Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Gondel.
Mallenia sah hinab zu den Speer und Pfeilschleudern, die scheinbar auf sie gerichtet waren. »Wegen uns. Wir hängen in der Schusslinie und geben dem Viech ungewollt Deckung.«
»Das ist kein Drache. Jedenfalls nicht Lohasbrand«, stellte Coira fest.
»Vielleicht ein kleiner Freund von ihm? Hat er ihn vorausgeschickt?« Rodario wusste nichts mit dem Anblick des Tieres anzufangen, in keiner Sage war es ihm untergekommen. »Es starrt mich an«, sagte er und wich vom Fenster zurück »Als hätte es Verlangen nach Schauspielern.«
»Es frisst sicherlich nur gute«, neckte Mallenia ihn und wurde sich gleichzeitig darüber bewusst, dass sie sich wie ein verliebtes Mädchen benahm in einem sehr unpassenden Augenblick.
»Und es starrt uns alle an«, sagte Coira.
»Um ehrlich zu sein: Das bedeutet für mich keinen Trost.« Rodario wandte sich an die Königin. »Jagt ihm doch Magie durch den widerlichen Schädel!«
Sie verneinte. »Wir wissen nicht, was es von uns will. Am Ende ist es ein friedliebendes Wesen.«
»Im Geborgenen Land? Mit diesem Äußeren?« Sich schüttelnd verfolgte er, wie eine blaufarbene Zunge aus dem Maul schnellte und züngelte. »Seht! Seht doch, es holt sich Appetit!«
Die Gondel hatte zwei Drittel des Weges zurückgelegt.
Das Wesen ließ sich fallen, drehte sich im Sturz um die eigene Achse und breitete die Hornflügel aus, mit denen es genau auf die Gondel zuglitt. Es öffnete den Rachen und zeigte eine Reihe sehr scharfer Zähne.
»Meiner Ansicht nach ist es deutlich, was es will.« Rodario sank vor Coira auf die Knie. »Rettet uns!«
Seine Aufforderung hätte die Königin jedoch nicht mehr benötigt. Sie sammelte die letzten Reste ihrer magischen Kräfte und jagte einen roten Blitz durch das Fenster gegen das heranschießende Scheusal.
Die Attacke saß!
Die Energie zerfetzte die Schnauze und Teile des Halses, und aus dem Flug wurde ein maßloses Trudeln, das in den Seilen der Gondelbahn endete. Jetzt durften auch die Fernwaffen auf dem Schacht den Beschuss eröffnen.
Ruckartig wurde ihre Kabine in die Höhe gerissen, über ihrenKöpfen erklang ein Klirren, gefolgt von einem reißenden Geräusch, und plötzlich stürzten sie dem See entgegen.
»Haltet sie auf«, schrie Rodario voller Furcht und versuchte, sich an einer Strebe festzuhalten. »Coira, tut etwas! Bremst den Sturz!«
Die Gondel drehte sich, und so sah er, dass die verletzte Kreatur ihnen mit ausgestreckten Vorderkrallen folgte.
»Vergesst, was ich gesagt habe: schneller, schneller!«, brüllte er Mallenia, gegen die er geprallt war, schreckensgepeinigt ins Ohr. »Die Bestie hat uns gleich!« Tungdil befand sich mit Slin, Balyndar und Ingrimmsch sowie zehn Zhadär auf dem ersten Fischerboot, das unter Vollzeug auf Seenstolz zuhielt. Sie sahen genau, was sich in vier Meilen Abstand zu ihnen abspielte.
Slin blickte nach hinten zu der kleinen Flotte, auf der sich die Schwarze Schwadron und die Zhadär befanden. Die Bewohner des Dörfchens hatten sich bereit erklärt, die Zwerge überzusetzen, nachdem sie die Namen Tungdil und Boindil vernommen hatten; als das Scheusal aufgetaucht war, beeilten sie sich zusätzlich. »Coira wird eine unerfahrene Maga sein.«
»Trotzdem bin ich froh, dass wir überhaupt eine Maga zum Fragen haben werden«, erwiderte Balyndar. »Ich bin sehr erschrocken, als die Leute vom Tod der Königin gesprochen haben.«
Boindil trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Aus mehreren Gründen fühlte er sich unwohl. Er befand sich auf dem See, von dem er nicht hören wollte, wie tief er nach unten ging, und er hatte nur die dünnen Planken der Nussschale unter sich; er wollte gegen die Kreatur kämpfen, wusste aber nicht, wie er das von einem Kahn aus anstellen sollte. Und er hatte nicht den blassesten Schimmer, was es eigentlich war, das die Gondel angriff. »Was steckt denn nun wieder dahinter? Das ist doch kein Drache«, sagte er zu Tungdil.
»Ich überlege, ob es gut oder schlecht ist.« Tungdil hielt den Blick nach vorn gerichtet und verfolgte, wie ein roter Blitz gegen den Angreifer zuckte; sterbend verhedderte sich die Kreatur in den Seilen. »Lohasbrand wird ihn nicht geschickt haben. Drachen dulden keine weiteren Ungeheuer neben sich. Er hätte das Wesen schon lange selbst getötet, wenn es im Roten Gebirge aufgetaucht wäre.«
Als das Seil der Gondel riss und sie den Fluten entgegenstürzte,fluchte Ingrimmsch laut. »Jetzt sind wir diese Maga auch noch los. Es ist zum Verzweifeln!« Die Pfeile und

Weitere Kostenlose Bücher