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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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noch.
    Bassett warf den Zettel achtlos in die Sporttasche, langte in dieser nach der Desert Eagle, nicht, weil er einen Angriff fürchtete, sondern vornehmlich, um gleich seiner Argumentation Nachdruck zu verleihen. Der Koloß schien noch etwas in den Schrank nachgesunken zu sein. Die Magnum-Geschosse mußten fürchterlich gewirkt haben, denn das unansehnliche Gebirge aus Fleisch und Textilien blutete systematisch aus. Es roch nach Blut und Urin. Angewidert schüttelte er sich. Kein Ausdruck des Bedauerns – entweder er oder ich, das war das Spiel, das nur einen Sieger kannte. Gemessenen Schrittes ging Bassett zurück ins Bad. Er grinste. Es war ein diabolisches Grinsen. Die eigentliche Show stand erst bevor.
    Taheri hatte sich bewegt, lag jedoch noch immer benommen in der Wanne. Bassett beschloß, den Vorgang des Erwachens zu beschleunigen und öffnete den Wasserhahn. Es gurgelte hohl in der Leitung, bevor sich ein Schwall schwarzbraunen Wassers über Taheri ergoß. ‚So sah der Koloß auch aus! Gebadet hatte der in seinem Leben noch nie.‘ Bassett schüttelte sich bei dem Gedanken. Taheri stöhnte. Die Augen noch geschlossen, versuchte er, sich windend dem allmählich klarer werdenden Wasserstrahl zu entgehen. Bassett schob ihn mit einer Hand zurück in die unansehnliche Brühe. Taheri riß die Augen auf, starrte ihn an. Der Iraner hatte sichtliche Mühe, seine Situation zu erfassen, vor allem aber, sie zu verstehen. Er rappelte sich mühsam in die Höhe, versuchte ungelenk, den Wasserhahn zuzudrehen. Bassett tätschelte mit der linken Handfläche den Schalldämpfer der Desert Eagle. „Ich würde es laufen lassen.“ Taheri zuckte zurück und verzog sein Gesicht zu einer kläglichen Grimasse.
    „Wer ist Janus?“
    Taheri starrte unverwandt auf die Mündung der mit Schalldämpfer noch wuchtiger wirkenden Waffe. Schlagartig fiel ihm der übel zugerichtete Kampfgefährte im Schrank des Hinterzimmers ein. Er begann zu zittern. War der Grund die Kühle des Wassers oder die Waffe in Bassetts Hand?
    „Nochmals, wer ist Janus?“
    „Verdammtes Arschloch, ich weiß es nicht!“
    „Du wirst gleich das Privileg haben, zwischen drei Todesarten wählen zu dürfen! Sei es aus Angst, durch die Kugel oder durch Ertrinken. Also zum letzten Mal: Wer ist Janus?“
    „Fahr zur Hölle, Hurensohn!“
    Bassett griff mit der Linken Taheri in die Haare und drückte ihn mit Macht in die mittlerweile halb gefüllte Wanne. Bassett preßte ihn bis auf den Wannenboden, eine Welle bräunlichen Wassers schlug über Taheris Kopf zusammen. Der versuchte mit Händen und Füßen, sich zu befreien. Wasser spritzte bis unter die Decke, doch Bassetts eiserner Griff nagelte den Haarschopf unter der Wasserlinie fest, länger und länger, bis schließlich Taheris Bewegungen schwächer wurden. Bassett schien dies nicht zu kümmern. Erst nach einer Ewigkeit zog er den Iraner an den Haaren heraus. Taheri rang mit krebsrotem Kopf nach Luft, röchelte und hustete gleichzeitig, spuckte Wasser, bis ihm würgender Husten erneut den Atem nahm.
    „Wer ist Janus?“
    „Fahr zur Hölle … ungläubiger Wicht! … Was glaubst du, kannst … du mir antun, daß ich mich … dir unterwürfe?" Die starken, wohlfeil gewählten Worte – bewußte Provokation – standen in krassem Gegensatz zu den angstvoll geweiteten Augen. Bassetts Griff wurde härter und erneut schickte er den zappelnden, wüst um sich schlagenden und tretenden Burschen unter Wasser. Aufgrund des vollständig getauchten, sich hektisch windenden Körpers lief die Wanne über, mit jeder Körperbewegung ergoß sich mehr Wasser in das Badezimmer, rann von dort aus in den angrenzenden Vorraum. Bassett war längst bis auf die Haut durchnäßt, doch es störte ihn nicht. Er hatte nur ein Ziel: Er würde sich Taheri gefügig machen, für den Rest dessen verwirkten Lebens, und er würde erfahren, wer oder was hinter Janus steckt!
    Je länger sich Taheri in der Wanne wandt, je mehr seine Arme und Beine hektisch gegen ihre Wände schlugen, desto fester wurde Bassetts Griff. Wieder erlahmten Taheris Bewegungen, doch Bassett ließ nicht locker, auch nicht, als Taheri sich überhaupt nicht mehr regte. Bassett wartete mit Eiseskälte auf den richtigen Zeitpunkt. Urplötzlich schien das Wasser erneut aufzukochen, Taheris Körper wurde von heftigen Muskelkrämpfen geschüttelt, unkontrolliert schlugen die Gliedmaßen gegen die Wannenwände, wieder und immer wieder, dann sank der sich aufbäumende Unterkörper

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