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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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du mir nicht glaubst.«
Die Maga, die wie Rodario und Mallenia unter einem üblen Sonnenbrand litt, kam näher und tat so, als spreche sie einen Zauber. Sie verließ sich auf die Einschätzung des Famulus. Für solche Nichtigkeiten durfte sie den Rest an Magie nicht aufbrauchen. Die Kraft zehrte sich eh von selbst auf, gleich Wasser, das in der Sonne stand, und sie würde froh sein, wenn sie endlich in die Quelle des Blauen Gebirges eintauchen durfte, bevor ihr die Hand verfaulte. Rodario sah sie an und wusste, dass sie den Zwergen etwas vormachte. »Keinerlei magische Verunreinigung.«
Franek zeigte ein überlegenes Gesicht, Ingrimmsch winkte ab, und das große Befüllen begann.
Tungdil befahl Slin, die Kette zurückzulegen. »Sie gehört dir nicht. Möglich, dass die Einwohner der Stadt zurückkehren, und man müsste dich als einen Dieb bezeichnen.« Ein Zhadär rief etwas vom Dach herab. Barskalin sah zum Einäugigen und gab die fremdartigen Worte übersetzt wieder. »Sie haben Leichen in den Straßen gefunden. Er sagt, dass sie aussehen, als wären sie von einem Grobfleischer zerlegt worden. Das Fleisch ist von den Knochen geschabt und die Gebeine sind aufgebrochen worden. Vom Zustand der Kadaver her schätzen sie den Zeitpunkt auf etwa zehn Umläufe.« Franek setzte sich in den Schatten, wo sich die restlichen Menschen niedergelassen hatten. »LotIonan besitzt keine Streitmacht. Ein Überfall von Wüstenbanditen wäre zwar möglich, aber ich vermute vielmehr, dass er oder Bumina ihnen etwas Magisches gesandt hat, das ihnen den Tod brachte und sie vertrieb.« Er blickte zu Coira. »Ihr werdet besser achtgeben müssen. Sprecht einen Findungszauber, damit wir sichergehen können.«
»Tut es«, sagte Tungdil und unterstützte damit den Vorschlag. »Ich möchte nicht kurz vor Erreichen unseres Ziels Opfer eines Hinterhalts werden. Ihr werdet damit mehr sehen als die Zhadär.«
Coira wollte zunächst aufbegehren, doch ihr Staunen war stärker. Tungdil wusste sehr genau, dass sie kaum mehr Kraft besaß warum verlangte er es von ihr? Weil er keine Vorstellung besaß, wie anstrengend ein solcher Zauber war? »Ich spreche ihn von da oben aus«, sagte sie und bat Rodario mit einem Nicken, sie ins nächste Haus zu begleiten, das ein bisschen größer war.
Sie erklommen die Stufen, durchquerten zwei Geschosse und standen auf dem weiß getünchten Dach des Gebäudes, von dem aus man die Siedlung überblickte. »Wollt Ihr das wirklich tun?«, fragte der Schauspieler sie.
»Ja«, log Coira. »Es ist zu unser aller Schutz.« Sie fuchtelte mit den Armen, schloss die Augen und öffnete sie wieder, dabei drehte sie sich einmal um die eigene Achse. »Ich kann nichts erkennen. Wir sind sicher, aber sollten dennoch rasch weiter. Ich habe kein gutes Gefühl. Das werde ich auch Tungdil sagen, bevor er die Stadt als Rastplatz erkürt.«Rodario nahm ihre Hand. »Ich bin froh zu sehen, dass die Hand noch immer an ihrem Platz ist.«
»Es hält noch eine Weile. Aber viel mehr werde ich nicht mehr tun können.« Sie lächelte ihn an, und gemeinsam kehrten sie auf den Platz zurück, wo die Maga dem Großkönig berichtete und auch ihr Unbehagen nicht verschwieg. »Es gibt keine Aasvögel. Das ist niemals gut. Sie lassen sich nur dort nieder, wo sie in Ruhe und ungestört fressen können«, begründete sie ihr Drängen, bald aufzubrechen.
»Das mag sein. Doch gerade Ihr, Maga, habt eine Rast bitter nötig.« Tungdil, der neben dem Brunnen stand, wies die Zhadär an, eines der angrenzenden Häuser zu überprüfen und danach einzurücken. »Der Umlauf ist mir zu heiß, um zu marschieren, und außerdem sind wir bereits in der Nähe des Blauen Gebirges angelangt. Ich habe mit Barskalin abgesprochen, dass wir nachts laufen und ansonsten ausruhen. So entgehen wir der Gefahr, zu früh bemerkt zu werden.« Er ließ sich Wasser in die Hand laufen und fuhr sich damit über das Gesicht; ein Tropfen blieb auf der Augenklappe hängen und schimmerte golden »Da es keine magischen Fallen gibt, spricht nichts gegen einen längeren Aufenthalt. Oder?«
Coira zögerte und nickte. »Nichts spricht dagegen.« Mit schlechtem Gewissen ging sie zusammen mit Rodario ins Haus. Ihr rechter Unterarm schmerzte und brannte. Kein gutes Zeichen.
Die Neugier hatte Ingrimmsch, Slin und Balyndar einschließlich ihrer Vorsicht sowie der Vernunft besiegt.
Sie schlenderten kampfbereit durch die Straßen und betrachteten die verlassenen Behausungen, um nach Spuren der

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