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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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»Der Druck auf die Wände muss unbeschreiblich sein.«
Balyndar verbarg seinen Stolz über die Leistung nicht. »UnsereIngenieure haben viele Stützstreben einziehen müssen, damit der Schacht sich gegen das Wasser behaupten kann. In einem Meer mit Gezeiten und Strömungen, wie man es im Jenseitigen Land kennt, wäre es sicherlich nicht möglich gewesen.« »Das ist der Vorteil der Fünften. Sie haben aus den Stämmen die Besten bei sich aufgenommen und sind somit in allen Bereichen des zwergischen Handwerks weit vorne.« Slin sagte es ohne Bitterkeit. »Ich würde gern einen Blick in den Schacht werfen. Vorstellen kann ich es mir immer noch nicht.«
Barskalin machte sie auf ein Dorf aufmerksam, keine halbe Meile von ihnen entfernt. Die umgedrehten Boote am Strand und die Fischernetze sahen vielversprechend aus. »Da werden wir die kleine Flotte bekommen, die wir benötigen, um auf die Insel zu gelangen.«
»Zumindest eines, das zehn von uns übersetzt. Ich habe nicht vor, mit der Schwarzen Schwadron dort einzufallen. Im Dorf werdet ihr Unterkunft finden.« Tungdil lenkte sein Pony dahin. »Wir bleiben nicht lange bei der Königin.«
Sie galoppierten auf das Dorf zu.
Es wunderte Ingrimmsch nicht, dass eine Alarmglocke geschlagen wurde, die sie mit dünnem Ton begrüßte, als hätte selbst sie Angst vor ihnen. »Das ist was anderes als Pauken und Trompeten der Freude, wie wir es sonst gewohnt sind, was, Gelehrter?«, sagte er und beobachtete, was die Menschen unternahmen. »Sie rennen zum Ufer?« »Und lassen die Boote zu Wasser.« Slin zeigte auf die Flüchtenden.
»Ich wette, sie halten uns für Eroberer auf Geheiß der Albae.« Balyndar tippte gegen seine schwarze Rüstung. »Wir sehen auch nicht unbedingt aus, als wären wir friedliche Besucher. Die letzten Zwerge werden zum Bau des Schachtes hier gewesen sein.« Hargorin lachte. »Meine Schwarze Schwadron scheint sogar hier bekannt zu sein.« »Sende zwei Männer voraus, die den Menschen sagen sollen, dass wir keine böse Absichten hegen«, wies Tungdil ihn an. »Ich hätte wirklich daran denken müssen«, gab er Balyndar recht. »Wir verbreiten Angst und Schrecken, selbst wenn wir es nicht wollen. An dem Ort, an dem ich so lange verweilte, wäre das gut gewesen. Hier tut es mir leid.«
Ingrimmsch warf seinem Freund einen aufmunternden Blick zu. Es macht ihm zu schaffen.
Zwei aus der Schwadron preschten voran und machten mit lautem Rufen auf sich aufmerksam.
Ingrimmsch hob den Kopf, um ein letztes Mal den im Abendrot glühenden Himmel zu betrachten, bevor er gänzlich in der Dämmerung versank und erkannte die Umrisse eines fliegenden Scheusals, das von Osten auf Seenstolz zuhielt. Was es genau war, vermochte er nicht zu sagen, doch es bewegte sich rasch. Und sehr zielstrebig. Mit einem Ruf machte er Tungdil auf seine Entdeckung aufmerksam. »Du kennst dich mit Ungeheuern doch besser aus als wir: Was ist das?«
Die Zwerge sahen zu, wie sich das Wesen der Insel und dem Palast der Königin näherte.
»Ich weiß es nicht«, gab der Einäugige zurück. »Aber ich denke, dass es der Königin nichts Gutes will.«
»Da kommen wir doch wie gerufen«, befand Slin aufgekratzt. »Wir helfen ihr, und dann steht sie in unserer Schuld! Wir müssen sie gar nicht mehr bitten, uns zu begleiten. Sie tut es, weil es ihr der Anstand gebietet.«
»So sehe ich das auch.« Tungdil ließ die Schwadron zum Ufer einschwenken, wo die Männer und Frauen noch immer zwischen den Booten standen und den beiden vorausgeschickten Zwergen misstrauisch zuhörten. »Hinüber mit uns.« Schaudernd betrachtete Ingrimmsch die Wellen, die gegen das Ufer liefen und schwappend brachen. »Ich hoffe, dass Elria mich vorhin nicht gehört hat«, sagte er in seinen Bart hinein, »und alle Fische, die größer als mein kleiner Finger sind, tot sein mögen!«
Rodario rannte zurück in den Palast und vernahm erleichtert, dass man seine Schreie gehört hatte: Überall erklangen Rufe, Gongs wurden geschlagen, und auf den Gängen hallte das Trampeln von schweren Stiefeln wider. Nicht nur die Festung auf dem Schacht bereitete sich auf eine mögliche Attacke vor, auch die Verteidigungsanlagen des Palastes wurden besetzt.
Er erreichte die Unterkunft von Mallenia, die bereits halb gerüstet vor der Tür stand und eben noch die letzten Lederbänder ihrer Panzerung festzog. »Wisst Ihr, was los ist?«
»Ich habe den Alarm ausgelöst«, sagte er sich brüstend.
»Ihr? Ihr seid doch gar nicht gefährlich.« Mallenia zog

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