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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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antun konnte«, sagte Tungdil. »Ich habe ihm den Tod geschworen, erinnere dich, Schauspieler. Gegen euren Willen.«
Rodario schlug sich auf der Stelle an den Hinterkopf, weil er die Komödie bemerkte, die sie für den Famulus aufführten. »Es entfällt mir ständig, dass Ihr ihn unbedingt töten wollt«, rief er. »Wo Ihr doch allen Grund dazu habt.«
Franek ließ sich täuschen, oder zumindest zeigte er seine Zweifel nicht deutlich. »Und es bleibt dabei, dass ich Zugang zur Quelle erhalte?«
»Erst nach Coira, Zaubererlein«, betonte Ingrimmsch drohend. »Du wirst schön warten, bis du an der Reihe bist.«
»Das macht mir nichts. Sie besitzt genügend Energie für Tausende von uns.« Franek kratzte sich über das stoppelige Kinn. »Es wird ein gutes Gefühl sein. Nach so langer Zeit.«
»Leg dich schlafen. Wir brechen in aller Frühe auf.« Tungdil stellte einen Zhadär zur Wache ab, dann entfernte er sich mit Ingrimmsch, Rodario, Barskalin, Mallenia und Coira ein ganzes Stück vom Famulus und setzte sich auf einen Stein. »Ihn hat die Vorsehung gesandt.«
Mallenia faltete die Hände zusammen und suchte sich ebenso einen Platz zum Hinsetzen; einer nach dem anderen ließ sich nieder. »Ihr denkt nicht, dass es eine raffinierte Falle des Magus ist?«
»Nein. Er hat keine Ahnung, dass wir kommen«, widersprach Tungdil. »Wenn dem so wäre, hätte er uns all seine Famuli auf den Hals gehetzt anstelle des einen.« »Droman. So war doch sein Name?« Coira legte eine Hand auf den Rücken, wo sie der Zauber des Mannes getroffen hatte. Sie bildete sich ein, Wärme zu fühlen. »Er war nicht schlecht.«
»Aber auch nicht gut genug«, meinte Ingrimmsch grinsend. »Der Gelehrte hat ihn auseinandergenommen.« Ihm fiel wiederein, dass er das Ende des Famulus gar nicht gesehen hatte. Wegen der geblendeten Augen.
»Ich habe mich mit ihm unterhalten, und seine Geschichte klang glaubwürdig. Franek gehörte zu denen, welche die Statue aus den Kellern des ehemaligen Palastes in Porista geborgen haben. Allerdings haben wir niemals eine Bekanntschaft gemacht«, erklärte Tungdil weiter. »Wir hatten es damals mit drei anderen zu tun: Risava, Dergard und Lomostin.«
Ingrimmsch staunte, wie gut sich Tungdil erinnerte. Ausgerechnet an solche Nichtigkeiten! Auch wenn er selbst noch alles von der Jagd auf die Statue wusste und wie das Fröschi aufgetaucht war, um sie zu stehlen, er hätte sich für alles Gold des Geborgenen Landes nicht mehr der Namen der Famuli entsinnen können. Tungdil betrachtete seine Fingerspitzen. »Ich habe ihn gefragt, ob er mir eine Erklärung liefern kann, weswegen sich LotIonan verändert hat. Als er mir beschrieb, wie der Magus sich kleidet, wie er sich benimmt und wie er spricht, musste ich an Nödonn denken.«
»Nicht schon wieder! Wir haben dieses Übel besiegt. Der Dämon kann unmöglich zurückgekommen sein.« Ingrimmsch tat so, als schwinge er eine Axt. »Du hast die Feuerklinge genommen und den Nebel gespalten... ich meine, das Wesen, das aussah wie eine Wolke.«
»Weißt du noch, dass wir uns alle gefragt haben, wer denn ein Loch in LotIonans Statue gebohrt haben könnte?«
»Jemand, der versucht hat, ihn ... zu töten? Seine Magie abzuzapfen?« Ingrimmsch hob die Schultern, doch dann wurden seine Augen groß. »Nein, man hat etwas in ihn hineingesteckt*. Bei Vraccas! Sie haben ihm den Keim des Bösen eingepflanzt, als er sich nicht zu wehren vermochte, und als wir ihn erweckt haben, ging die Saat in ihm auf!« Tungdil nickte. »Franek sagt, dass Risava ihn beinahe umgebracht hätte, als er sich gegen ihren Plan stellte. Sie wollte, dass LotIonan nach seiner Befreiung böse wird.« Boindil machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich versuche gerade, mir vorzustellen, was man in einen Menschen schieben muss, damit er böse wird. Es klingt so ... einfach? Aber das dürfte es mich Sicherheit nicht sein.«
Coira nickte. »Ich kann es mir auch nicht vorstellen.«»Zerbrecht euch nicht den Kopf. Ihr kämt nicht darauf.« Tungdil hob ein Steinchen vom Boden auf. »Risava hatte in Porista einen Splitter des Malachitkristalls gefunden, der einst Nödonn gehörte. Sie nahm ihn an sich und verwahrte ihn. Als Franek ihr den versteinerten LotIonan brachte, wusste sie, was sie damit versuchen wollte. Sie bohrte ein Loch und setzte den letzten Überrest des Übels in ihn ein. LotIonan bekam niemals eine Gelegenheit, sich dagegen zur Wehr zu setzen.«
Ingrimmsch scharrte mit dem Fuß über die aschebedeckte Erde. »Das

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