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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Auf dem Gang erklangen leise Stimmen, die Wache schien sich zu nähern. »Hierher!«, schrie Mallenia. »Überfall!«
Firüsha und Sisaroth lachten gleichzeitig los. Es zeigte überdeutlich, dass sie sich nicht vor den anstürmenden Soldaten in die Flucht schlagen ließen. Bald würden noch mehr Tote im Palast zu beklagen sein.
Der Alb kam auf Coira zu, den blutigen Dolch in der Linken haltend. Er richtete seine Augen auf das Antlitz der verstörten Frau, um ihren Todeskampf genau verfolgen zu können, und stieß zu.
Im gleichen Moment traf ihn ein Helm am Hinterkopf, und Sisaroths Stich ging fehl. Die Klinge jagte ins Holz und brach über dem Heft ab. Rappelnd hüpfte der Helm über den Boden.
Der Alb wirbelte herum und zog seinen zweiten Doppelklingendolch, als er von einer Feuerwolke eingehüllt wurde!
»Feiger Mörder!«, rief jemand wütend. »Einen Nachfahren des Unglaublichen Rodario kann man nicht so leicht töten!« Fauchend schoss die zweite Lohe heran, aber Sisaroth wich ihr dieses Mal aus.
Mallenia hatte die Stimme von Rodario erkannt. »Holt Hilfe!«, rief sie, weil sie nicht annahm, dass der Mann lange gegen die Albae bestehen würde.Firüsha versetzte ihr mit der breiten Klingenseite einen Schlag gegen den Kopf; halb benommen fiel die Ido in die Kissen. Die Albin wollte ihrem Bruder beispringen ... ... da wurde sie von einem grellgelben Strahl gegen die Brust getroffen, der ein armdickes Loch durch sie brannte und sie quer durch den Raum zum geschlossenen Fenster hinausbeförderte. Die Scheiben barsten durch den Einschlag der Energie und schmolzen zu glühenden Tropfen. Mehr als ein überraschtes Aufkeuchen hatte Firüsha nicht mehr zustande gebracht.
Mallenia wälzte sich herum und sah Coira, die mit ausgestreckten Armen und klaren Augen im Zimmer stand. »Den Göttern sei Dank«, ächzte sie.
»Wofür? Für den Tod meiner Mutter?«, gab die Maga bitter zurück und eilte hinaus, von wo der Kampflärm drang.
Die Ido war zu schwach, um aufzustehen. Anhand der Geräusche, des Geschreis, des Waffenklirrens und des immer wieder flackernden Leuchtens, gefolgt von Zischen und Fauchen wie bei einem großen Feuer, nahm sie an, dass das Gefecht gegen den letzten Drilling voll entbrannt war. Gleichzeitig spürte sie, dass ihr Lebensfunke erlosch. Der Blutverlust war zu stark.
Ihre Lider flatterten, sie schienen schwerer als ein Amboss zu wiegen, Schmerzen spürte sie keine mehr. Mallenia stemmte sich gegen die Mattheit, doch sie wollte nur mehr die Augen schließen und schlafen, schlafen, schlafen ...
    Das Geborgene Land, Dsön Bharä, 12 Meilen nördlich von Dsön, 6491./6492. Sonnenzyklus, Spätwinter.
    Der Winter hatte bereits deutlich an Kraft verloren, und der Schnee taute von den Hügeln und Wiesen. Es plätscherte und rauschte überall, kleine Bäche schwollen zu reißenden Strömen an, und das letzte Eis verschwand Tropfen um Tropfen. Die Gruppe um Tungdil mit den Zhadär und den Begehrern ritt durch tiefen Morast, Regenschauer durchweichten die Kleider und setzten den Rüstungen zu. Doch sie näherten sich dem ersten Ziel ihrer Reise unaufhalt sam: Dsön, der zweiten Stadt mit diesem Namen und dem Zuhause der NordAlbae. »Der Kordrion taucht nicht mehr auf«, stellte Ingrimmsch fest. »Ob er die Lust an der Verfolgung verloren hat?«
»Solange die Brut lebt, wird das Scheusal sie suchen«, beruhigte Tungdil ihn. Ingrimmsch seufzte und fand, dass es den Umständen entsprechend eine schnelle Reise gewesen war. Sie verdankten es Hargorin Todbringer, dass sie sich der Hauptstadt des AlbaeReichs bis auf Sichtweite nähern konnten, ohne von einer Patrouille angehalten zu werden; jeder kannte die Schwarze Schwadron und ihren Anführer. Ingrimmsch bemerkte eine Reitergruppe: Albae, die auf Feuerstieren angeritten kamen und lange Lanzen hielten. Da habe ich mich zu früh gefreut. Er grinste. Mal sehen, ob ich etwas zu tun bekomme.
Tungdil sah zu Hargorin. »Lass mich sprechen. Sie werden ohnehin nach der Bedeutung der Standarte fragen.«
Die Albae zugehen die Stiere, ihr Anführer gab einen kurzen Befehl, und sie senkten ihre Spieße. Er selbst ließ sein Reittier drei weitere Schritte nach vorn machen, der Stier schnaubte tief. »Wir dachten, dass du allein reist, Hargorin Todbringer. Aber uns wurde gesagt, dass sich ein Zwerg unter deinen Leuten befindet, der ein ungewöhnliches Wappen führt.« Er sah dabei auf Tungdil. Die hellen Augen erfassten jede Kleinigkeit, jede Rune auf der Rüstung.
Ingrimmsch

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