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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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überqueren wir diesen Teil dann?«, fragte Lorbo.
    »Ich bin schon oft hier gewesen und weiß um die Gefahren, sei beruhigt, ich kenne dieses Land.«
    Was Landurin jedoch nicht bemerkte war, dass ein Geschöpf ihnen seit der Landung auf der Spur war.
    Es war ein Geschöpf aus der alten Zeit, halb Maschine, halb Lebewesen. Das sich durch die Zeit selber am Leben hielt, es sah aus wie eine aus verschiedenen Körperteilen zusammengesetzte Maschine. Zum Teil mechanisch, zum anderen Teil biologisch, eine Art Mischmasch aus kuriosen Körperteilen. Sechs Beine, vier Arme, einen bizarren Kopf, gepanzert durch verrostete Metallplatten.
    Dieses Wesen verfolgte die Reisenden nicht aus Habgier oder da es ein Anhänger des Dunklen war, nein, dieses Wesen lebte hier seit dem großen Krieg und hatte sich hierher zurückgezogen, verlassen von seinem Herrn, dem es früher einmal diente.
    Es war auf Nahrungssuche, es hatte einen langen Giftstachel, seine klaffenden Kiefer surrten von Speichel getränkt.
    Das Wesen würde sie kurz vor den Sküten in der Nacht abfangen und sich an ihren Körpern laben, schnell und leise zog es sich zurück, unerkannt von den Gefährten.
    Die Woche verging rasch. Am Abend, bevor sie die Sküten erreichen sollten, sprachen sie am Feuer miteinander, spaßten, lachten und berichteten über ihre Länder und über ihre Jugend, als plötzlich aus dem Dickicht der Fichten diese Kreatur hervorbrach. Landurin, Dragon und Mandor sprangen auf, schon hatte diese mechabiologische Kreatur Lorbo erreicht, der es nicht geschafft hatte auf die Beine zu kommen.
    Lorbo wurde durch einen groben Schlag auf den Kopf bewusstlos, er dämmerte in die Düsternis. Die Kreatur packte den bewusstlosen Lorbo mit seinen kräftigen Armen und wehrte die Angreifer mühelos ab.
    Doch dann kam Landurin und feuerte einen gezielten Feuerstrahl mit seinem Stab Pagray gegen den Schädel dieses Ungeheuers. Mit einem erbärmlichen künstlichen Klagelaut sprengte es den Ring seiner Gegner und verschwand in das Dickicht des Fichtenwaldes.
    Landurin stoppte seine Gefährten.
    »Verfolgt es nicht, genau das will es, ihr würdet sonst das Tageslicht nicht wiedersehen.« Wutentbrannt schaute Gotar Landurin aus funkelnden Augen an. Landurin blieb hart und zeigte auf Gotar: »Wir beide werden die Verfolgung aufnehmen, dein Sohn ist verschleppt, aber nicht tot.«
    Durch die tröstenden Worte fand Gotar neuen Mut, sein Blick war fest und ernst zugleich. Er würde seinen Jungen wiederholen, kostete es, was es wolle.
    Landurin warnte die anderen ernst: »Ihr bleibt, wo ihr seid, habt ihr verstanden?
    Zündet Fackeln an und bildet einen Kreis, seid auf der Hut!«
    Dragon und die anderen folgten den Worten ohne großen Widerstand, sie vertrauten Landurin, der sie schon öfters aus brenzligen Situationen gerettet hatte.
    Landurin und Gotar folgten der Spur, die das Wesen hinterlassen hatte, bis zum frühen Morgen, dann plötzlich verschwand die Spur an einem kleinen Pfad. Landurin blieb stehen und furchte seine Stirn.
    Gotar schüttelte den Kopf und meinte: »Wir haben ihre Spur verloren.«
    »Nein, es weiß, dass wir es verfolgen, ich nehme an, dass es sich in sein Nest oder in seine Behausung zurückgezogen hat, ich denke, dieses Wesen verträgt das Sonnenlicht nicht und diese Fährte hat es absichtlich gelegt, um uns zu verwirren. Wir gehen zurück, folge mir.« Gotar folgte schweigend Landurin, nach einer kleinen Weile blieb Landurin stehen und zeigte auf den Boden. »Schau, hier ist es abgebogen, sieh die Böschung, dort oben am Hang, jetzt leise, psst.«
     
    Mit ausgestrecktem Arm deutete er auf das Versteck der Kreatur, er hielt sich den Finger vor den Mund, die Geste zeigte, keinen Ton von sich zu geben.
    Lorbo erwachte benommen und gefesselt in einem riesigen Gewölbe, das mit rostigen Streben aus Stahl durchzogen war, es roch nach Moder und stickiger, abgestandener Luft.
    Als er richtig zu sich gekommen war, erkannte er schemenhaft, wo er sich aufhielt, es war eine Art Speisekammer dieser Kreatur. Auf dem Boden lagen große Mengen an Gerippe und blanken Knochen.
    Angstschweiß lief ihm am Rücken runter, er brachte alle Kraft auf, um die Fesseln zu zerreißen, doch sie ließen nicht nach.
    Er hörte in die Stille und nahm Piepstöne und bunte Lichter wahr, die in raschen Abständen aufblinkten, in den Farben Grün, Blau, Gelb und Rot. Panik machte sich in ihm breit, dann hörte er ein schleifendes, tapperndes Geräusch.
    Die Kreatur näherte sich

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