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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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würde ja bedeuten, dass LotIonan unschuldig ist. An dem, was er tut. Weil er... besessen ist.« Wie ärgerlich. Dann können wir ihn nicht so einfach über die Klinge springen lassen. »Das hätte man von Nudin auch annehmen können, als er von dem Dämon zu Nödonn gemacht wurde«, warf Mallenia ein. »Es entbindet uns nicht davon, gegen ihn vorzugehen.«
»Das müssen wir auch. Unbedingt. Wir brauchen ihn gegen Vraccas«, bekräftigte Tungdil.
»Gegen deinen Meister, Gelehrter, nicht Vraccas. Vraccas ist mein Schöpfer, aber der Zwerg, den wir töten wollen, hat nichts Göttliches.« Ingrimmsch blickte seinen Freund an. »Ich habe mir etwas überlegt: Können wir LotIonan nicht zuerst diesen Splitter rausreißen? Damit er wieder gut ist?«
»Wir brauchen einen bösen Magus, um meinen einstigen Meister zu bezwingen«, widersprach er. »Mir wäre es auch lieber, wir könnten ihn vorher von dem Fluch befreien.«
Coira wischte sich die Nase mit einem Taschentuch. »Ich hoffe, dass es uns überhaupt gelingt. Ihn vom Splitter zu befreien.«
»Ich weiß, wo er sitzt. Es wird für LotIonan schmerzhaft, aber er wird es überleben. Mit Goda und Euch, Königin, haben wir zwei Magae, die mit Heilzaubern zur Stelle sind, wenn es nach dem Eingriff zu schlecht um ihn steht.« Tungdil sah sie der Reihe nach an. »Kein Wort über unsere wahren Absichten zu Franek. Er soll denken, dass wir LotIonan töten wollen, um das Geborgene Land zu befreien. Wenn wir ihm diese Aussicht rauben, könnte er sich entschließen, uns nicht weiter zu unterstützen.« Ingrimmsch runzelte die Stirn. »Das ist schön und gut, doch wir werden ihn nicht in die Quelle steigen lassen, Gelehrter! Wer weiß, welche Niederträchtigkeiten sich in ihm verbergen? Es kann den Malachitsplitter ebenso in den Magus geschoben haben. Auf das Wort eines Verräters verlasse ich mich nicht.«»Ich bin dagegen«, sagte auch Rodario und bekam die Zustimmung von Mallenia. »Wir sollten ihn niederschlagen und fesseln, sobald wir am Ziel angelangt sind. Danach sollen die Zweiten über ihn richten: Er hat sich am Untergang ihrer Heimat beteiligt und schuldig gemacht.« Er sah zu Ingrimmsch. »Ich nehme nicht an, dass Ihr das ungesühnt lassen möchtet.«
»Ho, sicherlich nicht!« Der Zwerg pochte auf den Krähenschnabel. »Auge um Auge.« Tungdil musterte seinen Freund. »Du wirst ihn beobachten, Ingrimmsch. Franek hat ebenso wenig Vertrauen in uns wie wir in ihn. Er möchte unsere Zweckgemeinschaft sicherlich eher aufkündigen als uns lieb ist. Sollte er versuchen zu fliehen, weißt du, was du zu tun hast.« Er sah zu Coira. »Für Euch gilt nach wie vor: kein Einsatz Eurer Magie. Ihr habt gesehen, dass wir es auch ohne Euch schaffen, uns die Feinde vom Leib zu halten.«
Sie nickte. Er hatte offenbar nicht vor, ihr Geheimnis auszuplaudern, und damit Rodario es nicht tat, nahm sie seine Hand und drückte sie fest. Er blickte verwundert, sagte aber nichts.
Tungdil deutete auf das Haus hinter ihnen, während er einen Zhadär zu sich winkte und sich den Rucksack des getöteten Famulus bringen ließ. »Ruht euch aus. Wir gehen morgen früh weiter. Leider zwingt uns der Zusammenstoß mit Droman dazu, schneller zu reisen. LotIonan wird sich wundern, wo sein Famulus abgeblieben ist, und etwas auf den Weg schicken, um ihn zu suchen. Dass er etwas schicken kann, was uns alle in Bedrängnis bringt, wissen wir seit dem Untergang von Seenstolz.« Er rollte Karten auf seinen Knien auf und bedeutete Barskalin, zu ihm zu kommen. »Wir suchen die schnellste Route.«
Mallenia erhob sich. »Und wenn wir vor den Albae ankommen?«
Tungdil überflog bereits die Zeichnungen. »Gehen wir dennoch in LotIonans Reich. Uns läuft die Zeit davon.«
»So plötzlich?«, fand Rodario.
»So plötzlich.« Mehr sagte der Einäugige nicht mehr und vertiefte sich in die Karten. Ratlos zog sich die Gruppe in das Torhaus zurück.
Coira kam zu Mallenia, die sich im Speicher eine Ecke ausgesucht hatte und ihre Decke als Unterlage ausbreitete. »Ich wollte Euch noch danken, dass Ihr mit ausgezogen seid, um mich zu suchen.«»Ihr hättet das Gleiche für mich getan.« Die Ido legte sich hin und suchte eine bequeme Position, dann breitete sie ihren langen Mantel über sich aus. Sie betrachtete die Maga lange. »Ihr denkt doch etwa nicht, ich würde Euch wegen unserer Rivalität um Rodario im Stich lassen?«
Coira versuchte ein Lächeln.
»Seht«, Mallenia stützte sich auf die Ellbogen, »Ihr habt einen Vorsprung, was

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