Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Famulus darin stehen konnte.
»Entzückend! Wie für uns geschaffen«, meinte Slin und tätschelte die Höhlenwand. »Es ist schön warm hier drinnen. Frieren werden wir schon mal nicht.«
Sie bereiteten sich auf die Nachtruhe vor und entzündeten zwei Fackeln, um etwas Licht zu haben.
Tungdil teilte die Zhadär, Ingrimmsch und sich selbst zur wechselnden Wache ein. Die erschöpften Menschen sollten sich ausruhen, um genügend Kräfte für die Reise durchs Gebirge zu sammeln. Mit Franek besprach er anhand der Karte ihre Strecke, die in sehr gerader Linie in das Blaue Gebirge führte.
Ingrimmsch kam hinzu und besah die Zeichnung. »Den Weg kenne ich nicht«, räumte er ein. »Er muss angelegt worden sein, nachdem ich ins Jenseitige Land bin, um Übeldamm zu errichten.« Er wies auf die Stelle, wo sich der Eingang in das Stollensystem befand. »Eine solche Schwächung der Verteidigungsanlage hätte unser Volk niemals vorgenommen. Da merkt man gleich, dass den Langen der Sinn für so etwas vollkommen fehlt.«
»Bumina hat ihn nicht angelegt«, widersprach Franek. »Es wäre LotIonan aufgefallen, wenn Steinarbeiten durchgeführt worden wären.«
»Dann war es Aiphatön, als er den Magus überraschte.« Ingrimmsch weigerte sich beharrlich, dem Pfad einen zwergischen Ursprung zugrunde zu legen. »Ich sage es noch einmal: Die Zweiten hätten einen solchen Weg, der zwar nicht ins Herz, wohl aber in den Leib des Reiches führt, niemals angelegt! Niemals!« Er kreuzte die Arme und hatte die Augenbrauen über der Nasenwurzel zusammengezogen.
»Das ist mir, gelinde ausgedrückt, einerlei«, meinte Tungdil. »Er ist da, wir können ihn benutzen, und das werden wir auch tun. Morgen.« Er sandte die Zhadär hinaus, damit sie die Wache begannen. Sein nächster Blick galt den Menschen, die sich in einer Ecke zusammengekauert hatten. Rodario lag in der Mitte, Mallenia rechts und Coira links von ihm. »Wir haben die Feuerklinge«, sagte er behutsam. »Hätten wir früher gewusst, welchesGlück uns zuteilwird, hätten wir die Königin nicht in Gefahr bringen müssen. Balyndar führt die Waffe, die gegen LotIonan besser nicht sein könnte.«
»Aber sie wird vom Falschen gehalten«, ließ sich Ingrimmsch hinreißen. »Das habe ich dir schon erklärt.« Der Einäugige erhob sich. »Und ich bleibe dabei. Die Feuerklinge ist bei ihm gut aufgehoben.« Er ging zur gegenüberliegenden Wand, setzte sich auf seine Decke und schloss das Lid. Seine Art zu zeigen, dass er allein sein wollte. Das wird kein gutes Ende nehmen. Die Axt gehört zu dir, nicht dieses Albae-Ding in deinen Händen. Ingrimmsch wischte sich über das Kettenhemd, kehrte zu Slin und Balyndar zurück. »Da die Zhadär weg sind, kann ich einen Blick darauf werfen, ohne dass wir alle geblendet werden«, sagte der Fünfte und zog die Hülle vom Axtkopf.
Die Intarsien schimmerten noch immer.
Die drei schauten zum schlafenden Tungdil hinüber.
Slin sagte, was er dachte. »Sie will uns doch nicht etwa vor ihm warnen?« Seine Stirn legte sich in Falten. »Wie könnte er ein Feind unseres Volkes sein?«
»Ich wusste es«, grollte Balyndar und verpackte die Feuerklinge wieder. »Von Anfang an habe ich diesem Zwerg, der sich als Goldhand ausgibt, nicht getraut...« »Haltet ein, ihr Gnomenhirne!«, unterbrach Ingrimmsch. »Die Klinge kann genauso gut auch den Famulus meinen.« Oder mich, fügte er in Gedanken hinzu. Er wollte den Verdacht weder auf sich noch auf den Freund lenken. »Ich traue ihm nämlich weniger als meinem Gelehrten.«
»Hm«, machte Slin und war verunsichert.
Sie aßen etwas und teilten sich ihr Wasser, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Ingrimmsch betrachtete Tungdil kauend, das Gesicht, die tiefen Linien, die goldene Augenklappe und die braunen, langen Haare. Ich verliere nicht jetzt meinen Glauben an dich. Die Feuerklinge meldet uns eine andere Gefahr, sie kann nicht dich meinen.
Ein schlanker menschlicher Umriss erschien am Eingang und betrat gebückt die Höhle, in der Linken hielt er einen Speer.
»Schwarzauge!«, brüllte Ingrimmsch, sprang auf die Füße und riss den Krähenschnabel hoch. »Blinde Zhadär! Ich werde sie mir...«»Langsam, Boindil Zweiklinge«, sprach der Alb zu ihnen und trat näher in den Feuerschein. Die in den Körper eingearbeitete Rüstung war einmalig: Aiphatön! »Ich bin nicht hier, um euch zu schaden, sondern euch zu unterrichten, was geschehen wird.«
Tungdil stand bereits, doch er sah sehr entspannt aus. »Ich habe dein Kommen

Weitere Kostenlose Bücher