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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Junkers!«
    Hitler lächelte kurz und redete dann schnell auf Heß ein, wobei er mit einer Kopfbewegung auf Ulster Scarlett wies.

    »Der Führer bewundert Sie und schätzt Sie, Heinrich«, sagte Heß. »Er erkundigt sich nach unseren Freunden in Zürich. «
    »Alles läuft planmäßig ab«, erwiderte Scarlett. »Einige Irrtümer sind behoben worden. Möglicherweise verlieren wir einen von den übrigen dreizehn. Das ist kein Verlust, er ist ein Dieb. «
    »Wer ist das?« Jetzt sprach Ludendorff englisch, wie um seine Sprachkenntnisse unter Beweis zu stellen.
    »Thornton. «
    »Was ist mit seinem Land?«
    Scarlett, der jetzt Kroeger geworden war, musterte den akademischen Ludendorff, den Militärintellektuellen, mit der Verachtung eines Mannes, für den Geld keine Rolle spielt. »Ich beabsichtige, es zu kaufen.«
    »Ist das nicht gefährlich?« Heß beobachtete Ludendorff, der leise Scarletts Worte für Hitler übersetzt hatte. Beide Männer zeigten Anzeichen von Bestürzung.
    »Überhaupt nicht.«
    »Vielleicht nicht für Sie persönlich, mein kühner junger Freund.« « Ludendorffs Tonfall klang deutlich beleidigend. »Wer weiß denn schon, wo Ihre Sympathie in sechs Monaten liegen wird?«
    »Das verbitte ich mir!«
    »Sie sind kein Deutscher. Das ist nicht Ihre Auseinandersetzung. «
    »Ich brauche kein Deutscher zu sein. Ich brauche mich auch nicht vor Ihnen zu rechtfertigen. Wollen Sie, daß ich aussteige? Schön, dann steige ich aus. Und mit mir steigen ein Dutzend der reichsten Männer der ganzen Welt aus. Öl! Stahl! Die Industrie! Die Schiffahrtslinien!«
    Heß gab sich keine Mühe mehr, taktvoll zu sein. Er sah Hitler an und hob erschrocken die Hände.
    Hitler brauchte keinen Hinweis, denn er wußte genau, was zu tun war. Er ging schnell auf den ehemaligen General der kaiserlichen deutschen Armee zu und schlug dem alten Mann mit dem Handrücken leicht über den Mund. Es war eine sehr beleidigende Geste – gerade die Leichtigkeit des Schlages erinnerte an die Züchtigung eines kleinen Kindes.
Die beiden Männer wechselten ein paar Worte, und Scarlett wußte, daß das ein Verweis für Ludendorff war.
    »Man scheint meine Motive in Frage zu ziehen, Herr Kroeger. Ich wollte Sie nur – wie sagt man? – auf die Probe stellen. « Ludendorff griff sich an den Mund. Die Erinnerung an Hitlers Beleidigung lastete schwer auf ihm. Er gab sich Mühe, diesen Gedanken zu verdrängen. »Aber was den Besitz in der Schweiz angeht – das habe ich ernst gemeint. Ihre — Ihre Arbeit für uns war höchst eindrucksvoll und ist ohne Zweifel von vielen bemerkt worden. Wenn man den Kauf mit Ihnen und damit der Partei in Verbindung brächte, würde das – wie sagt man? – die ganze Übereinkunft sinnlos machen.«
    Ulster Scarlett antwortete voll gleichgültigem Selbstvertrauen. Es machte ihm Spaß, Denker auf die ihnen gebührenden Plätze zu verweisen. »Kein Problem. Die Transaktion wird in Madrid stattfinden.«
    »Madrid?« Joseph Goebbels begriff nicht ganz, was Scarlett gesagt hatte, aber die Stadt Madrid hatte für ihn eine besondere Bedeutung.
    Die vier Deutschen sahen einander an. Keiner schien zufrieden zu sein.
    »Warum ist – Madrid geeignet?« Heß machte sich Sorgen, sein Freund könnte etwas Unüberlegtes getan haben.
    »Päpstlicher Attache. Sehr katholisch. Jenseits allen Zweifels. Zufrieden?«
    Heß wiederholte Scarletts Worte automatisch in deutscher Sprache.
    Hitler lächelte, während Ludendorff mit den Fingern schnippte, diesmal ein Zeichen ehrlich gemeinter Bewunderung. »Wie läßt sich das bewirken?« fragte er.
    »Sehr einfach. Man wird Alfonsos Hof davon unterrichten, daß das Land mit weißrussischem Geld gekauft wird. Wenn es nicht schnell geschieht, könnte das Kapital wieder nach Moskau zurückfließen. Der Vatikan unterstützt das Ganze. Ebenso Rivera. Das wäre nicht das erstemal, das so etwas geschieht. «
    Heß übersetzte diese Erklärung für Adolf Hitler, und Joseph Goebbels lauschte interessiert.

    »Ich gratuliere, Herr Kroeger. Seien Sie – vorsichtig.« Ludendorff war sichtlich beeindruckt.
    Plötzlich begann Goebbels hastig zu reden, wobei er übertriebene Handbewegungen machte. Die Deutschen lachten alle, und Scarlett war nicht sicher, ob der unattraktive kleine Faschist sich über ihn lustig machte oder nicht.
    Heß übersetzte: »Herr Goebbels sagte, wenn Sie dem Vatikan erklären, Sie könnten vier hungrige Kommunisten daran hindern, einen Laib Brot zu besitzen, dann erlaubt Ihnen

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