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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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an der ihre Kleider lagen, und zog sich an. Sie schaute noch einmal über die Oberfläche und wölke sich umdrehen, um in der Siedlung Hilfe zu holen als ein Körper drei Schritte vor ihr das Wasser durchbrach und sich brüllend gegen sie warf.
Schreiend wich Alysante zurück, die Hand legte sich an den Griff des Dolches. Sie stach mit der Klinge zu und traf das Scheusal, das nach ihrem Leben trachtete. »Nein! Hör auf!«, bat das Ungeheuer und hielt ihr drei Seerosen hin. »Ich bin es doch: Fanaril!«
Der Schrecken wich, und ihr von Angst verklärter Blick erkannte den Liebsten, der aus einem Schnitt über der Brust blutete. »Bei Sitalia! Verzeih mir!«, stieß entsetzt hervor. »Ich dachte ...«Fanaril betrachtete die flache Wunde. »Nur ein Kratzer«, beruhigte er sie und reichte ihr die Blumen. »Ich bin selbst schuld. Ich hätte dich nicht erschrecken sollen.« Alysante drückte ihm einen erleichterten Kuss auf die Lippen, ehe sie ihm seine Kleidung im Austausch für sein Geschenk gab. »Tu das nie wieder«, bat sie ihn. »Du weißt, was sie trotz seiner Schönheit über den Teich sagen.« Sie zitterte, als sie ihren Dolch verstaute. »Ich dachte, eine Bestie hätte dir unter Wasser aufgelauert und wollte nun mich fressen, bevor ich Hilfe holen konnte.«
Fanaril lachte schallend. »Es ist nur ein Teich, über den die Alten Geschichten erzählen, die nicht wahr sind, nichts weiter.« Plötzlich starrte er auf die Wellen, seine Augen wurden größer. »Da!«, rief er aufgebracht. »Schau! Da ist etwas!«
Die Elbin schnellte herum. »Wo?«
Und schon stieß ihr Liebster sie kopfüber ins Wasser!
»Da ist eine Nixe!«, lachte Fanaril von Neuem, während sie in den schwarzen Fluten versank.
Die Seerosen trieben an der Oberfläche, hüpften auf und ab. Alysante erschien nicht wieder.
»Ich weiß, was du vorhast«, grinste der Elb. »Aber mir wirst du keinen Schrecken einjagen.« Er trat nahe ans Ufer und spähte in das finstere Wasser, um sie zu entdecken. Tatsächlich konnte er ein helles, schmales Oval ausmachen. Ein Gesicht, das sich rasch näherte.
»Ich sehe dich!«
Fanaril hielt sich bereit, sie bei den Schultern zu packen und sie gleich wieder nach unten zu drücken.
Das Wasser spritzte hoch, als sie die Oberfläche durchstieß und aus den Fluten auftauchte. Fanaril empfing sie mit einem Gelächter, damit seine Liebste sofort merkte, dass ihr Versuch, ihm einen Schrecken einzujagen, misslungen war.
Aber seine Hände trafen nicht auf nackte Schultern. Sie ertasteten hartes Leder! Einen Atemzug lang blickte er in das hübsche, aber kalte Gesicht einer unbekannten Elbin, dann fuhr ihm ein eisiger Blitz durch den Magen, und Wärme breitete sich in ihm aus. Fanaril erkannte das lange Schwert, das sie ihm durch den Leib gerammt hatte, und brach tödlich verletzt zusammen.
Die Elbin erhob sich aus dem Mondteich und wischte sich mitder Linken die langen schwarzen Haarsträhnen aus dem Antlitz, blickte sich am Ufer um und verschwand lautlos im nahen Wald.
Im gleichen Augenblick sprang Alysante aus dem Weiher. Ihr kläglicher Versuch, den schrecklichen Schrei einer Bestie nachzuahmen, ging in ihrem eigenen Lachen unter. »Ich kann das nicht«, prustete sie und rieb sich das Wasser aus den Augen. »Hat sich mein Liebster zu Tode erschrocken?«, fragte sie kichernd, als sie Fanaril da liegen sah. Erst als sie das Rot und den Schnitt in seinem Gewand bemerkte, verstand Alysante, dass seine Gleichgültigkeit nicht vorgetäuscht war.
Sie sank neben ihm auf die Knie und untersuchte seine Verletzung, dabei schaute sie sich immer wieder um, ob sich der Angreifer in der Nähe befand. »Sitalia, rette ihn! Fanaril, öffne die Augen! Du musst wach bleiben ...«
Das Plätschern von herabtropfendem Wasser in ihrem Rücken warnte die Elbin, dann fiel ein breiter Schatten über sie, und ein Pferd schnaubte.
Alysante sah über die Schulter und zückte zum zweiten Mal an diesem Abend mit fliegenden Fingern ihren Dolch.
Hinter ihr standen zwei gewaltige schwarze Hengste mit dunklem Sattelzeug, die rot leuchtenden Augen funkelten sie hasserfüllt an. Mitten auf der Stirn sah sie den Stumpf eines abgesägten Horns, und als die Nachtmahre weiter aus dem Wasser schritten, blitzte es unter ihren Hufen auf, und der Teich leuchtete ringsherum.
Alysante wusste, wem sie gegenüberstand.
Auf den Rücken der Nachtmahre saßen zwei schwarzhaarige AlbaeZwillinge in finsterprächtigen Rüstungen, die rechte Hand des Vordersten hielt ein gewaltiges

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