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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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erkennen, um welchen Gegenstand es sich handelte. Zabrag rief eine Silbe auf Zwergisch: »Malm hop roh«, übersetzt nach dem Sinne, Tor, öffne die Heimat der Zwerge, ein Krächzen, ein Knirschen und es öffnete sich ein Tor.
    Goldene Kristalle, die vorher nicht sichtbar waren, leuchteten auf. Landurin wurde von Habita geführt, sie liefen zwanzig Schritt, dann nahmen sie eine große Wendeltreppe, die sich hundert Fuß in die Tiefe schlängelte.
    »Nimm deine Binde ab, wir sind angekommen.« Landurin zog sich die Binde vom Kopf und erblickte eine riesige unterirdische Säulenstadt, sie waren in Lopka angekommen.
    Riesige, zweihundert Fuß große Granitsäulen durchzogen die Zwergenstadt, ein ebener, grauer Marmor bedeckte den Boden.
    Gravierungen an den Wänden, Steinskulpturen von Zwergenmännern, der Handwerker aus der Schmiede und der Waffenzunft.
    Die Wände waren mit großen dreieckigen Fenstern behauen, hinter denen die Zwerge ihre Behausungen und Wohnquartiere hatten.
    Von Weitem hätte man meinen können, dass die Fenster in der Wand kunstvoll gemeißelt aussahen, wie die Waben eines Bienenstocks, hektisches Treiben, wohin man sah.
    Landurin erfreute dieser Anblick, in Lopka wohnten schätzungsweise zehntausend Zwerge, wenn die anderen Völker dies wüssten, sie würden staunen, dachte er belustigt für sich.
    Ein großer Markt wurde betrieben. Händler, die Brot, Met, köstliche Wurst und Schinken darboten.
    Landurin blinzelte ein wenig, seine Augen mussten sich wieder an die Helligkeit gewöhnen. »Schön, dass es immer noch Dinge gibt, die sich nie ändern, oder, Habita?«
    »Manches mehr, manches weniger, doch wenn du genau hinschaust, manch vergangene Pracht ist vergangen.
    Vor dreißig Jahren hättest du keinen Weg durch unseren Markt gefunden, doch was nützt es, dem Vergangenen hinterher zu jammern.«
    Landurin freute sich trotzdem über den Besuch in Lopka, lang war er nicht hier gewesen, etwas zog ihn immer wieder zu den Zwergen, er fühlte sich hier wohl.
    Zabrag rief aus einer entlegenen Ecke: »Kommt, Wichtiges wartet auf uns, grauer Wanderer, schon oft warst du bei uns, hat es dir wieder einmal die Sprache verschlagen?«
     
    Landurin musste grinsen. »Ja Zabrag, jedes Mal, ich kenne Weniges, was dem auf Morin ebenbürtig ist.«
    Landurin wartete mit Habita in einer Steinaula, eine große Felsbank brachte ein wenig Behaglichkeit, es war der zweite Tag schon hereingebrochen.
    Landurin hatte wenig geschlafen, zu bedrückend war das Gefühl, dass Zabrag, der Zwergenkönig, sein Rat und sein Volk sich nicht für das Bündnis entscheiden würden.
    Von draußen hörte Landurin durch seine guten Ohren, wie sich der Rat stritt, heftige Wortgefechte mit Drohgebärden sowie manch böse Beleidigung wurden ausgetauscht. Landurin stöhnte und jähzornig sagte er zu Habita:
    »Närrisches Volk, zu lang das dauert.
    Uns läuft die Zeit davon, kostbare Zeit, und der Rat diskutiert und führt ein Zinnober auf, als wenn es sich um wirtschaftliche Fragen handelt.
    Ich halt das nicht mehr lange aus.« Zornesröte schoss in das Gesicht des Druiden. Habita wusste, dass er jetzt besser nichts sagen sollte. »Närrische Zwerge«, wiederholte ein verärgerter Landurin.
    Ihm langte es, frei und unverhohlen schritt er auf das eicherne Tor zu, blickte die Wachen wütend an. »Öffnet das Tor!« Die zwei jungen Zwerge versperrten das Tor: »Niemand darf hindurch, bis der Rat getagt hat.«
    Landurin blinzelte wütend mit den Augen, Habita sprang auf und wollte Landurin aufhalten: »Um Himmels willen, keine Dummheiten!« Doch Landurin war schneller, einen Schlafzauber verhängte er kurzerhand über die Wachen.
    Die zwei Kerlchen nickten augenblicklich, sich stützend auf ihre Äxte, ein, Habita schlug die Hände über den Kopf: »Das wird der Rat nicht gutheißen, was du tust!«
    »Papperlapapp, der Rat sollte aufgeweckt werden, ganz Morin steht am Abgrund!
    Krieg steht bevor und der Rat der Zwerge feilscht an schwachsinnigen Debatten über das Für und Wider.
    Diesem Schwachsinn werde ich nun ein Ende bereiten.«
    Landurin klopfte mit seinem Zauberstab an das Tor und öffnete es mit einem lauten Tock Tock, rasch trat er hinein, ein mittlerer, prunkvoller Raum, ausgestattet mit einem dunklen, runden Granittisch befand sich in der Mitte, um den Tisch standen aus Wurzelholz getischlerte Stühle.
     
    Der Rat, neun Personen, unter ihnen Kalim Zabrags Sohn, ein Zwergenzauberer namens Fundal, vier alte, greise Zwerge, geschmückt

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