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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und eine bessere Gegenwehr organisierten. »Wir ziehen uns zum Tor zurück. Wir haben ein gutes Werk getan.«
Die Untergründige sah zu einer der Streben, die scheinbar sinnlos auf der Ebene stand und von der eine gespannte Kette in die Schwarze Schlucht lief. Sie mussten lediglich weitere zweihundert Schritt vorwärtsstürmen. »Was ist damit, Boendalin?«, rief sie ihm zu. »Sollten wir sie nicht auch zerstören?« Der Erfolg machte sie trunken. »Das schaffen wir!«
Der Zwerg sah nach den Bestien, hinter seiner furchigen Stirn arbeitete es. Sie hatten bislang noch nicht herausgefunden, welchen Sinn die Streben machten, von denen sich inzwischen mehr als vierzig vor dem Ausgang aus der Schlucht befanden. »Wir sind nicht weit von ihnen entfernt«, meinte sie lockend. »Für was auch immer sie gut sind, zerstören können wir sie allemal. Und von ihrem Magus habe ich noch nichts gesehen.«
Boendalin sah zu seinen Geschwistern, die ihm mit einem Nicken deutlich machten, dass sie den Vorschlag guthießen.
Einer der Ubariu protestierte dagegen, weil er einen zu langenRückweg befürchtete, den man ihnen abschneiden könnte. Die Rüstungen wurden nach einem langen Gefecht und der ständigen Rennerei nicht leichter. Für keinen von ihnen. »Greifen wir sie an«, entschied Boendalin dennoch und hetzte los. »Die Schützen sollen nach rechts und links schießen, die Untergründigen bilden die Nachhut.« In dieser Anordnung erreichten sie die ersten der unerklärlichen Eisenstäbe. Das Fundament bildeten gegossene Eisenklumpen, die sich nicht ohne Weiteres aus der Erde reißen ließen.
»Die Ubariu sollen sie verbiegen. Drückt sie in Richtung der Schlucht, da stehen sie sowieso unter Spannung«, befahl Boendalin und ordnete seinen Truppen neu. Kiras verfolgte aus den Augenwinkeln, wie die gewaltigen Krieger sich um die Strebe versammelten, auf der einen Seite schoben und von der anderen Seite zogen. Metallisch knirschend verbog sich die Halterung, die baumstammdicke Kette über ihnen hing immer weiter durch bis sie plötzlich die Spannung verlor und zu Boden fiel. Zwei der Ubariu konnten sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen und wurden von den manndicken Kettengliedern in ihren Rüstungen insektengleich zermatscht.
»Weiter! Wir nehmen uns noch die Nächste vor!« Boendalin wies zur rechten Seite. Dieses Mal rief der Ubari seinen Widerstand laut hinaus. »Eure Mutter hat gesagt, wir sollen nicht tiefer vordringen als bis zur Markierung, die bereits dreihundert Schritte hinter uns liegt, Herr!« Die rosafarbenen Augen schauten vorwurfsvoll. »Und wir hätten vierzig dieser Masten zu knicken. Das schaffen wir niemals.« Er zeigte nach links, wo sich eine Wand aus Bestien auf sie zuschob. Diese trugen Schilde zum Schutz gegen die Bolzen und Pfeile, sie marschierten geordnet und schwer gerüstet. Kein Vergleich zu ihren bisherigen Opfern. Noch waren sie dreihundert Schritt von ihnen entfernt. »Rückzug, Herr!«
Boendalin tauschte Blicke mit Sanda und Bandaäl. »Haltet sie uns vom Leib«, sagte er zu ihnen. »Wir bringen noch ein Dutzend Träger zum Einsturz, und danach«, er sah den Ubari tadelnd an, »sage ich, dass wir uns zurückziehen, und kein anderer!« Die Zwergen Famuli begaben sich in Position und hoben die Hände. Ihre Finger zeichneten Runen in die Luft; die Diamantsplitter in ihren Händen funkelten gleißend, als sie ihre restliehen Kräfte abgaben und aus den Formeln echte Magie werden ließen. Aus Sandas Innenhand flog ein dunkelblauer Strahl und fegte eine drei Schritt breite Bresche in die Angreifer, und zwar von vorn bis zum letzten Mann im Pulk. Alles, was er traf, verdampfte in einer stinkenden schwarzen Wolke, Rüstungen und Waffen wurden zu halbflüssigen Klumpen.
»Was sagst du dazu, Bruderherz?«, sagte sie schwer atmend und blickte herausfordernd neben sich.
Bandaäl formte mit seinen Händen eine Halbkugel, die Öffnung gegen die Scheusale gewandt. Er blies durch die Finger, und auf der anderen Seite flog sein Atem als ein echter Sturm gegen die Bestien.
Die Hälfte von ihnen wurde von den Beinen geweht, Banner wirbelten davon, und selbst Kreaturen von den Ausmaßen eines Ubari wurden wie leichte Strohpuppen nach hinten geschleudert. Pfeile, die sich auf dem Flug gegen sie befunden hatten, sirrten todbringend zurück in die Reihen der Ungeheuer.
Bandaäl senkte die Arme und grinste seine Schwester an. »Ich fand mich wesentlich besser.«
»Das ist kein Spiel!« Kiras, die ihnen zugesehen

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