Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
Vom Netzwerk:
sein Wort hält oder den sicheren Tod für uns alle. Aber Dalob hat mich schon vorher beschworen, was auch passiert, die Paladjur dürften den Nekromanten nicht in die Hände fallen.«
    »Und wie wollt Ihr das verhindern?«, blaffte Katmar.
    »Das habe ich ihn auch gefragt«, sagte Rebur, den Blick starr zu Boden gerichtet. »Er sagte: Wenn es nicht anders geht, tötet die Paladjur und verbrennt ihre Leichen.«
    Für einen Moment waren Martin und Katmar sprachlos. Martin sah, wie Katmars Hände über seine Zaubermale glitten. Ein Schildzauber?
    »Und das wollt Ihr wirklich tun?« In Katmars Stimme schwang eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Drohung.
    Rebur schnaubte. »Hätte ich Euch das dann gesagt? Ich hätte Euch gleich auf der Mauer hinterrücks erschießen lassen können, wenn das meine Absicht gewesen wäre. Nun habt Ihr sicher einen Schildzauber gewirkt und ich kann Euch ohnehin nichts mehr anhaben, nicht wahr?«
    Martin empfand mit einem Mal eine Welle von Sympathie für den Mann. Dalob hätte wohl, trotz der drakonisch klingenden Anweisung an seinen Oberst, genauso gehandelt. Deshalb hatte er Martin gleich zu Beginn geraten, seine Vorkehrungen zu treffen. »Es gibt noch einen anderen Weg«, sagte Martin vorsichtig.
    Der Oberst sah auf, Hoffnung flackerte in seinem Blick. »Ja?«
    »Nutzt die Zeit bis zum Morgengrauen. Schafft so viele Leute durch die anderen Tore hinaus, wie es geht. Macht für Euch selbst und Eure Männer Flöße und Schiffe bereit, so könnt Ihr im letzten Moment auf den See hinaus fliehen. Was sonst könntet Ihr tun? Die Nekromanten werden so oder so alles niederbrennen. Verteidigt die Stadt, so lange Ihr könnt, damit ist dem Befehl des Fürsten Genüge getan.«
    »Und Ihr? Was werdet Ihr tun?«
    Martin lächelte. »Dalob hat mich vor dieser Situation gewarnt. Wir haben unsere Vorkehrungen getroffen. Aber es ist wohl besser, wenn Ihr nicht mehr wisst.«
    Rebur legte die Stirn in Falten und grübelte einen Moment, ehe er zustimmte. »Gut, ich werde Euren Rat befolgen, er erscheint mir weise. Lebt wohl.«
    Der Oberst war schon auf der ersten Sprosse der Leiter, als Martin ihn sacht am Arm fasste. »Danke, Oberst.« Rebur lächelte schwach und verschwand die Leiter hinab, kurz darauf hörten sie ihn Befehle brüllen.
    »Und was machen wir nun? Was für Vorkehrungen meintest du?«, fragte Katmar ratlos.
    Martin grinste ihm aufmunternd zu. »Lass uns gehen. Zeit für Plan B, würde man in meiner Welt sagen.«

    Die Zeit rannte ihnen davon. Martin hatte Katmar zum Gasthaus am Osttor geschickt, während er selbst an der Stadtmauer nach den noch fehlenden Paladjur suchte. Er fand die beiden, die Katmar als Heiler geholt hatte, doch von Vinjala fehlte jede Spur und auch die beiden hatten das Mädchen nicht gesehen. Um lange zu suchen, blieb keine Zeit. Martin eilte mit ihnen zum Gasthaus und platzte als Erster in den Schankraum. »Sind alle da?«, fragte er gehetzt.
    »Tiana schläft hinten,« erwiderte Katmar. »Hast du Vinjala und die beiden anderen gefunden?«
    Martin schlug entnervt mit der Faust gegen den Türrahmen. »Vinjala fehlt. Ich frage Tiana. Macht euch alle bereit, es geht sofort los.«
    Er eilte nach hinten und rüttelte Tiana unsanft wach. Ihr Gesicht war noch immer verhärmt, aber sie hatte wieder etwas mehr Farbe. Alarmiert setzte sie sich auf. »Was ist?«
    »Wir müssen aus der Stadt fliehen, aber Vinjala fehlt. Zuletzt war sie bei dir, weißt du, wo sie ist?«
    Tiana zog die Stirn kraus. »Ich habe sie zuletzt in der Nähe des Mauerrisses gesehen, wo du mich gefunden hast. Da waren viele Verletzte, vielleicht ist sie noch bei ihnen.«
    Martin seufzte. Dort war er schon gewesen, aber er würde es eben noch einmal versuchen. Eventuell hatte ja jemand gesehen, wohin sie gegangen war. »Gut, ich suche sie. Steh auf, ihr müsst sofort los. Führe alle zum Ogertrog , Shurma und Velus wissen Bescheid. Wartet nicht zu lange auf mich, vor Morgengrauen müssen wir es ein gutes Stück nordwärts schaffen.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte Martin wieder hinaus, beschied dem fragend blickenden Katmar nur, dass Tiana wisse, was zu tun sei, und eilte hinaus auf die Straße. Der Fluchtplan, den er mit dem Wirt ausgearbeitet hatte, konnte ihr Überleben sichern, jedoch nur, wenn sie schnell handelten. Zu gern hätte er nun eine Armbanduhr gehabt, um genau zu wissen, wie viel Zeit ihm blieb. Zwar regnete es nicht mehr, aber der Himmel war noch immer bewölkt, unmöglich

Weitere Kostenlose Bücher