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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Mund.
»Sie haben von den Albae erschreckend gut gelernt«, stimmte ihm der Vierte bei. »Ich denke die ganze Zeit daran, dass sie meine Heimat in und auswendig kennen. Es wäre ihnen ein Leichtes gewesen, das Gleiche im Braunen Gebirge mit meinem Leuten zu machen.« Er sah zu Balyndar. »Oder bei euch Fünften. Oder den Freien. Man stelle sich vor, die Albae hätten für die Aushebung der ZhadärTruppe Dritte gefunden, die uns unbedingt töten wollten! Es gäbe uns längst nicht mehr.«
»Es wäre ihnen sicherlich nicht so leicht gelungen«, widersprach Balyndar und betrachtete einen der toten Orks, dem ein Schnitt die Kehle geöffnet hatte; die Wunde klaffte weit auseinander.
»Aber die Verluste wären schrecklich gewesen«, erwiderte Ingrimmsch und betrat das Haus.
Tungdil stand mit Barskalin vor dem Lohasbrander, den sie auf die Knie gezwungen und an einen Stützbalken gefesselt hatten. Er trug eine schwere Lamellenrüstung, hellblonde Haare standen nach allen Seiten von seinem Kopf ab. Er war feist und kräftig zugleich, der hellblonde Bart im breiten Gesicht hatte sich durch das Blut, das aus einer Platzwunde auf der linken Wange floss, rötlich gefärbt.
»Das ist Wielgar!«, rief Coira. »Er ist einer der Lohasbrander, der vor Kurzem in Mifurdania war. Er hat den Unerreichbaren Rodario hinrichten lassen.« »Schau an, die kleine Maga«, ächzte er unter Schmerzen. »Dieser Versuch eines Aufstandes wird Euch teuer zu stehen kommen. Der Drache legt Euer Reich in Schutt und Asche!«
»Wir haben andere Dinge mit ihm vor. Er wird keine Zeit haben, solche Torheiten zu begehen.« Tungdil baute sich vor dem Mann auf. »Wo finden wir die magische Quelle und den Hort des Drachen?« Wielgar setzte zu einem Lachen an. »Bevor du das tust, überlege es dir. Ich bin ein Meister im Zufügen von Leid.« Er ließ sich ein Fußbänkchen bringen, löste eine Fessel und befreite den rechten Arm des Mannes. Er zwang die Hand ausgestreckt auf das Holz. »Wir fangen bei deinen Fingern an, Glied für Glied. Ich klopfe jedes samt Knochen zu Mus.« Mit den Fesseln band er ihm den Oberarm ab, damit der Blutverlust nicht zu gravierend war. »Danach schneide ich mich hinauf, und du kannst deinen Arm in Scheibchen vor dir liegen sehen, ehe ich sie dir einzeln in den Mund stopfe, damit du bei Kräften bleibst. Dann gehen wir über zu deinem zweiten Arm.«
Wielgar wirkte verunsichert. »Ich bin ein Verehrer des Drachen und einer seiner höchsten Männer ...«
»Das ist mir gleich.« Blutdürster zuckte mit der flachen Seite nieder, und die Kuppe des kleinen Fingers wandelte sich in ein flaches, matschiges Ding; der Nagel fiel auf die Holzbretter, Blut floss.
Wielgar schrie. »Ihr werdet alle sterben!«, versprach er brüllend. »Gebt lieber gleich auf.«
»Du kennst meine Fragen. Höre ich Antworten?«
»Es gibt keine magische Quelle«, stöhnte er, und als sich das Schwert wieder hob, kreischte er: »Es gibt keine Quelle, glaub mir! Wir kennen die Gerüchte, aber wir haben niemals eine entdeckt.«»Wie solltet ihr auch? Ihr seid keine Magi«, bemerkte Coira.
»Der Drache hat es uns gesagt«, entgegnete er und schielte dabei auf Blutdürster, der über seiner Hand schwebte. »Ich schwöre bei Samusin, dass es im Roten Gebirge nichts gibt, das Magie in sich trägt. Außer der Maga.«
Coira sah zu Mallenia und bat sie schweigend mit Blicken, der Gruppe nichts von ihrem Zustand zu berichten. »Auch nicht weiter schlimm«, sagte sie gespielt gleichmütig. »Mit meinen Kräften könnte ich zehn Drachen besiegen. Dennoch werde ich einen Zauber wirken, um zu sehen, ob er die Wahrheit spricht: Lügt er bei der nächsten Frage, wird sein Kopf platzen.« Sie bewegte die Finger, schloss die Augen und berührte die Stirn mit dem linken Zeigefinger. »Gibt es eine magische Quelle?« »Nein!«, rief Wielgar außer sich. »Nein, bei den ...«
»Und der Hort?«, erinnerte Tungdil den Lohasbrander und nahm für einen weiteren Schlag Maß.
»Weit von hier, siebzig Meilen in Richtung Westen«, kam es unverzüglich. »Er hat alles dorthin schaffen lassen, was wir in seinem Namen von den Tributpflichtigen eingesammelt haben.«
Ingrimmsch konnte sich nicht länger zurückhalten. »Wie viele Schweineschnauzen stehen unter seinem Kommando?«
Wielgar zuckte mit den Achseln. »Tausende. Wir haben sie gezählt.«
»So, so. Tausende.« Tungdil schlug zu und zerquetschte den kleinen Finger vollständig. »Versuche es noch einmal. Oder soll die Maga einen weiteren

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