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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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noch immer durch den Wald schallte.
    Noldan führte Tristan zu einem Teich. »Ihr solltet Euch waschen.«
    Im Licht seiner Leuchtkugel blickte Tristan auf seine blutbesudelten Hände, empfand aber nichts dabei. Sollte ihm das Töten nicht etwas ausmachen? Der Gedanke verblasste, ehe er ihn richtig zu fassen bekam.
    Nachdem Tristan sich Hände und Gesicht gewaschen und seine Kleider notdürftig gereinigt hatte, führte Noldan ihn zum Gästehaus. »Ruht Euch aus, damit wir morgen in aller Frühe aufbrechen können.«
    Trotz allem würden sie morgen also die Stadt verlassen. Die Frage nach dem Wohin keimte in Tristan auf, doch er war einfach zu erschöpft, um sie Noldan zu stellen. Müde wankte er ins Haus und ließ sich auf das Lager sinken.

    Martin kam wieder zu sich, als ihm jemand aufzuhelfen versuchte. Er blickte auf und erkannte verschwommen Katmar. Er wandte den Kopf und sah um sich herum Trümmer, tote Wolfsmenschen und tote Soldaten liegen. Er hörte jedoch keine Kampfgeräusche, nur ein dumpfes Grollen aus der Ferne. »Was ist passiert?«
    »Der Vulkan ist ausgebrochen und die Wolfsmenschen sind in Panik davongerannt«, berichtete Katmar und zog ihn auf die Beine. »Seither herrscht Ruhe, vorerst.«
    Vor Martin ragte das Stadttor mit dem klaffenden Loch auf. Langsam ordneten sich seine verwirrten Gedanken und eine erschreckende Erinnerung kam aus dem Chaos nach oben. Der Turm, die Mädchen! »Was ist mit Tiana und ...«
    »Es geht ihnen gut«, beschwichtigte Katmar. »Als ihr Schild durch den Blitz kollabierte, hat Dalob sie nach unten geschickt, kurz bevor der Angriff auf den Turm erfolgte.« Katmar senkte den Blick. »Die drei anderen Paladjur haben aber nicht überlebt und der General auch nicht.«
    Martin war etwas schwindlig, aber eigentlich ging es ihm gut, auch seine Schulter schmerzte kaum noch. »Hast du mich geheilt?« Katmar nickte. »Wie lange war ich weggetreten?«
    »Nicht lang, denke ich. Die Eruption war erst vor wenigen Minuten. Ich fand dich hier mit einer Platzwunde am Kopf, vermutlich hat das Beben, das den Ausbruch begleitet hat, dich von den Füßen gerissen.«
    Martin warf noch einen Blick über das Schlachtfeld vor dem Tor. Er sah nur Leichen. »Alle die mit mir gekämpft haben sind tot?«
    Katmar nickte wieder. »Leider ja. Du hast offenbar großes Glück gehabt.«
    Martin seufzte, erblickte seine Axt und hob sie auf. Katmar half ihm durch das Loch im Tor ins Innere der Stadt. Ein paar Soldaten hatten Bretter herangeschafft und zwei Zimmerleute machten sich daran, die Bresche zu vernageln. Ein zweckloses Unterfangen , dachte Martin, aber er sprach es nicht laut aus. »Wer hat nun das Kommando?«, fragte er stattdessen.
    »Oberst Rebur«, erwiderte Katmar. »Ich bringe dich zu ihm.«
    »Gut. Und Katmar ...« Sein Gefährte sah Martin fragend an. »Danke«, sagte Martin und brachte ein schwaches Lächeln zustande.
    Katmar gab ihm nur einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter und winkte ab. Er griff sich eine Fackel und führte Martin an der Mauer entlang. An mehreren Stellen waren durch die Zauber Breschen in das Mauerwerk geschlagen worden und Gardisten waren damit beschäftigt, mit dem herumliegenden Geröll Barrikaden an den Einsturzstellen zu errichten. Über allem lag das Wimmern und Stöhnen der Verletzten. Martin sah einige Paladjur und andere Heiler zwischen ihnen hin und her eilen, auch Tiana war dabei. Sie heilte gerade einen Offizier und sprach dabei leise mit ihm. Als sie aufstand, fiel Martins Blick auf ihr Gesicht und ihm stockte der Atem. Er hielt sie am Arm, als sie vorbeieilen wollte, ohne ihre Gefährten überhaupt wahrzunehmen.
    Mit blutunterlaufenen, seltsam leeren Augen blickte sie ihn überrascht an. »Ach, Martin«, sie lächelte schwach. »Geht es dir gut?«
    »Die Frage ist eher, wie es dir geht«, antwortete Martin scharf. Ihr Gesicht war grau vor Erschöpfung, die Schultern hingen kraftlos herab. »Du musst dich ausruhen.«
    »Aber ...« Sie deutete nur auf die wimmernden Verletzten.
    »Mit dem bisschen Kraft, das dir geblieben ist, kannst du keine Verletzung mehr heilen. Ruh dich aus«, beschwor sie auch Katmar. »Es nutzt niemandem, wenn du ein paar Knochen richtest und dann selber umkippst und bewusstlos bist, wenn der nächste Angriff kommt. Geh zum Gasthof und leg dich hin.«
    Martin rechnete fest damit, dass das sonst so dickköpfige Mädchen protestieren würde, doch sie nickte nur dumpf und schlurfte davon. Ein weiterer Beweis für ihre

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