Das Schattenreich von Morin
verrichten.« »Ah so, na dann ist gut.« Er überreichte Habita ebenfalls eine reichliche Portion Bohneneintopf.
Der Zwerg fing zu lachen an. »Oh, Bohnen, na, da werden wir heute noch eine riechende Nacht vor uns haben, ich vertrag Bohnen nicht so, haltet euch fern von mir, sie schmecken mir zwar, aber ich habe dann immer solche Blähungen.« Lachend saßen sie auf ihren neu gebauten Schemeln, die Fobo und Robo gefertigt hatten.
Lorbo war mit seinem Essen schon fertig, die Holzschüssel war leer, Robo bemerkte das! »Möchtest du noch einen Nachschlag?«
»Gerne!« Erneut füllte sich die Schüssel.
Lorbo bekam eine weitere gefüllte Holzschüssel gereicht, Mandor schaute auf Lorbo und meinte zu Dragon: »Schau dir das an, er schaufelt sich das Essen wie ein hungriger Wolf in den Rachen.«
Dragon nickte, schnitt eine Grimasse und hob dabei die Schultern.
Landurin unterbrach seine Gefährten: »Lorbo, hast du Fortschritte gemacht?«
»Ja, ich habe viel Neues gelernt, wie geht es morgen weiter?« Mandor antwortete: »So wie heute, wir werden noch einige Wochen ohne Waffen üben, morgen werden wir beginnen auf präzise Kampftechniken der Elben einzugehen.
Außerdem konzentrieren wir uns darauf, dass du lernst, auf deine Signale, die dir dein Körper aussendet, zu hören, auch an deiner Atemtechnik werden wir noch etwas üben.«
Nun meldete sich Fobo zu Wort: »Wenn du fertig gegessen hast und etwas zur Ruhe gekommen bist, solltest du an deinem Buch arbeiten, es wäre sicher interessant für dich, dich mit den Landkarten vertraut zu machen. Wenn du Fragen hast, frage jeden aus der Gruppe, wir alle kommen ja aus den unterschiedlichen Landesteilen von Morin.
Jedes Land hat seine eigenen geographischen Besonderheiten und Eigenheiten.«
»Tja, dann werde ich versuchen, auch wenn ich ziemlich müde bin, die Landkarten noch heute zu studieren und mit dem Abzeichnen der Landkarte beginnen.«
Landurin zündete sich wie üblich nach dem Essen seine Pfeife an und schmunzelte in Gedanken, noch oft würden sich solche Gelegenheiten wie diese ergeben.
Die Tage vergingen, die Wochen und Monate zogen ins Land, Lorbo machte große Fortschritte, an seinem Buch, im Bereich des waffenlosen Kampfes. Dann war es so weit, Mandor und Dragon waren mit Landurin der Meinung, dass Lorbo bereit wäre für die erste Prüfung.
Sie wollten ihn nach dem viermonatigen Training prüfen, ob er schon bereit war, um im Waffenkampf ausgebildet zu werden.
Es war früher Morgen an einem Frühlingstag, die Vögel zwitscherten, die Sonne schien, die Bäume hatten ihre ersten Knospen geöffnet, frisches Grün machte sich breit, die Gruppe versammelte sich an der kleinen Lichtung in Gons Klamm.
Lorbo spürte instinktiv, dass er geprüft werden sollte und er hatte auch Zuschauer. Er wollte seine Lehrmeister Mandor und Dragon nicht bloßstellen und zeigen, was er gelernt hatte.
Er bereitete sich innerlich auf den Kampf mit Mandor vor, er atmete tief und flach, konzentrierte sich auf seine Muskeln.
»Vertraue auf das, was ich gelernt habe«, sagte er sich, »er ist stärker und erfahrener als ich es bin, aber ich bin schneller und jünger als Mandor.
Ich werde mich winden wie ein Baum im Sturm, er soll beginnen und seine Kraftreserven aufbrauchen, dann überrasch ich ihn.« Die beiden nahmen Kampfhaltung ein, Lorbo nach Elbenart, Mandor nach Menschenart.
Mandor stürmte vor, setzte gezielte Fußtechniken und Faustkombinationen ein, Lorbo wich geschickt aus, blockte die Schläge sauber ab, Mandor drehte sich um neunzig Grad und täuschte einen Fußtritt an, jedoch erkannte Lorbo das Manöver und wich abermals gezielt aus.
Mandor kam langsam außer Atem, das merkte auch Lorbo, doch Mandor war erfahren im Kampf und hielt sich nun seinerseits zurück.
Lorbo wusste, dass nun er seinerseits Mandor angreifen musste, um ihn aus der Reserve zu locken und in der Tat, Lorbo setzte nun gezielte Fußtritte ein, aber immer mit Bedacht, seinen Gegner auf Distanz zu halten und ihn so müde zu machen.
Mandor bemerkte von diesem Manöver jedoch nichts, aber Mandor wusste, dass Lorbo schneller und flinker als er selbst war, er ahnte, was Lorbo vorhatte und ließ sich gezielt darauf ein.
Sie fochten nun schon eine halbe Stunde und der Kampf schien bis dahin unentschieden, doch Mandor hatte durch seine langjährige Kampfausbildung genug Kraftreserven.
Lorbo musste ein Risiko eingehen, sollte es ihm gelingen den Kampf für sich zu entscheiden, musste er
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