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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Blick. »Die würden ein Riesengeschrei erheben und versuchen, uns zu ruinieren. «
    »Wie?«
    »Mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, Ludendorff. Und ihre Mittel sind beträchtlich.«
    »Stört Sie das?«
    »Nur wenn sie Erfolg hätten. Thornton ist nicht der einzige, das sind alles Diebe. Der Unterschied ist nur, daß die anderen schlau sind. Sie wissen, daß wir recht haben. Wir werden siegen! Jeder macht gern Geschäfte mit dem Sieger. Die wissen, was sie tun. Sie wollen mit uns zusammenarbeiten! «
    »Ich glaube, Sie sind überzeugt.«
    »Da haben Sie verdammt recht. Wir werden gemeinsam die Dinge so steuern, wie wir es haben wollen. Auf die richtige Art. So wie wir es wollen. Wir werden diesen Abschaum beseitigen. Die Juden, die Roten und die stinkenden, kleinen, bürgerlichen Speichellecker!«
    Ludendorff musterte den selbstbewußten Amerikaner scharf. Er hatte recht, Kroeger war wirklich dumm. Seine Darstellung der geringen Rassen war emotionell und basierte nicht auf den Prinzipien der rassischen Integrität. Hitler und Goebbels gingen gelegentlich auch mit Scheuklappen durch die Welt, aber ihre Logik war immerhin nach der Art einer
Pyramide aufgebaut, ob sie das nun wollten oder nicht – sie wußten, weil sie sahen und erkannten. Sie hatten studiert, so wie Rosenberg und er studiert hatten. Dieser Kroeger hatte die Mentalität eines Kindes. In Wirklichkeit war er scheinheilig.
    »An dem, was Sie sagen, ist viel Wahres. Jeder denkende Mensch wird seinesgleichen unterstützen, mit seinesgleichen Geschäfte machen.« « Ludendorff würde alles, was Heinrich Kroeger tat, sorgfältig beobachten. Ein Mann, der so aufgeputscht war wie dieser Amerikaner, konnte großen Schaden anrichten. Er war wie ein Clown, den das Fieber gepackt hatte.
    Aber ihr Hof brauchte einen solchen Hofnarren. Und sein Geld.
    Hitler hatte recht, wie üblich. Sie durften es nicht riskieren, ihn zu verlieren.
    »Ich reise morgen nach Madrid. Ich habe bereits Anweisungen bezüglich Thornton vorausgeschickt. Die ganze Geschichte sollte nicht länger als zwei oder drei Wochen in Anspruch nehmen, und dann bin ich in Zürich. «
    Heß übersetzte Hitler und Goebbels, was Kroeger gesagt hatte. Der Führer stellte in seiner schnarrenden Stimme eine Frage. »Wo kann man Sie in Zürich erreichen?« dolmetschte Ludendorff. »Ihr Zeitplan wird es, wenn er weiterhin so wie bisher abläuft, erforderlich machen, daß wir mit Ihnen in Verbindung treten können.«
    Heinrich Kroeger wartete eine Weile, ehe er Antwort gab. Er hatte gewußt, daß man diese Frage wieder stellen würde. Sie wurde jedesmal gestellt, wenn er nach Zürich fuhr. Aber er wich jedesmal aus. Ein Teil seiner mystischen Macht in der Partei beruhte darauf, daß er die Individuen und Firmen, mit denen er Geschäfte machte, in einen geheimnisvollen Schleier hüllte. Das hatte er klar erkannt. In letzter Zeit hatte er gelegentlich eine Telefonnummer hinterlassen, ein Postfach oder vielleicht sogar den Namen eines der vierzehn Männer in Zürich mit der Anweisung, ihn nach einem Codenamen zu fragen.
    Offen war er nie gewesen.
    Sie begriffen nicht, daß Identitäten und Adressen und Telefonnummern
unwichtig waren. Nur die Fähigkeit, das zu liefern, was gebraucht wurde, war wichtig.
    Zürich begriff das.
    Diese reichen Goliaths begriffen das. Die internationalen Finanziers mit ihren ineinander verschlungenen Labyrinthen der Manipulation begriffen voll und ganz.
    Er hatte die Ware geliefert.
    Ihre Verträge mit den künfigen Machthabern Deutschlands sicherten ihnen Märkte, die jedes Vorstellungsvermögen überstiegen. Und keinen interessierte, wer er war, woher er kam.
    Aber jetzt, in diesem Augenblick, erkannte Ulster Stewart Scarlett, daß diese Titanen der neuen Bewegung ein Symbol von Heinrich Kroegers Wichtigkeit waren.
    Er würde ihnen die Wahrheit sagen.
    Er würde den Namen des einen Mannes in Deutschland nennen, den alle suchten, die auf Macht aus waren. Des einen Mannes, der es ablehnte, mit irgendeiner Partei zu sprechen, der sich weigerte, sich hineinziehen zu lassen oder sich mit jemandem zu treffen.
    Der einzige Mann in Deutschland, der hinter einer Mauer völliger Geheimhaltung lebte. In völliger politischer Isolierung.
    Der meistgefürchtete und zugleich am höchsten geschätzte Mann in ganz Europa.
    »Ich werde bei Krupp sein. Essen wird wissen, wo man uns erreichen kann.«

38.
    Elizabeth Scarlatti setzte sich im Bett auf. Man hatte ihr einen Kartentisch neben

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