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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sein.«
Mallenia kümmerte sich um das zweite Schwert. »Ihr hattet recht. Ich trage lieber Stahl zu meiner Verteidigung.«
Rodario kehrte zu ihnen zurück. »Da sind ja die bezauberndsten Frauen des Geborgenen Landes«, sagte er beschwingt. »Und dazu noch die mächtigsten.« »Er übertreibt maßlos«, sagte Mallenia zu Coira. »Bezaubernd wäre außerdem nur die Maga.« Sie hob wie zufällig das Schwert, und die Spitze wies in den Schritt des Mannes. »Ich bin bestechend, Rodario der Siebte.« Sie funkelte ihn böse an, während die Schwarzhaarige kicherte und schnell die Hand vor den Mund legte.
Erstaunt blickte Rodario zwischen ihnen hin und her. »Ich habe den Eindruck, dass sich im Verlauf meiner Abwesenheit hier etwas zugetragen hat, das mich in den Mittelpunkt einer Verschwörung stellt, die zudem gegen mich gerichtet ist.« »Nein. Seid beruhigt: Wir befassen uns nicht mit Nebensächlichkeiten«, entgegnete die Maga zwinkernd und schnitt sich wieder vom Schinken ab. Ein Zhadär kehrte bald darauf zurück und brachte Tungdil die Nachricht, dass die fünf Tore geöffnet seien; sofort machten sie sich mit der dezimierten Schwarzen Schwadron auf den Weg.
»Sie sind nicht lange weg gewesen«, sagte Slin zu Balyndar und lud seine Armbrust im Gehen. Gemeinsam verließen sie die Höhle und rannten durch den Regen auf das Tal zu.
»Ich wäre zu gern dabei gewesen, aber sie haben mich nicht gelassen.« Ingrimmsch war neugierig auf die Künste der Unsichtbaren.
»Es war besser so.« Tungdil hatte Blutdürster gezogen. »Es ist nicht deine Art zu kämpfen, Ingrimmsch. Leise ist eben nicht, mit erhobenem Krähenschnabel und lauten VraccasSchreien gegen die Orks anzurennen und sie kurz und klein zu schlagen, dass die Rüstungen scheppern.«
Sie näherten sich dem ersten Holztor, das offen stand und vor dem ein Zhadär sie erwartete.
Beim Hindurcheilen sahen sie auf der anderen Seite ein zweifaches Dutzend Orks im Matsch liegen. Ihre Kehlen waren durchtrennt worden, andere zeigten tiefe Dellen und Schnitte in den Panzerungen, und manchen fehlte der Kopf gänzlich.
Diese Eindrücke wiederholten sich: vor den weiteren vier Toren wartete immer ein Zhadär, und dahinter lagen die getöteten Wächter im Schlamm.
Ingrimmsch war von der Leistung schwer beeindruckt. »Da brat mir einer einen Elb«, murmelte er.
Schließlich erreichten sie den Durchgang ins Rote Gebirge. Vor einer Höhle hatten die Orks eine weitere Palisadenwand errichtet; dieses Mal erwartete sie Barskalin, um sie in Empfang zu nehmen.
»Wir haben die Wachmannschaften überwältigt, wie du es befohlen hast«, erstattete er Tungdil Bericht. »Es wurde kein Alarm gegeben, und auch die Besatzung am Eingang fiel unter unseren Klingen.«
»Ich habe nichts anderes von dir erwartet und bin dennoch mehr als zufrieden«, lobte Tungdil ihn. »Wie viele Orks bisher?«
»Wir haben einhundertvierzehn von denen und zwei Lohasbrander getötet, die sich in der Wachstube aufgehalten haben. Siedienten als Offiziere«, sagte der Syträp. »Einen dritten haben wir gefangen, weil wir annahmen, dass du ihn befragen möchtest.«
»Sehr gut.« Tungdil folgte ihm ins Innere, Ingrimmsch und der Rest schlossen zu ihnen auf.
Die Höhle war sehr hoch, aber karg und ohne Schmuck. Die Orks und Lohasbrander hatten darauf verzichtet, sie außergewöhnlich zu gestalten. Bei genauerem Hinsehen entdeckte man schlecht beseitigte Reste zwergischer Runen und Steinmetzarbeiten. Im vorderen Bereich, unmittelbar im Anschluss an die Palisadenwand, standen zwei hölzerne Baracken, die Mannschaftsquartiere der Orks; zwei kleinere Schuppen schlossen sich an. Barskalin erklärte, dass es sich bei dem einen um eine Vorratskammer und bei dem anderen um einen Kerker handelte. Die beiden Orks, die darin gesessen hatten, waren ebenso ermordet worden.
Ingrimmsch lauschte und staunte. Die Zhadär sind gefährlich wie Schwarzaugen! Hargorin befahl seinen Kriegern, die Höhle zu sichern und sich an den vier Gängen zu verteilen. Keiner der Tunnel war groß genug, um einem ausgewachsenen Drachen Platz zu bieten, was alle mit einer gewissen Beruhigung sahen. Lohasbrand würde sie hier drinnen nicht angreifen können.
Auf dem Weg in das erste der Quartiere, wo die Zhadär den Lohasbrander festhielten, besah Ingrimmsch die Leichen. »Es ist mir ein Rätsel, wie die Unsichtbaren das geschafft haben, ohne dass sich eine der Schweineschnauzen gewehrt hat«, sagte er zu Slin; die Verwunderung trieb ihm die Worte aus dem

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