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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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einem engen Förderstollen glich.
    Je weiter sie vordrangen, desto enger wurde der Stollen, am Ende angekommen, robbten sie durch die Verengung auf allen vieren hintereinander. Fundal brummelte: »Noch zwei, drei Ellen und wir haben es geschafft.« »Gut versteckt«, antwortete Habita.
    Er folgte robbend dem alten Zwerg, vor den beiden tat sich eine kleine, unbehauene Höhle auf, stickige Luft und Staub rieselten ihnen entgegen.
    In der Mitte der Höhle lag ein silbernes, staubbedecktes Tablett, auf ihm lag der legendäre Hammer Neutro, der die Größe einer Streitaxt besaß.
    Prachtvoll war der Hammer mit Symbolen verziert, staunend betrachtete Habita den Hammer, Schweiß rann aus jeder Pore seines Körpers.
    Diese edle Schmiedekunst konnte selbst Habita nur bestaunen. Habita war ein Schmiedemeister ersten Ranges, aber was er hier zu sehen bekam, verschlug selbst ihm den Atem.
    Ein Metall, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte, weißer wie Silber, glänzender als Gold, Verzierungen in einem tiefen Schwarz, eine gefasste Brosche bestückt mit Juwelen.
    Fundal rief: »Der Wächter wird nun zum Hammer-Träger.« Habita ergriff den Hammer und die magische Waffe verschmolz mit seinem Geiste, dumpf nahm er die Worte wahr, die sich brennend in seinen Geist brannten.
    »Ein Kämpfer für mich, einen Streithammer für dich.«
    Zu später Nacht kam Habita mit einer großen Gruppe von stark bewaffneten Zwergen.
    Sie führten zwei Ponys sowie zwei Pferde, grinsend zwinkerte er seinen marschbereiten Freunden zu.
    Die Gefährten teilten sich, Habita, Lorbo und Dragon sowie der Zwelf Fobo machten sich auf ins Königreich der Elben. Mandor und Landurin war ein anderer Weg beschert, sie trieb es in die Heimat der Menschen, ins Königreich Phanthor.
    Die Verabschiedung voneinander war kurz, ein jeder wünschte dem anderen Glück und so nahmen sie ihr beschwerliches Abenteuer wieder auf.

 
Kapitel 9
     
    Die rastlos lechzende Zwietracht
     
    Homer, Ilias 4, 440/43
     
     
    Königreich Phanthor
     
    L andurin und Mandor trieben die Pferde an, sie hatten ein Ziel, schnell wollten sie die Menschenhauptstadt Phanthor erreichen, Mandors Heimat. Sie reisten nun schon seit zwei Wochen durch die Länder Banta, eine tundraähnliche Steppenlandschaft, weite Täler, saftiges, grünes Gras, das weit bis zum Horizont reichte. Es war das Land der Gulm-Büffel und der Bären, hier lebten einige Stämme der Nomaden, die eine enge Beziehung zu den Büffeln hatten, die Büffel gaben den Nomaden das Fell, die Häute, das Fleisch, die Milch, die sie für den Winter benötigten. Sie lebten von ihrem Fleisch, aus den Fellen wurden ihre Kleidung und ihre Zelte gefertigt. Die Nomaden lebten umherziehend in kleinen Gruppen, meist in Familienverbänden, ihre Volksgröße war schwer zu schätzen, die Besonderheit der Nomaden war ihr Aussehen, sie hatten schwarzes Haar, ihr Augen waren mandelförmig geformt, ansonsten glichen sie eher den Menschen. Handel trieben sie selten, hin und wieder mit Kaufleuten, die hier die kostbaren Felle gegen Salz und Zucker eintauschten, als gute Reiter waren sie bekannt. Doch selten, ja geradezu mieden sie die großen Städte. Am Horizont nordwärts sah man noch immer die gewaltigen Ausläufer des Lopka-Gebirges, östlich schemenhaft konnte man die riesigen Hadro-Seen erkennen, ein breiter Strom, der Mahlstrom, teilte das Land. Hin und wieder kamen die beiden Reiter an kleine vereinzelte Zedernwälder, die wie Trotzburgen in der Landschaft hervorstachen. Doch das Besondere waren die Herden der zotteligen Gulm-Büffel, mannshoch, wahre Fleischberge, zwei armdicke Hörner besäumten ihre großen Schädel, von Weitem konnte man die Herden erspähen. Staubwolken verrieten die Herden, wenn sie sich in Bewegung setzten, begleitet von dumpfem Hufgetrampel, das wie ein leises Echo im Hintergrund wahrzunehmen war.
     
    Landurin trieb sein Pferd weiter an, beim Galoppieren rief er:
    »Wir reiten bis an den Rand der Wüste Ramna, ich schätze noch zwei Wochen werden wir unterwegs sein.
    Gegen Abenddämmerung sollten wir rasten.« Es vergingen noch einige Stunden, der Horizont glimmte bereits im Abendrot.
    Sie galoppierten gerade einen Hang hinauf, als Landurin sein Pferd stoppte. »Schau, wir haben Glück, sieh! Nicht weit von hier lagern Nomaden!
    Sie sind bekannt für ihre Gastfreundschaft, vielleicht hören wir einige Neuigkeiten.« Die beiden trieben ihre Pferde zu dem Zeltlager der Nomaden, einige hundert Meter davor kam ein Reiter

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