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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Schmutziger Bomben stützen, dann heraus damit!“
    Bassett warf den Kopf in den Nacken, als dächte er über Saeeds Aufforderung nach. Dann brachte er sich in Positur, kniff Abdul ein Auge zu. „Nun gut, mach‘ ich‘s halt.“ Sein Blick wanderte von Abdul zu Saeed und von diesem wieder zu Abdul, um die Spannung zu erhöhen. „Der Transport von Botulinumtoxin ist kein Problem, aber sein wirksamer Einsatz vor Ort! Die Schwierigkeit liegt in der gleichmäßigen Verteilung der Stäube in großen Luftvolumina, dies tunlichst ohne Selbstgefährdung. Sie müßten zum Beispiel in das Klimatisierungssystem eines Gebäudes eingebracht werden, ohne dabei aufzufallen oder sich selbst der tödlichen Wirkung auszusetzen. Ein weiterer Nachteil liegt in der zeitlich begrenzten Wirksamkeit. Nach ein, zwei Tagen hat Botulinumtoxin seine toxische Wirkung verloren. Will die Organisation die Nachhaltigkeit ihrer Drohkulisse unter Beweis stellen, müßte sie ständig neue Angriffe vortragen. Das sieht bei Schmutzigen Bomben gänzlich anders aus. Da wird die Nachhaltigkeit der Bedrohung von der Halbwertzeit der radioaktiven Spaltprodukte bestimmt! Beim Plutonium 239 aus Kernbrennstoffen sind das mehr als 24.000 Jahre! Ob dann Deutschland noch existiert? Selbst Plutonium 241 aus dem militärischen Bereich hat mit einer Halbwertzeit von 14,5 Jahren nachhaltige Wirkung, legt man eine Kontaminierung der Grundwasserressourcen zugrunde. Nun, Muhammad, war‘s das, was du im Sinn hattest?“
    Das breite Grinsen in Bassetts Gesicht signalisierte, daß dies weniger eine ernstgemeinte Frage denn rhetorische Übung war. So sah dies auch der General. „Ich sehe, du hast fleißig recherchiert. Natürlich war es das, drängt sich ja auf. Aber laßt uns zurückkehren zu unserer eigentlichen Aufgabenstellung! Wir haben, bevor wir gleich zum Khyber-Paß aufbrechen, noch eine Entscheidung zu treffen. Wir können es uns nicht leisten, unsere Zeit zu verschwenden. Wenn die zwischen dem 29. Juli und dem 6. August ihre Kampfmittel tatsächlich aus dem Berg geschafft haben, steht die Welt unmittelbar vor einem Fiasko! Den Wievielten haben wir eigentlich?“
    Die Frage schien Bassett zu alarmieren, berührte sie doch unmittelbar seine Überlebenschance. Sein Blick huschte hektisch zwischen Saeed und Abdul hin und her.
    „Den 26.“ Abdul blickte unglücklich drein, als müsse er sich für diese Auskunft entschuldigen.
    „Shit!“ Es schien, als wiche einen Moment alle Farbe aus Bassetts Gesicht, doch der hatte sich umgehend im Griff. „Wie ich vorhin sagte, taugt mein Leben keinen Pfifferling, sollten die ihre erste Bombe schon in Stellung gebracht haben, bevor ich auf Janus treffe. Dann kann ich ihnen nicht mehr gefährlich werden. Leute, das heißt sofortiger Angriff, mit allem, was wir haben!“
    Bassett schaute in die Runde, erkannte mit Genugtuung, daß er mit seiner Interpretation nicht allein stand. Er schaute auf die Uhr. „Es ist kurz vor zehn! Wir müssen gleich los. Oben nehmen wir die beiden in Empfang, morgen sind wir vor Ort, und wenn wir die ganze Nacht durch fahren! Aber wie bewerkstelligen wir es, ungestört an das Minarett heran zu kommen? Irgendwelche Vorschläge?“
    „Entschuldigen Sie, General!“ Abdul hatte gleichzeitig mit diesem antworten wollen. „Lassen Sie mich das eben sagen! Der sofortige Angriff war Ziel meines Plädoyers! Ich werde on fast track morgen früh die Unbedenklichkeit der Stiftung bestätigen lassen. Zur gleichen Zeit müßte mit dem Imam gesprochen werden, um die Gläubigen hinter uns zu bringen. Außerdem muß das erforderliche Gerät, ein Bagger, ein Kompressor, Presslufthämmer, alles, was dazu gehört, herbeigeschafft werden. Ich werde das, sobald die Stiftung grünes Licht bekommen hat, umgehend veranlassen.“
    Während Abduls Beitrag hatte der General zustimmend genickt. Er unterstrich sein Einverständnis mit einer Geste der Anerkennung. „Sehr gut, Abdul! Mit der Unbedenklichkeitsbestätigung im Gepäck kann es funktionieren. Ich wollte schon mit dem Staatspräsidenten sprechen, hätte dann aber die Karten auf den Tisch legen müssen. Er stimmt sich in der Regel mit seinem Beraterteam ab, ganz bestimmt bei einem Komplott dieses Kalibers. Das wäre riskant. Vermutlich wüßte die Organisation die nächsten Schritte, bevor wir sie erführen. So ist es besser, allemal! Mit dem Imam spreche ich; wir kennen uns schon. Was das Gerät angeht – das Großgerät steht seit zwei Tagen auf dem Gelände der

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