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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sicherlich noch offen.«
»Nein, er ist eingestürzt. Das nehmen wir an, denn der Mondteich ist für immer versiegt. Dort, wo er sich befand, ist nichts weiter als ein tiefes felsiges Loch, in dem nichts wachsen möchte. Dort haben die Albae ihre Stadt errichtet. Aber einen Tunnel hat es dort nicht mehr, sagt man«, sagte Rüde erleichtert.
»Es gibt auch so schon zu viele von ihnen.« Lombrecht ließ sich von Xara einen Krug Bier holen und leerte ihn fast aus dem Stand. Sein Rülpsen war sehr laut. Slin klatschte Beifall. »Gut gebrüllt, Alter! Jetzt weiß ich, wie erseine Zähne verloren hat«, sagte er zu Ingrimmsch. »Wir könnten ihn fast ehrenhalber als einen Zwerg bezeichnen.«
Balyndar schüttelte den Kopf. »Wir sollten uns hinlegen. Wer weiß, was wir morgen wieder leisten müssen.« Er erhob sich.
Rüde stand auf. »Sicher. Ihr könnt in der Scheune schlafen. Oder in der kleinen Futterkammer über den Kühen, wo es sicherlich wärmer ist.«
»Futterkammer«, sagte der Fünfte sofort. »Lieber rieche ich nach Stall und habe es warm.«
Sie bezogen ihr Quartier, Grolf und Lirf brachten ihnen einen Nachttopf sowie einen weiteren Krug mit Bier für die Nacht, dazu einen Stapel alte Pferdedecken gegen die Kälte.
Der Geruch nach Kühen und Wärme stieg durch die Dielen zu ihnen, und schon bald döste Ingrimmsch satt und erschöpft ein.
Sein letzter Gedanke war, dass sie vergessen hatten, Hargorin zu sagen, wo sie eingekehrt waren.
    Das bedeutete, dass sie früh aufstehen und an den Toren der Festung klopften mussten.
    Er wollte, dass Rüde und ihre Familie nichts davon mitbekamen. Sie sollten die aufrichtigen Zwerge des Geborgenen Landes weder mit der Schwarzen Schwadron noch mit den Zhadär in einen Topf werfen.
Ingrimmsch, Slin und Balyndar schafften es, unbemerkt von der Bauersfamilie ihre Sachen zu packen und den Hof zu verlassen.
Sie liefen hinter der Ansiedlung entlang und näherten sich dem zweiten Tor der Festung, wo sie anklopften. Auch wenn sie der Wächter sofort erkannte und sie auf Geheiß von Hargorin Todbringer hineinbat, kamen sie nicht in den Innenhof. Also sandte die Wache einen Diener aus, der dem Dritten Bescheid geben sollte. Es dauerte sehr lange, bis er zurückkehrte. Hinter ihm folgten drei weitere Diener, die einen gedeckten Tisch und eine Bank schleppten.
»Ihr sollt euer Morgenmahl davor einnehmen, wenn ihr möchtet«, bekamen sie ausgerichtet. »Und sputet euch. Die Truppe bricht nach Dsön Bharä auf.« Die drei Zwerge sahen sich an und machten sich vor den Toren schweigend über ihr Essen her. Damit war Ingrimmschs Absicht, ihre Anwesenheit geheim zu halten, so gut wie dahin. Noch war die Sonne nicht richtig aufgegangen, aber es würde nicht lange dauern, bis es sich in der Siedlung herumgesprochen hatte.»Wir hätten ihnen falsche Namen nennen sollen«, sagte Balyndar und nahm einen Schluck vom heißen Tee. »Jetzt werden wir mit den Unehrenhaften in Verbindung gebracht.«
»Das wird sich in den Liedern über uns nicht gut machen«, seufzte Slin und nickte in den Innenhof, wo die Diener Rüstungsständer brachten, an denen schwarze Panzerkleider hingen. »Die sind wohl für uns.«
»Ich werde mich sicherlich nicht vor aller Augen in diese Schalen klemmen.« Ingrimmsch suchte verzweifelt nach einer Gelegenheit, sich zurückziehen zu können. Dennoch würde er Vraccastrotz nicht betreten, komme, was da wolle. Sie behalfen sich damit, dass jeweils zwei ihre Mäntel wie einen Windfang ausbreiteten, während der dritte sich gürten und wappnen konnte; schließlich hatten sie ihre neuen Rüstungen angelegt.
Ingrimmsch fand, dass Balyndar seinem Vater noch ähnlicher sah als zuvor. Es lag förmlich offen, wessen Sohn er wirklich war.
Slin dagegen passte nicht richtig in seine Verkleidung, einzelne Teile saßen etwas zu locker am Leib des Armbrustschützen; unglücklich spielte er damit, und das Metall quietschte leise. »Ihr beide seht wenigstens aus wie Krieger«, sagte er zu Ingrimmsch und Balyndar.
»Dich könnte man mit einem verkleideten Gnom verwechseln«, zog ihn Boindil auf. Auf dem Hof erschien die Schwarze Schwadron, vorneweg ritten Tungdil, Hargorin und Barskalin, der eine Rüstung der Reiterei trug. Ein eindrucksvolles, einschüchterndes Bild. Knechte eilten mit drei weiteren Ponys herbei und führten sie zu den Zwergen am Tor.
»Guten Morgen«, grüßte Tungdil sie. »Wir haben euch vermisst.«
»Gab es einen Grund, weswegen ihr uns nicht wissen ließet, wo ihr die Nacht

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