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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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tauschten einen raschen Blick. »Herrin, er sagt, dass er von Tungdil Goldhand geschickt worden sei«, stellte er den Besucher vor und winkte ihn näher. »Sprich.«
Der Zwerg verneigte sich. »Ich bin Jarkalin Schwarzfaust, Reiter der Schwarzen Schwadron, die mit dem Großkönig in den Süden zieht, um LotIonan zu töten.« Kiras musterte ihn. »Tragen denn alle, die Goldhand begleiten, neuerdings Schwarz? Er zieht das Schlechte wohl an.«
»Erzähle, wie ihr zu ihm gestoßen seid«, verlangte Goda und ließ sich die Botschaften aushändigen. Jarkalin gab ihr zwei Lederrollen, der Ubari ein gesiegeltes Wachstuch, in das ein Schreiben eingeschlagen war; das Emblem der einen Lederrolle war ihr fremd. »Von wem ist das?«
Jarkalin verneigte sich. »Von Aiphatön, dem Kaiser der Albae.«
Kiras und Goda starrten ihn an, als habe er sich vor ihren Augen in ein Kaninchen mit Reißzähnen verwandelt.
Jarkalin erstattete einen knappen Bericht von den Ereignissen. »... Daraufhin setzte sich der Zug mit Großkönig Tungdil nach Süden in Bewegung. Ich und zwanzig andere wurden als Boten ausgesandt, um unter anderem Euch in Kenntnis zu setzen«, kam er zum Ende. »Auf dem Rückweg zur Festung bekam ich von Aiphatön eine Nachricht für Euch.« Er verneigte sich. »Ich werde warten, welche Nachricht Ihr mir für den Großkönig geben möchtet.« Jarkalin trat drei Schritte zurück, damit die Maga lesen konnte.
»Aiphatön ist zu einem ungewollten Verbündeten geworden.« Goda war von der Entwicklung der Ereignisse überrascht. »Anscheinend ist Vraccas doch mit Tungdil.« »Oder ein anderer Gott, um uns zu täuschen.« Kiras Gesicht sah düster aus. Goda öffnete zuerst die Nachricht von Ingrimmsch an sie, in der in wenigen Worten geschrieben stand, was Jarkalin ihr soeben berichtet hatte. Aiphatön schrieb ihr, dass sich die Albae auf den Marsch begeben und den Feldzug gegen LotIonan begonnen hätten.
»Der Kaiser rechnet nicht vor Ende des Sommers mit dem Abschluss des Krieges. So lange müsste die Schlucht unter allen Umständen gehalten werden«, sagte sie zu Kiras und ließ ihre Blicke über den Schirm schweifen. »Aus dem Gefühl heraus würde ich vermuten, dass unsere Feinde nicht mehr so lange warten. Es ist eine trügerische Ruhe, die uns vorgegaukelt werden soll.« Ihr fiel auf, wie unterschiedlich die Handschriften des Albs und von Ingrimmsch waren: geschwungen, grazil und doch nicht zu verspielt gegen gerade Linien, einen festen Druck auf die Kielspitze und einige schwarze Flecken auf dem Papier, wo der Zwerg nicht ganz achtgegeben hatte.
»Ein Ausfall?«, schlug Kiras vor.
Goda seufzte. Mit diesem Gedanken hatte sie auch des Öfteren gespielt. Es würde ausreichen, die Kriegsgeräte zu vernichten. Die Scheusale hatten lange benötigt, um sie zu errichten, und es kostete sie immens viel Zeit, neue aufzustellen. »Dazu müsste ich die Barriere öffnen. Es wird mich viel Kraft kosten, und ich kann dir nicht sagen, wie lange ich die Lücke halten kann.« Sie öffnete den nächsten Brief. Er stammte von den Freien, die ihr mitteilten, dass sie gleichermaßen ein Kontingent zu Tungdil gesandt hätten. Die Belagerung durch die Albae und die Dritten war beendet worden durch die Verhandlungen beziehungsweise Anordnung des Großkönigs. »Sie sind froh und glücklich, dass der Held zurückgekehrt ist, um die Zwergenstämme zu einen und gemeinsam zu führen«, lassie Kiras vor, deren Gesicht sich voller Widerwille verzog. »Sie sehen Tungdil Goldhand bereits jetzt als größten aller Zwergenherrscher, der die Stämme einte und nach dem Sieg über LotIonan dauerhaften Frieden unter ihnen bringen wird.« »Warum fühle ich mich so hilflos und zornig?«, rief die Untergründige verzweifelt gegen den Himmel. »Sollte ich bei so viel guten Nachrichten nicht glücklich sein?« Goda drückte sie an sich. »Mir ergeht es genauso. Wir sind die Einzigen, die daran glauben, dass es ein Wesen der Finsternis ist, das aus der Schlucht zurückkehrte.« »Und es vereint die Bösen unter seinem Banner, ohne dass es die anderen merken.« Kiras knirschte mit den Zähnen. »Ich schwöre, dass Tungdils Pakt mit Aiphatön ganz anderer Natur ist.« Ihre Augen leuchteten. »Natürlich! Es geht das Umgekehrte vor!« Goda verstand nicht, was sie meinte. »Erkläre es mir.«
Sie deutete auf den Schirm. »Tungdil sammelt die Schrecken zu einem Heer zusammen: Aiphatön, LotIonan, er und diese Bestien aus der Schwarzen Schlucht mit ihrem magischen

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