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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Berührung durchfuhr, lähmten sie. Seine magische Kraft, das registrierte sie unterbewusst, überbot alles, was sie jemals fühlen durfte. Nicht einmal das Artefakt konnte ihn übertrumpfen. Der Zwerg gab einen stöhnenden Laut von sich, dann schaute er in den Schacht und reckte die freie Hand. Aus dem Rauchdiamanten löste sich ein rostbrauner Strahl und brachte den Überresten des Aufzugs die totale Vernichtung. Das Metall schmolz in der magischen Attacke, verbog sich und fiel in glühenden Tropfen auf den Boden. »Nein!«, schrie Sanda in höchster Sorge um ihren Bruder.
Der Zwerg ließ ihr Kinn los und versetzte ihr einen derben Hieb gegen die rechte Wange, der sie gegen die Wand fallen und daran zu Boden rutschen ließ. Gleichzeitig hob er den anderen Arm, ohne den Strahl zu unterbrechen, und sprengte gewaltige Teile aus dem Schacht heraus, bis ein warnendes Zittern ringsum durch das Gemäuer lief.
Er packte Sanda im Nacken und stellte sie auf die Beine, schob sie vor sich her, und sobald sie sich auch nur ansatzweise sträubte, erteilte er ihr einen magischen Schlag, der jedes einzelne Organ in ihrem Körper mit Schmerzen flutete.
Die Famula schluchzte, Blut lief ihr aus der Platzwunde über das Kinn und troff auf den Boden. Sie wusste nicht, was der Zwerg mit ihr vorhatte, warum er sich nicht tötete oder wollte er sie etwa...?
Als er sie in einen Seitengang drückte und sich an ihrem Gewand zu schaffen machte, wurden ihre schlimmsten Befürchtungen wahr.
Goda hatte den Südturm erreicht, da zitterte die Mauer unter ihren Füßen schwach zwar und für einen Menschen nicht wahrnehmbar, aber ihre Zwergennatur besaß ein Gespür dafür.
»Ahnte ich es doch!« Sie rannte zum Aufzug und stand vor einem leeren Schacht. So sehr sie an den Hebeln riss, es geschah nichts. Als sie zu den Steinwalzen sah, auf denen sich die Ketten üblicherweise aufwickelten, sah sie lediglich blanken Stein. Ein Zwerg kam die Treppen hinaufgestürmt. »Herrin, der Fahrstuhl ist abgestürzt!«, sagte er atemlos. »Beide Ketten sind abgerissen.«»Das ist unmöglich! Sie halten mehr aus, als es Platz für so viele Lasten in der Kabine hat.« Sie nahm einen Edelstein in die Hand. »Rufe die Wachen. Sie sollen Stockwerk für Stockwerk durchsuchen. Ich fange bei den Fundamenten an.«
Der Soldat stutzte. »Nach wem?«
»Nach Eindringlingen.«
»Das Tor ist verschlossen, und niemand ...«
»Tu es!«, herrschte sie ihn an und flog die Treppen hinab. Es würde sie viel Zeit kosten, bis unter die Mauerlinie zu gelangen.
Die Festung einfach auf Sand oder Erde zu setzen, wäre sträflich gewesen, weil sie sich durch das Gewicht hätte senken und verschieben können, wodurch das gesamte Bauwerk in Gefahr geraten wäre. Aus diesem Grund besaß Übeldamm ein Fundament aus Steinquadern, die mit viel Technik und Muskelkraft an Ort und Stelle gerückt worden waren. Zur Schwarzen Schlucht hin waren die Fundamente zusätzlich verstärkt und mit Fallen gegen eine Unterwanderung abgesichert worden: Fläschchen mit Gift, mit Säure, mit Gas, Scheinmauern, die einstürzten, und vieles mehr warteten auf Grabwütige und würden ihnen den Tod bringen. Niemand unterhöhlte eine Zwergenfestung.
Goda kam trotz eines Sturzes über sieben Stufen hinab unverletzt im Erdgeschoss an und hätte beinahe die feinen Blutflecke am Boden übersehen. Sie blieb stehen und lauschte vorsichtig in den Gang hinein.
Ein leises Wimmern erklang. Es war die Stimme ihrer Tochter!
Die Maga schlich den Korridor entlang, die Geräusch wurden lauter und schienen aus einem abknickenden Gang zu kommen.
Vorsichtig spitzte sie um die Ecke und sah den gegnerischen Magus, der versuchte, Sanda zu entblößen.
Goda schluckte und drückte den Splitter so fest in ihrer Hand, dass er die Haut durchstach. Sie durfte ihre eigene Angst nicht die Oberhand gewinnen lassen. Es stand zu viel auf dem Spiel. Vraccas, dein Schicksal und das meiner Tochter liegt in deinen Händen! Sie sprang um die Ecke und schleuderte einen Zauber gegen den gegnerischen Zwerg. Er bemerkte sie zu spät, um einen Gegenspruch wirken zu können. Stattdessen schleuderte er Sanda auf den Gang, nahm die Arme nach hinten und bot dem heranschießenden lavaroten Strahl die gerüstete Brust zum Einschlag. Die Energie traf, und die Rüstung des Zwerges glühte gleicheiner feurigen Kohle im Luftzug. Das Vraccasium wechselte die Farbe zu flammendem Gelb und sog die Magie in sich auf, während die Runen schwarz wie die Nacht wurden. »Töte

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