Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
daraus trinkt, zu töten.« Der Alb sah Tungdil an. »Die Wasservorräte meiner Krieger sind mit diesem Mittel versetzt. Nach zwei Umläufen werden sie sterben und tot in der Wüste oder im Blauen Gebirge liegen. Das wäre dann der Augenblick, in dem ihr den Magus von mir haben könnt.«
»Das ist ein Wort!«, rief Ingrimmsch erleichtert. Aiphatön hatte denselben Gedanken wie Mallenia gehabt. »Und du willst danach wirklich allein nach Dsön Bharä gehen, die NordAlbae ausrotten und für immer verschwinden?«
Aiphatön fand die Unbekümmertheit des Zwerges unterhaltsam, wie man ihm deutlich ansah. Er nahm ihm die Frage nicht übel. »Das werde ich tun, Boindil Zweiklinge. Ich gehe und nehme dem Geborgenen Land ein Übel.«
»Das wird ein aufregender Umlauf«, freute sich Ingrimmsch und rieb sich die Finger. »Und danach nichts wie nach Norden!«
Der Alb erhob sich und nickte ihnen zu. »Ich kehre zurück und werde meinen Leuten eröffnen, dass ich Händler vorgefunden und getötet habe. Ihr seid zumindest vor Nachstellungen durch meine Krieger sicher.« Er verabschiedete sich mit einem Heben der Hand, dann verließ er die Kaverne.
»Mallenia hat mit ihrer Vermutung und dem Gift genau ins Schwarze getroffen.« Ingrimmsch freute sich, dass der Alb verschwunden war. »Früher oder später bekommen wir LotIonan, Gelehrter.«
Tungdil nickte. »So ist es.« Er legte ihm vertrauensvoll die Hand auf den Rücken, und das Braun seines Auges blickte freundlich auf ihn. »Ruhe dich aus, mein Freund. Du hast den Schlaf so bitter nötig wie Rodario und seine beiden Frauen.«
Nicht einmal der Ansatz von bunten Wirbeln und Sprenkeln. Ingrimmsch unterdrückte ein Gähnen. »Das tue ich. Aber vergiss nicht, mich zu wecken. Den Zhadär die Wache allein zu überlassen, möchte ich nicht. Wir haben ja gesehen, dass sie das gefährlichste Langohr des Geborgenen Landes ohne eine Warnung in unser Lager spazieren lassen«, sagte er übertrieben und gestikulierte dazu. »Die famosen Zhadär! Ha! Zwei haben wir noch, und gegen was sind sie gefallen? Gegen magische Kreaturen.«
»Die Einzigen, die wohl einen derartigen Sieg über die Unsichtbaren erringen konnten«, vermutete Tungdil. Er überlegte. »Wir werden unsere letzten beiden im Kampf schonen.«
»Was? Ich habe mich verhört, Gelehrter!«
»Der Stänkerer und der Knurrer, wie du sie nennst, kennen alle Geheimnisse der Dsön Aklän«, sagte er nachdrücklich. »Wenn Aiphatön scheitern sollte, sind wir auf ihr Wissen angewiesen, um uns die Schwarzaugen vom Hals zu schaffen. Erst dann wird das Geborgene Land Ruhe finden.«
Er blickte bestürzt. »Heißt das, ich muss auf den Stänkerer und den Knurrer aufpassen und nicht umgekehrt?«
Tungdil deutete Beifall an und rutschte auf sein Lager zurück.
»Wenn das so weitergeht, trinke ich freiwillig aus der Wasserflasche eines Albs.« Ingrimmsch bohrte sich im Ohr und stapfte zu Slin und Balyndar, um ihnen zu verkünden, was besprochen worden war.

XXVII
    Das Geborgene Land, Blaues Gebirge, Das Reich der Zweiten, 6492. Sonnenzyklus, Spätfrühling.
    Ingrimmsch wurde von den Eindrücken überwältigt. Er befand sich in seinem Zuhause, das er schon vor so langer Zeit verlassen hatte und wegen LotIonan nicht einmal mehr hatte besuchen können! Er atmete tief ein und erkannte den ganz eigenen Geruch des Blauen Gebirges sofort wieder, erinnerte sich an die Gänge, durch die sie liefen, und ihm tat der Verfall weh, den er allenthalben entdeckte.
Stollen, Tunnel, Höhlen, Kavernen, Säle, Hallen, große und kleine Räume verlangten nach Pflege, denn ein Gebirge war nichts Totes, wie die Menschen immer behaupteten. Es bewegte sich, verschob sich, wankte und erzitterte, wuchs und starb an manchen Stellen, und die Zwerginnen und Zwerge handelten entsprechend. Liebevoll war abgestützt, verputzt oder gegraben worden aber seit LotIonans Herrschaft hatte die Instandhaltung gelitten.
»Risse, Einstürze, Wassereinbrüche«, zählte er leise leidend auf. »Eine Schande! Allein dafür hat der Hokuspokusmacher eine Tracht Prügel verdient.«
»Dabei seien einmal die absichtlichen Zerstörungen außen vor gelassen«, fügte Slin hinzu.
»Sie kommen von den Experimenten, die er und die Famuli unternommen haben«, sagte Franek, der sich mit Tungdil an der Spitze der Gruppe befand.
»Dafür hast du auch eine Tracht Prügel verdient«, knurrte Ingrimmsch und versetzte ihm einen Stoß. »Ein Gebirge ist nachtragend. Ich hoffe, es lässt uns seine Wut nicht spüren,

Weitere Kostenlose Bücher