exklusive Kurier sein, denn nur ihm vertraue ich! Er soll sie Ihnen, wo immer Sie sich befinden, persönlich übergeben. Geraten die Dinge in fremde Hände, ist der Deal geplatzt. Dann muß ich – schon aus Gründen des Selbstschutzes – Ihr Geheimnis den US-Behörden preisgeben. Von da an beginnt die gnadenlose Jagd! Sie werden mich dann an vorderster Front finden! Ich werde Sie finden, ich schwöre es Ihnen!“
    „Sie sind ein Phantast! Wie wollen Sie Taheri kontrollieren, wie mich?“
    Das war der wunde Punkt, über den sich Bassett immer wieder das Gehirn zermartert hatte. Bis zu einem gewissen Grad konnte er die Dinge vorbestimmen. Danach müßte er in Abhängigkeit der sich ergebenden Situation improvisieren. Hierin lag eine erhebliche Gefahr für alle, insbesondere für Sander und den Russen. Natürlich würde sich die Organisation mit ihnen ein – im wahrsten Sinne des Wortes – mörderisches Rennen liefern, die beiden Augenzeugen unschädlich zu machen. Bassett pokerte mit hohem Einsatz – dem Leben der beiden Europäer. Die Knöchel seiner den Telefonhörer umklammernden Hand hoben sich hell von der sonnengebräunten Haut ab. Es schien, als wolle er den Hörer würgen. „Sobald Taheri bei Ihnen ist, werden Sie eine Videoleitung über Internet schalten. Auf dem Tisch werden die Dinge liegen, die ich Taheri mitgebe. Taheri wird vor dem aktuellen CNN-Programm sitzen, Sie können sich außerhalb des Sichtfeldes in Hörweite aufhalten; ich gehe davon aus, daß Ihr Vertrauen nicht so groß ist, sich mir zeigen zu wollen. Aber wir werden miteinander sprechen.“ Bassett lauschte in den Hörer. Ihm schien es, als hörte er Janus seufzen.
    „Und wie geht‘s dann weiter?"
    Diesmal ließ sich Bassett keine Zeit mit der Antwort. Er hatte das Gefühl, daß die Botschaft die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt hatte. „Das besprechen wir bei besagtem Video-Telefonat. Ich bin zuversichtlich, wir werden Freunde.“
    Janus schien angesichts dieser Bemerkung überrascht. „Freunde? Das wohl eher nicht, vielleicht Partner. Ist außer Ihnen noch jemand in diese – nennen wir es so – bemerkenswerte Transaktion involviert?“
    „Nein.“
    „Das ist gut so. Das wäre meine Bedingung. Kommen Dritte ins Spiel, platzt das Geschäft.“
    „Ich sehe da kein Problem. Aus meiner Sicht wäre es das für den Moment. Taheri wird sich bei Ihnen melden, sobald ich den Zeitpunkt für gekommen halte, ihn auf die Reise zu schicken. Der Rest ist dann Ihre Sache.“
    „So sehe ich das ebenfalls. Ich danke Ihnen für das aufschlußreiche Gespräch ... Ach, hören Sie, wie viel Uhr ist es bei Ihnen?“
    Bassett wunderte sich über die Frage, gab aber bereitwillig Auskunft: „15:13 Uhr Ortszeit.“
    „Danke!“ Es knackte im Äther, die Leitung war tot.
     
     

14. August, 12:13 Uhr Ortszeit; Davos, Schweiz
    Boris Kustow lächelte, als er in Zahlengruppen die Nummer in das

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