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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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blickte sich in der geräumigen Zelle um. Gut und gerne 30 Personen mochten darin Platz finden. Bevor er eine Frage stellen konnte, sprach der Zivilist sie an. „Meine Herren, ich bitte noch um etwas Geduld; wir warten auf einen Trupp, der mit uns fliegt. Ich darf mich inzwischen vorstellen: Major Heinz Spindler, MAD. Ich geleite Sie nach Kundus und stehe Ihnen dort bis zur Übergabe an die KSK-Eskorte zur Verfügung. Irgendwelche Fragen?“
    Sander kam Cannon zuvor, indem er schieres Erstaunen zum Ausdruck brachte: „Kundus? KSK-Eskorte? Wir fliegen nicht nach Quetta?“
    Der Major schüttelte den Kopf. „Quetta kann momentan nicht angeflogen werden. Außerdem werden im Grenzgebiet zur Zeit nur Kampfeinsätze geflogen. Die Amerikaner haben in diesen Tagen zwei Hubschrauber verloren, davon wurde zumindest einer von einer Boden-Luft-Rakete vom Himmel geholt. Es geht das Gerücht um, die Taliban hätten eine erhebliche Stückzahl iranischer Flugabwehrraketen erhalten. Wir gehen allerdings davon aus, daß es sich um Stinger-Raketen handelt. Immerhin hatten die Amerikaner mehr als 2000 davon an die Taliban verteilt, als diese gegen die Russen kämpften. Die Rückkaufaktion nach Beendigung des Krieges war nicht überall erfolgreich. In Peshawar werden Stinger-Raketen auch heute noch auf dem Schwarzmarkt angeboten.“
    Der Major setzte sich zu ihnen. „Bevor die anderen kommen, lassen Sie mich einige Dinge erklären. Ich will zu den Hintergründen Ihrer Aktion kein Wort verlieren, nur soviel: Ich kenne sie nicht, und ich beneide Sie nicht! Ihre Aktion ist durch keine Institution der Welt gedeckt. Würde ich Oberst Bassett nicht aus der Zeit der russischen Invasion persönlich kennen, hätte ich mich auf dieses Abenteuer nie und nimmer eingelassen! Andererseits waren seine Argumente zwingend. Wir wissen seit langem, daß im Grenzgebiet zu Pakistan waffenfähiges Plutonium verschwindet. Pakistan ist jedoch Domäne der CIA, in begrenztem Maße auch des MI6. Warum die dort bisher nicht eingegriffen haben, ist nicht nachvollziehbar. Das gilt auch für das Treiben des Dr. Khan, der nicht nur Pakistan die Atombombe bescherte, sondern sein Wissen gegen Bares Libyen, Nord Korea und dem Iran anbot, ganz zu schweigen von Al Qaida. Die islamische Atombombe ist, unabhängig von den Anstrengungen der Al Qaida, längst Realität! Das wahre Problem ist die Stabilität Pakistans! Fällt Pakistan, fällt auch die Bombe, vermutlich auf Haifa, möglicherweise auch auf andere Zentren der Ungläubigen. Dann geht der Dschihad erst richtig los! Wir stünden möglicherweise vor dem dritten Weltkrieg.“
    Er schaute auf die Uhr. „Entschuldigen Sie den Ausflug in globale Konfliktszenarien. Man muß das hin und wieder loswerden, sonst dreht man – speziell in diesen Breiten – durch.“ Er blickte lächelnd in die Runde. „In 80 Minuten müssen wir den usbekischen Luftraum verlassen haben. Übrigens Ihretwegen! Offiziell haben Sie usbekischen Boden nie betreten. Darum haben die ihre Armee aufgefahren.“ Der Major wies durch die offene Luke auf die usbekischen Soldaten. „Wir mußten ‘ne Menge Zeug erzählen. Offiziell sind Sie auch mir nicht begegnet. Wie Sie sehen, befinde ich mich im Urlaub. In Kundus übergebe ich Sie an Oberleutnant Wolf, KSK. Sie werden die Nacht außerhalb des Camps in einem alleinstehenden Gebäude verbringen, denn auch in Afghanistan gibt es Sie nicht. Morgen verlassen Sie Kundus in einem Konvoi Richtung Khyber-Paß. Weitere Details kenne ich nicht, will ich auch gar nicht wissen. Die verrät Ihnen nachher Oberleutnant Wolf. Fragen?“
    Sander schien etwas zu beschäftigen; er wirkte während der Ausführungen des Majors erkennbar ungeduldig. „Herr Major, gestatten Sie eine Anmerkung?“
    „Ja, bitte!“
    „Mir ist einerlei, ob es eine iranische Rakete oder eine amerikanische ist, die diese Mühle vom Himmel holt! Eines steht allerdings fest: Kommen wir nicht an, können wir auch nichts verhindern! Dann hat diese Mission Impossible ihr Ende gefunden, bevor sie begonnen hat.“
    Der Major musterte Sander mit auffälliger Gelassenheit. „Sie sind das erste Mal hier?“
    Sander paßte die Art des Majors ganz und gar nicht, sie hatte etwas Arrogantes, Anmaßendes. „Was Termez angeht und Afghanistan, ist es das erste Mal. Was bezwecken Sie mit dieser Frage?“
    Der Major blieb aus Sanders Sicht aufreizend gelassen. „Haben Sie gedient?“
    „Hab ich!“
    „Dann sollten Sie wissen, daß es unsere verdammte

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