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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Zhadär. »Du«, weckte er ihn und schüttelte ihn an der Schulter. »Erkläre mir gefälligst, was mit mir geschieht!«Die Lider des Unsichtbaren hoben sich, gleichzeitig entstand ein Grinsen im Gesicht. »Komm mit.« Aus dem Liegen sprang er auf, packte den Zwerg am Ärmel und zerrte ihn zwischen die Felsen, wo die Gruppe Schutz gesucht hatte. »Niemand darf uns sehen«, wisperte er. »Denn es ist verboten, dass wir unsere Geheimnisse erzählen.« Er ging in die Hocke und zerrte Ingrimmsch mit nach unten. »Elbenblut, destilliert und ...« »Das hast du mir alles schon gesagt ... aber stimmt es auch, Freundchen?«, unterbrach ihn der Krieger ungehalten. »Was macht es denn mit mir, und warum färbt es meine Seele ein? Komme ich damit überhaupt noch zu Vraccas in die Ewige Schmiede?« »Vermutlich nicht alles von der Seele«, sagte der Zhadär bedauernd. »Vraccas wird dir den kranken Teil bestimmt ausbrennen und den Rest einziehen lassen. Wenn er dir gesonnen ist.«
»Hör zu ... Hast du einen Namen?«
»Balodil«, sagte der Zhadär wie von der Sehne geschnellt.
»Unsinn. So hat sich der Gelehrte genannt, als er im Reich der unendlichen Schrecken bei den Scheusalen war.«
»Ich trug ihn vorher«, kam es beleidigt aus dem Mund des Unsichtbaren. Ingrimmschs Augen verengten sich. »So? Dann berichte mir doch mal, wer ihn dir gegeben hat!«
Balodil schwieg, schaute ernst und zeigte wortlos auf den schlafenden Tungdil. »Sicher«, stöhnte Ingrimmsch. »Vraccas, was denn noch? Ein wahnsinniger Zhadär, der glaubt, er sei der Sohn des Gelehrten?«
»Er hat mich ins Wasser fallen lassen, als wir den Fluss überquert haben«, sagte Balodil beleidigt. »Ich erinnere mich, dass mich eine Strömung unter Wasser drückte und ich nichts zu atmen bekam als Wasser. Irgendwann wurde ich wach. Bei Menschen. Sie haben mich gefüttert und ließen mich schuften, dann verkauften sie mich, aber ich rannte ihnen davon, als die Albae einmarschierten.« Er redete schnell und ohne eine Unterbrechung. »Ich rannte bis in die Höhlen von Toboribor. Da lebte ich viele, viele Zyklen. Einfach so. Von Umlauf zu Umlauf. Plünderte und raubte die Gehöfte in der Umgebung aus. Bis mich Barskalin fand und mich zu den Zhadär holte.« Er grinste, hob die Arme und ließ die Muskeln schwellen. »Ich bin der Stärkste von ihnen.« Balodil zeigte wieder auf Tungdil. »Er hat mich ins Wasser fallen lassen. Auch wenn er damals anders aussah. Ich habe ihn gleich wiedererkannt.« Ingrimmsch bekam den Mund vor Staunen nicht mehr zu. Eine haarsträubende Geschichte, die so abwegig war, dass sie ebenso gut stimmen wie gelogen sein konnte. Hat Tungdil ihm vielleicht von seinem Sohn erzählt?
Er schüttelte innerlich den Kopf. Kaum jemand kannte das Schicksal von Tungdils und Balyndis erstem Sohn, über dessen Tod der Gelehrte beinahe am Suff gestorben wäre. Schon gar nicht nach so vielen Zyklen, in denen sich viele Dinge ereignet hatten und es andere Geschichten zum Erzählen gab.
Ingrimmsch sah Balodil an und versuchte, Ähnlichkeiten zu Tungdil oder Balyndis zu erkennen. Er entdeckte jedoch nichts und schimpfte mit sich selbst, weil er den Worten eines offenkundig verrückten Zhadär kurz Glauben geschenkt hatte. »Wie auch immer ... Balodil: Sage mir, was ich dagegen tun kann«, sprach er.
Der Zhadär sah wieder über die Schulter. »Du hast den Fluch der Elben auf dich geladen.«
»Du willst mir nicht wirklich weismachen, dass ihr das Blut der Spitzohren für diesen Sud genommen habt?«
»Doch. Wir haben die letzten Elben gefunden und gefangen...«
»Ich dachte, die Albae hätten die letzten Spitzohren getötet?«
»Nein, haben sie nicht. Nicht alle. Wir haben ihr Werk zu Ende gebracht. Bis auf zwei«, er hob drei Finger, »sind uns keine entkommen. Sie verfluchten uns und all diejenigen, die von unserem Trunk kosten. Wenn dich jemand erlösen und den Fleck von deiner Seele waschen kann, dann ist es einer von den beiden Elben.« Balodil lauschte. »Ich muss wieder zurück. Barskalin ist erwacht. Wenn ich zu lange weg bin, wird er vermuten, dass etwas nicht stimmt.« Seine Hände legten sich auf Ingrimmschs Schultern. »Schwöre, dass du mich nicht verraten wirst. Niemand darf wissen, dass wir zwei Elben verschont haben. Bis es sicher ist, dass die Albae vernichtet sind.« Der Griff war hart und schmerzte den Zwerg.
»Ich schwöre es, verflucht!«
Balodil ließ ihn los und verschwand in den Schatten.
»Was mache ich, wenn ich wieder Durst bekomme?«, fragte

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