Das Schattenreich von Morin
sie sofort mit dem Anfertigen von den Schemeln, für jeden einen. Landurin entfachte an der Feuerstelle die Glut erneut.
Er setzte sich auf einen Felssims, in trüben Gedanken hoffte er, dass sie die nächsten Monate unentdeckt bleiben würden. Er wusste insgeheim, dass sie aber eher entdeckt würden, der dunkle Fürst würde schon nach Lorbo suchen lassen.
Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Dunkle auch die vergessenen Inseln unter die Lupe nehmen würde.
Aber er sagte sich immer wieder: »Nun, wir müssen das Beste daraus machen, wichtig ist jetzt erst einmal, dass Lorbo im Kampf unterrichtet wird und lernt, sich seiner Haut zu wehren.«
Lorbo und Dragon übten immer noch, es war jetzt später Nachmittag. Lorbo war unzählige Male der Unterlegene gewesen, aber er wurde besser, das merkte er.
Mandor nahm Kampfhaltung ein, Lorbo seinerseits, er überlegte, wie er Mandor überraschen könnte und da kam ihm die Idee.
Er wollte Mandor angreifen und ihn nahe genug herankommen lassen, um dann einen Rückwärtssalto zu machen. Wenn möglich, um ihm dabei sein ausgestrecktes Bein in sein Gesicht zu rammen.
Diesmal, dachte er sich, lass ihn kommen, dies war tollkühn, aber in der Tat, Mandor stürmte mit voller Wucht auf Lorbo zu, Lorbo wich aus, ließ sich nach hinten fallen und sprang dabei in die Höhe, machte einen Salto und traf Mandor mit voller Wucht ins Gesicht.
Mandor traf der Schlag mit einer solchen Wucht, die ihn auf seinen Hintern beförderte.
Dragon klatschte. »Bravo, bravo, das war gut, sogar sehr gut, das hätte ich auch nicht voraussehen können, das hat dir niemand beigebracht.«
»Nein, mir kam der Gedanke und dann setzte ich ihn um.« Lorbo kniete sich zu Mandor und fragte: »Verzeih, alles in Ordnung?« Mandor schüttelte sich, aus seiner Nase tropfte Blut. »Ja, alles in Ordnung, nun, jetzt sind wir quitt, aber das war wirklich gut, mein junger Freund, und das bereits am ersten Tag.«
Dragon sah die beiden an. »Was meint ihr, das sollte für heute genügen, wollen wir uns waschen und uns zu den anderen begeben? Ich verspür so langsam Hunger, euch geht es sicher auch nicht anders.« Erst jetzt bemerkte Lorbo, dass Dragon nicht ganz Unrecht hatte, ihm knurrte genauso der Magen wie den anderen.
Mandor nickte zustimmend. »Von mir aus, ich bin schließlich auch nicht mehr der Jüngste.« Lorbo fragte Mandor direkt: »Wie alt bist du, Mandor?«
»Zweiundvierzig.«
»Ich muss dich loben, ich hätte dich für zehn Jahre jünger gehalten.« Dragon lachte. »Siehst du, Lorbo, das kann man in deinem Alter leicht sagen, weißt du, das Alter nagt immer an einem körperlich, die Wehwehchen kommen immer öfter, in der Tat«, antwortete Mandor und schüttelte sich. »Also, gehen wir.«
Gemeinsam liefen sie zur Quelle, wuschen sich und gingen auf direktem Weg zum Höhleneingang, wo Landurin und die beiden Zwelfs sich unterhielten. Die drei setzten sich zu den anderen, Fobo fragte Lorbo: »Na, genug gelernt?«
»Ja, aber anstrengend.« »Habt ihr Hunger? Mein Bruder bereitet gerade das Abendessen vor.«
Mandor strich sich über seinen Bauch. »Eine kräftige Portion könnte uns gut tun, was gibt es denn?«
»Einen würzigen Bohneneintopf mit etwas Wild-Einlage«, meinte Robo und trat aus dem Höhleneingang raus.
»Kommt, lasst uns essen, sonst wird es kalt.«
Lorbo ließ sich nicht lange bitten und war als Erster am großen, vor sich hin brodelnden Topf.
Robo überreichte ihm eine Holzschüssel mit einem Holzlöffel und füllte seine Schüssel mit dem gut riechenden Bohneneintopf und gab ihm ein Stück Brot.
Lorbo schlang das Essen schnell und gierig herunter. »Nicht so hastig, es ist genug da.« Von Weitem hörte man aus der hintersten Ecke ein Klopfen, Hämmern und das bekannte Fluchen von Habita.
Robo rief laut: »Habita, alter Bergmann!
Kommt, mit gefülltem Magen lässt es sich besser schürfen, das gibt Kraft und Ausdauer, oder nicht?«
»Ja ja, ich komm gleich, nur noch diesen widerlichen Felsbrocken aus dem Weg räumen.«
Landurin grinste über Habita, aber war auch froh, dass bis jetzt alles so glatt gelaufen war, leise sprach er diesen Gedanken: »Den heutigen Tag sollten wir lange in Erinnerung halten.«
Habita kam nun endlich aus seinem kleinen angelegten Stollen, Staub belegte sein Gesicht. Robo grinste spaßig: »Du Erdmaulwurf, du siehst aus, als hättest du dich noch nicht gewaschen.«
»Nein, mach ich auch nicht, ich will meine Arbeit heut noch weiter
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