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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zurückliegenden Ereignisse zu suchen. Die Zhadär bewachten die Gruppe am Marktplatz der Schmuckhändler, und die drei Zwerge fühlten sich stark genug, Tieren oder Räubern begegnen zu können.
Slin hielt seine Armbrust halb im Anschlag. »Wir sollten weniger Lärm machen«, meinte er.
Balyndar lachte ihn aus. »Das sagst du, weil du derjenige von uns bist, der die Waffe hat, die man nachladen muss.«
Ingrimmsch feixte. »Kommt, wir suchen die Geschäfte, in denen die zwergischen Waren gehandelt wurden«, sagte er und schwenkte nach rechts in eine Seitengasse, wo er zwei gekreuzte Hämmer über einem Eingang hatte baumeln sehen. Das war in seinen Augen ein guter Hinweis darauf. Oder zumindest auf eine Schmiede, um sich ein wenig wie zu Hause zu fühlen. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Hoffentlich haben sie Öl für mein Kettenhemd. Meine Ration ist schon lange zu Ende.« »Was machen wir, wenn wir Dinge finden, die von unserem Volk hergestellt wurden?«, wollte Slin wissen und sicherte das Ende. »Nehmen wir sie mit?«
»So etwas schwebte mir vor. Ich gönne den Langen ja ihren Reichtum, aber wenn die Stadt weiter im Staub versinken sollte, möchte ich das Werk unserer Verwandten wenigstens in Sicherheit gebracht haben.« Ingrimmsch betrat den Laden, in dem es Werkzeuge aller Art gab, vom kleinen Nagelkneifer bis hin zu großen Felsbohrern. Immer zwei von ihnen stöberten, der dritte hielt Wache. So arbeiteten sie sich von Geschäft zu Geschäft, bis sie an den äußersten Rand der immensen Düne gelangten. Darunter lagen eine Reihe von Läden vom Sand bereits bis zur Hälfte begraben, und diese warben damit, nur echte Zwergenware feilzubieten.
Unschlüssig betrachtete das Trio die Gebäude, an deren Fassaden Risse entstanden waren. Auch Sand hatte, wenn sich die Körner so hoch und dicht türmten, ein enormes Gewicht.
»Es sieht gefährlich aus«, meinte Slin als Erster.
»Es könnte sich aber lohnen.« Balyndar zeigte mit dem Morgensterngriff auf das Schild mit der Aufschrift »Waffen von Vraccas Kindern«; die Tür war bereits aufgebrochen, und davor lagen einige Schwerter, Speere und Äxte auf dem Boden verteilt. »Da hat schon jemand eingekauft, ohne vorher den Besitzer zu fragen.«
Ingrimmsch rieb sich über die Wangen, warf den schwarzen Zopf in den Nacken und stapfte los. Es war offensichtlich, dass er seine Entscheidung gefällt hatte. »Slin, du hältst vor der Tür Wache«, befahl er. »Wenn das Dach einstürzt, während wir drinnen sind, kommt du wenigstens lebend davon.«
»Das hört man doch gern«, erwiderte der Vierte strahlend. Er blieb unter dem Vordach stehen, Ingrimmsch und Balyndar betraten über verstreute Dolche, Messer und Beile hinweg den Raum.
Sie sahen auf den ersten Blick, dass sie in einer kleinen Schatzkammer gelandet waren doch sie war bereits ausgeraubt worden. Vitrinenkästen und Schautruhen waren leer, das Glas zerschmettert. Nur die üblichen Waffen, wenn auch von guter Qualität, hingen in den Regalen und an den Wänden.»Wie schade«, meinte Balyndar und stieg über die Trümmer hinweg.
»Das, was auf dem Boden liegt, ist nicht zwergisch«, brummte Ingrimmsch und ging in die Hocke. »Fälschungen«, schnaubte er. »Die Räuber konnten zwischen Meisterhaftigkeit und Nachahmung offenbar sehr gut unterscheiden.« »Bei Vraccas!«, rief Balyndar aufgeregt, und Ingrimmsch eilte zu ihm. »Liest du, was ich lese?«
Der Krieger sah eine zerschlagene Glasvitrine, in der ein Samtkissen lag, und darunter war in der Sprache der Menschen mit sauberer Hand auf ein Stück Pergament geschrieben worden: »Die legendäre Feuerklinge das Original«; daneben befand sich ein Büchlein und ein Zertifikat, in dem sich der Betreiber des Landes, ein gewisser Esuo Wopkat, verpflichtete, die Kaufsumme zurückzuzahlen, wenn sich die Waffe als Fälschung erwies.
Ingrimmsch lachte schallend. »Noch eine von ihnen.«
»Ich weiß, sie waren bei Andenkenhändlern sehr beliebt«, sprach Balyndar und griff in die Vitrine, um das Büchlein herauszunehmen. »Oh, hier steht die Geschichte des Fundes.«
»Nichts sagen«, rief Ingrimmsch mit kindlicher Begeisterung. »Mmh ... sie wurde dieses Mal auf dem Gipfel der Drachenzunge gefunden! Oder, nein, in den Höhlen Toboribors? Halt ... nein! In LotIonans verlorenem Stollen!«
»Trifft alles nicht zu.« Balyndar räusperte sich und las vor:
»Werter Käufer, Sammler und Weiser, die Axt, die Ihr in den Händen haltet, ist aus dem reinsten, härtesten Stahl,

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