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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Pinscher! Den Hals könnte ich Ihnen brechen!«
    Penningtons Nackenhaare sträubten sich. Er wußte, daß Kroeger unbewaffnet war, sein Revolver lag auf der Kommode im Schlafzimmer. Und die Versuchung war groß. Er könnte ihn töten, das Telegramm als Beweis benutzen und sagen, daß Kroeger ihm den Gehorsam verweigert hätte. Aber da waren die spanischen Behörden, und Kroeger hatte einen Auftrag zu erledigen. Seltsam, daß dieser Auftrag soviel mit Howard Thornton zu tun hatte ...
    »Das ist natürlich möglich. Aber dann könnten wir einander auf vielfältige Art umbringen, nicht wahr?« Pennington zog eine winzige Pistole aus der Schulterhalfter. »Ich könnte Ihnen zum Beispiel in diesem Augenblick eine Kugel in den Mund schießen. Aber ich würde das trotz Ihrer Provokation nicht tun, weil die Bewegung wichtiger ist als jeder einzelne von uns. Ich würde mich verantworten müssen- man würde mich ohne Zweifel dafür exekutieren. Und wenn Sie die Dinge selbst in die Hand nehmen, wird man Sie erschießen. «
    »Sie kennen diese Scarlatti nicht, Pennington. Ich kenne sie!«
    Wie konnte sie von Bertholde wissen? Was konnte sie von ihm erfahren haben?
    »Natürlich, Sie sind alte Freunde!« Der Engländer steckte seine Pistole wieder in die Halfter und lachte.
    Wie! Wie? Sie würde nicht wagen, ihn herauszufordern.
Das einzige, worauf sie Wert legte, war der Name Scarlatti, sein Erbe, seine Zukunft. Und sie wußte zweifelsfrei, daß er diesen Namen zerstampfen würde. Wie! Warum?
    »Man darf dieser Frau nicht vertrauen!«
    Charles Pennington zog seinen Blazer zurecht, so daß die Schultern richtig fielen und das Tuch des Jacketts die kleine Ausbuchtung der Schulterhalfter verbarg. Er ging langsam zur Tür. »Wirklich, Heinrich? Kann man irgendeinem von uns vertrauen?«
    Der Engländer schloß die Tür hinter sich und hinterließ nur einen schwachen Hauch von Yardley’s.
    Heinrich Kroeger glättete das Telegramm, das er in der Hand hielt.
    Thornton war in Panik geraten. Jeder der restlichen dreizehn in Zürich hatte ein identisches Telegramm von Elizabeth Scarlatti erhalten. Aber keiner, mit Ausnahme Thorntons, wußte, wer er war.
    Kroeger mußte schnell handeln. Pennington hatte nicht gelogen. Man würde ihn erschießen, wenn er die Tötung von Elizabeth Scarlatti befahl. Das schloß jedoch einen solchen Befehl nach Zürich nicht aus. Ja, ein solcher Befehl würde sogar obligatorisch sein.
    Aber zuerst das Thornton-Land. Er hatte Thornton um seiner eigenen Sicherheit willen angewiesen, es aufzugeben. Der verängstigte Thornton hatte keinen Widerstand geleistet, und dieser Idiot von einem Attaché spielte ihm in die Hände. Zum größeren Ruhme Jesu, und um einen weiteren Schlag gegen den atheistischen Kommunismus zu führen.
    Das Geld und der Besitztitel würden binnen einer Woche übertragen werden. Thornton schickte seinen Anwalt aus San Francisco, um die Verhandlungen durch Unterschrift abzuschließen.
    Sobald das Land ihm gehörte, würde Heinrich Kroeger ein Todesurteil sprechen, dem sich niemand widersetzen konnte.
    Und sobald jenes unwichtige Leben ausgelöscht war, würde Heinrich Kroeger frei sein. Dann würde er ein wahres Licht der neuen Ordnung sein. Niemand würde wissen, daß es einen Ulster Scarlett gab.

    Mit einer Ausnahme.
    Und ihr würde er in Zürich entgegentreten.
    Er würde sie in Zürich töten.

40.
    Die Botschaftslimousine rollte den kleinen Hügel zu dem georgianischen Haus in Fairfax, Virginia, hinauf. Es war die Residenz von Erich Reinhart, dem Attaché der Weimarer Republik, dem Neffen des einzigen kaiserlichen Generals, der die deutsche Radikalenbewegung unterstützte, der man die Bezeichnung Nazi verliehen hatte, und der seiner Philosophie nach selbst ein ausgewachsener Nazi war.
    Der Mann mit dem pomadisierten Schnurrbart und dem gut sitzenden Maßanzug stieg aus dem Wagen und trat in die Einfahrt. Er blickte zu der prunkvollen Fassade auf.
    »Ein herrliches Haus.«
    »Das freut mich, Poole«, sagte Reinhart und lächelte dem Mann von Bertholde et Fils zu.
    Die beiden Männer gingen ins Haus, und Erich Reinhart führte seinen Gast in ein Arbeitszimmer neben dem Wohnraum, dessen Wände von Bücherregalen verdeckt waren. Er wies auf einen Sessel und ging zu einem Schränkchen, dem er zwei Gläser und eine Flasche Whisky entnahm.
    »Um gleich zum Geschäft zu kommen. Sie haben eine Seereise von dreitausend Meilen zu einer scheußlichen Zeit über den Nordatlantik hinter sich. Sie sagen

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