Das Schattenreich von Morin
Zufluchtsweg, doch hierbei machte es einen großen Fehler, es entblößte für Sekunden seinen Unterleib, darauf hatte Landurin nur gewartet und feuerte erneut eine dieser blitzenden Energie-Kugeln ab.
Wie vom Schlag getroffen bellte es auf, die mechanischen Glieder erstarrten und gaben nach. Die dunkelblauen Augen verblassten, wie ein Herzschlag ein, zwei Mal leuchteten diese noch einmal auf, dann brach es zusammen.
Landurin rief: »Schnell, durch den Ausgang, das Wesen wird sich erholen!
Beeilt euch!
Folgt mir!«
Sie rannten gemeinsam die Böschung hinab, ohne verfolgt zu werden.
»Was war das für ein Wesen?«, rief Lorbo, während sie rannten, zu Landurin.
»Ein Wächter, sie versorgten nach dem Krieg die Bunkerbewohner mit dem Nötigsten und boten ihnen Schutz gegen Eindringlinge …, später, Lorbo …, schnell mir nach!« Man hörte ein Kreischen aus der Richtung, wo der Bunker stand.
»Es kommt, los, wir müssen zu Habita und Dragon gelangen, schnell.« Sie rannten, als sei der Leibhaftige hinter ihnen her, Lorbo begriff, dass der Druide die Auseinandersetzung mit der Kreatur vermeiden wollte.
Sie rannten eine gute Stunde, als sie plötzlich erschöpft und völlig außer Atem durch das Dickicht brachen und vor ihren Freunden standen.
Habita, Dragon und Mandor sowie die beiden Zwelfs sprangen ihnen mit Schwertern und Dolchen bewaffnet entgegen. »Schnell, packt eure Sachen, jede Minute zählt und seid leise. Noch ist es Tag und der Wächter bleibt im Dunkeln, doch wehe, die Nacht bricht herein!«
Hastig packten sie ihre Habseligkeiten, sie folgten wieder dem Strom, der sie nun südlich ins Land führte.
Plötzlich stoppte Landurin. »Seid still, wir sind nahe am Bunker, wo wahrscheinlich der Wächter wartet, er könnte durchaus einige Fallen für uns gestellt haben.
Folgt mir, versucht in meine Fußspuren zu treten, Dragon, Mandor, nehmt die Zwillinge auf eure Schultern und sputet euch, es wird bald dunkel werden.« Wieder folgten sie Landurin, der sie sicher durch das unbekannte Terrain führte.
Der dunkle Fichtenwald lichtete sich langsam, dann hörte man aus der Ferne ein lautes Grollen und Rauschen direkt vor ihnen voraus. Der Weg wurde breiter. »Ich denke, wir können es wagen. Rennt, was das Zeug hält, wir müssen noch vor der Dunkelheit die Sküten erreichen.« Die Gruppe rannte auf das Grollen und Rauschen zu, dann plötzlich verschwand fast gänzlich der Wald vor ihren Augen.
Der Strom wurde breiter, vor ihren Augen standen an jedem Ufer vier riesige Statuen, die hunderte Meter in die Höhe ragten.
Sie zeigten verwitterte Abbilder von Drachen-Reitern, die in den Fels der riesigen Formation eingearbeitet waren, es waren große Baumonumente und riesige, imposante Erscheinungen.
Der Strom ergoss sich in der Mitte zu einem breiten Wasserfall, der hunderte Meter in die Tiefe stürzte, was dem ganzen imposanten Bauwerk noch mehr Eindruck verschaffte, die Sküten schauten in das weite Land wie Wächter aus vergangener Zeit.
Die Gruppe stoppte, erstaunt schaute Lorbo in die Höhe, nie hätte er es für möglich gehalten, solche Bauwerke zu erschaffen, doch Landurin drängte: »Los, los, weiter, dies ist nicht die Zeit, Bauwerke zu bewundern!
Und dies ist nicht der Ort, um noch länger hier zu verweilen.«
Nun hielten sie sich westwärts, der Weg fiel steil bergab, der Fichtenwald wich langsam einer Heidelandschaft, die vereinzelt Holunder und Wacholder-Gewächse in reicher Zahl hervorbrachte.
Landurin stoppte und zeigte auf die Sküten. »Wir befinden uns an den Ausläufern der Albin-Heide, doch schon naht der Sonnenuntergang.
Wir werden hier rasten, seid auf der Hut, macht rasch ein Feuer und sucht für die Nacht ausreichend Feuerholz, bleibt in Sichtweite.«
Landurin sicherte die Umgebung nordwestlich aus der Richtung, aus der sie gekommen waren, das abfallende Gelände ab.
Es vergingen die Minuten, schon senkte sich die Sonne am Horizont und spiegelte sich im Strom Albin, ein funkelndes Farbenspiel, erzeugt durch den Wasserfall in allen Regenbogenfarben.
Dragon entfachte mithilfe seiner Feuersteine das Feuer.
Habita setzte Wasser auf, die beiden Zwelfs saßen am Feuer, Dragon und Mandor standen in ihrer Nähe.
So warteten sie auf die Dunkelheit, die schnell hereinbrach. Landurin schritt auf das Feuer zu, setzte sich neben den Zwelfs. »Wir halten heute Nacht abwechselnd Wache. Ich nehme an, dass der Wächter gegen Mitternacht zuschlagen wird.«
Was der Druide nicht
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