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Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman

Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman

Titel: Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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Arbeit ablehnt? Welche Kinder tun das nicht? Franka ist in so einer Phase, in der sie alle Erwachsenen für Spießer, Ausbeuter und Tierquäler hält. Es stimmt, es gab häufig Diskussionen über das, was Arilson mit den Tieren macht. Aus einer Protesthaltung heraus ist sie Vegetarierin geworden und irgendeinem Tierschutzverein beigetreten.«
    »Dem Veganen Kommando Münsterland?«, fragten Sigi und ich gleichzeitig.
    Ihr Blick wanderte zwischen uns hin und her. »Nein.«
    Ich bemühte mich, meine Enttäuschung nicht zu zeigen. »Haben Sie ein Foto von Franka? Aus jüngerer Zeit?«
    »Wozu denn das?«
    »Bitte!«, sagte Sigi.
    Frau Holtgreve überlegte ein paar Sekunden lang, wie sie uns am besten vor die Tür setzen konnte, dann öffnete sie ein Fach des Wohnzimmerschrankes und holte ein Fotoalbum heraus. »Hier. Die Aufnahme stammt vom letzten Sommer.«
    Ein Mädchen räkelte sich auf einem der Teakholz-Gartensessel, halb verdeckt von einem Stapel Bücher und einer Dose Cola. Dem Fotografen, vermutlich der Tierquäler-Vater, streckte es die Zunge heraus. Die stämmige Figur und das rundliche Gesicht mit dem breiten Mund entsprachen der Erscheinung, die mich durch das Gittertor des Affenhauses höhnisch angegrinst hatte. Nur passten die langen blonden Haare leider überhaupt nicht ins Bild.
    »Schade, dass sie sich die Haare abgeschnitten und bunt gefärbt hat«, sagte ich.
    »Ja, sie hatte so schöne Haare. Ich mag ihre neue Frisur überhaupt …« Die Holtgreve stockte. »Haben Sie Franka gesehen? Wo ist sie?«
    »Frau Holtgreve«, mischte sich Sigi ein, »es wird Zeit, dass wir offen miteinander reden.«
    Die große Frau sackte in einen Sessel und heulte hemmungslos.
    Franka war seit drei Tagen verschwunden. Viel mehr war aus der demoralisierten Mutter nicht herauszubekommen, und so fuhren wir noch einmal zum Büro des lügnerischen Vaters.
    Holtgreve wusste bereits Bescheid. »Wie kommen Sie dazu, meine Frau zu belästigen?«
    »Und wie kommen Sie dazu, uns wichtige Fakten vorzuenthalten?«, versetzte Sigi.
    Der Manager lief rot an. »Vergessen Sie nicht, mit wem Sie es zu tun haben!«
    »Keineswegs. Ich nehme an, dass Sie nicht nur uns, sondern auch Ihre Kogeschäftsführer über die Rolle Ihrer Tochter im Unklaren gelassen haben. Darf ich Sie daran erinnern, dass Security Check einen Vertrag mit der Firma Arilson hat und nicht mit Michael Holtgreve.«
    Die Runde ging eindeutig an Sigi. Holtgreve leitete seinen Rückzug ein: »Lassen Sie uns wie erwachsene Menschen darüber reden. Vielleicht habe ich mich im Ton vergriffen. Sie müssen verstehen, dass ich sehr besorgt bin. Das Wohl meiner Tochter liegt mir am Herzen, ich möchte nicht, dass sie zur Kriminellen wird.«
    »Falls sie es nicht schon geworden ist«, entgegnete Sigi kühl.
    Holtgreve erzählte von den Diskussionen mit seiner Tochter, von ihren Vorwürfen und seinen Versuchen, sich zu rechtfertigen. »Vor einigen Monaten hat mich Franka hier besucht. Sie sagte, sie wolle mehr über meinen Job wissen. Ich war erfreut, weil ich glaubte, es könne zu einer Verständigung kommen. So habe ich ihr alles gezeigt.« Er schluckte. »Bei dieser Gelegenheit muss sie herausgefunden haben, wo die Schlüssel und Unterlagen von Schapdetten aufbewahrt werden. Vor fünf Tagen fehlten dann meine Tresorschlüssel. Zuerst dachte ich, ich hätte sie nur verlegt. Aber nach dem Überfall auf das Affenhaus und Frankas Verschwinden war klar, dass sie, zusammen mit ihren Gesinnungsgenossen, die Entführung der Affen organisiert hat.«
    »Und seitdem haben Sie nichts mehr von Franka gehört?«, fragte ich.
    »Nein. Wir warten inständig auf eine Nachricht. Ich nehme an, dass sie die Affen versorgt. Sie hat ein Händchen für so was. Als sie klein war, habe ich manchmal einen Kapuziner mit nach Hause gebracht.«
    Der Manager sog an seiner Zigarette und starrte in den bläulichen Nebel. Plötzlich war er um Jahre gealtert.
    »Deshalb sollten wir die neutralen Vermittler spielen«, brachte ihn Sigi in die Gegenwart zurück.
    »Verstehen Sie meine Situation«, sagte Holtgreve schleppend. »Wenn der Verwaltungsrat erfährt, woher die Tierbefreier ihre Informationen haben, kann ich meinen Job verlieren. Und das ist nicht das einzige Problem, das ich am Hals habe. Unter den Kapuzinern ist eine Krankheit ausgebrochen.«
    Ich horchte auf. »Der Chef der Tierpfleger sagte, es handele sich um eine leichte Grippe.«
    Holtgreve musterte mich. »Sie wissen davon?«
    »Ich war Wachmann in

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