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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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erwartet, Kaiser.«
»So? Hast du das? Ich nicht«, grummelte Ingrimmsch und stellte den Krähenschnabel mit Schwung ab. »Wie hat er uns gefunden?«
Aiphatön deutete auf den Ausgang. »Meine Späher meldeten eine kleine Gruppe, die sich dem Blauen Gebirge von Westen nähert. Ich ahnte, dass ihr es seid, folgte den Spuren und fand euch hier vor.« Er ließ den Blick schweifen. »Mehr sind es nicht?« »Nein. Wir haben viele Zhadär in einem Gefecht verloren, und die Schwarze Schwadron ist nicht zu uns gestoßen«, entgegnete Tungdil. »Hast du etwas von Hargorin Todbringer gehört?«
»Nein. Bei uns kam er nicht an.« Aiphatöns schlankes Albgesicht wandte sich zu Tungdil. »Ich beginne morgen mit dem Angriff. Es hat sich herumgesprochen, dass die Aufstände im Westen des Geborgenen Landes auch auf Gauragar und meine anderen Besitztümer übergreifen. Auch dass die Dritten ihre Posten verlassen haben und sich in ihre Festungen im Schwarzen Gebirge zurückziehen, wurde vernommen. Die Albae wollen daher die Pforte schnell öffnen, um Nachschub an Kriegern zu erhalten und die Lage unter Kontrolle zu bekommen, ehe die Aufstände nur mit einem langwierigen Krieg zu beenden sind.« Er setzte sich, weil ihm das gebückte Stehen nicht länger gefiel. »Stimmt es tatsächlich, dass Lohasbrand tot ist?«
»Ja. Und zwar schon sehr lange.« In aller Kürze erklärte Tungdil dem Alb, was sie in den letzten Umläufen alles erlebt hatten; auch dass sie einen der Dsön Aklän getötet hatten, verheimlichte er nicht.
»Dennoch sind es zwei der Drillinge, die noch leben.« Er sah zu Mallenia, die einen Fluch auf den Lippen hatte. »Tirigon hat Euren Schuss überlebt und sich in Dsön Bharä auskuriert. Ich werde ihn für Euch töten, Prinzessin. Es liegt auf meinem Weg«, sagte er freundlich. »Aber von Firüsha habe ich nichts mehr vernommen. Sie liegt anscheinend wahrhaftig auf dem Grund des Sees.«
»Elria möge sie tiefer sinken lassen als den schwersten Stein und von Fischen zerfressen lassen«, murmelte Ingrimmsch leise.»Ach ja: und Seenstolz auf sie fallen lassen, wenn wir gerade schon dabei sind.« Aiphatön erläuterte seinen Angriffsplan vor ihnen, und er klang furchtbar einfach: »Stürmen. Von drei Seiten gleichzeitig.«
»Er hat noch zwei Famuli zu seiner Verteidigung. Einen haben wir getötet, einer steht auf unserer Seite. Sie werden euch mit Zaubern eindecken.« Tungdil setzte sich dem Alb gegenüber. »Du hast fünfzigtausend Mann mit dir?«
Aiphatön nickte. »Und wenn es nur zehntausend bis in die Stollen schaffen, bin ich nicht unglücklich, wie du weißt. Ich werde den Angriff führen«, er legte die Linke gegen seine Rüstung, »und die Sprüche, die sie gegen mich schleudern, abfangen und zurückschicken, wie ich es seinerzeit mit LotIonan getan habe.«
»Sie werden ihre Magie vielmehr gegen deine Krieger schicken.« Tungdil sah ihn an. »Werden sie nicht flüchten, wenn sie die Ausweglosigkeit ihrer Attacke erkennen?« »Ich habe ihnen gesagt, dass wir schnell sein müssen, um den Tod zu entkommen. Wir Albae sind schnell«, sagte Aiphatön ruhig.
»Kein Wunder, bei den langen Beinen.« Ingrimmsch spielte mit seinem Bart. »Da kann ja jeder schnell sein. Aber dafür schlagt ihr euch im Tunnel den Schädel an!« Der Kaiser bedachte den Zwerg mit einem Grinsen. »Immer noch der Alte.« Tungdil hatte sich anscheinend neue Gedanken gemacht. »Deine Krieger sind genügend angespornt, um in die Tunnel zu gelangen. Aber du hast dann keinerlei Kontrolle mehr über sie. Was ist, wenn sie LotIonan finden und ihn töten? Du weißt, dass wir den Magus lebendig benötigen.«
»Ich sagte ihnen, dass wir ihn lebendig benötigen, um das Tor zu öffnen. Das ist ihnen Anreiz genug.«
Ingrimmsch räusperte sich. »Was geschieht, wenn der Anreiz so gut war, dass es ihnen gelingt? Wie sollen wir den Magus aus den Fängen von Zehntausenden Albae befreien?« Er streichelte seinen Krähenschnabel. »Ho, halte mich nicht für einen Feigling, Kaiser der Schwarzaugen. Ich mag Herausforderungen, und ich mag es auch, viele Gegner gegen mich zu haben. Aber gleich so viele? Und dazu noch mit diesen ... Fertigkeiten?«
»Darüber habe ich auch eben nachgedacht«, gestand Tungdil, dessen linker Zeigefinger gegen die Augenklappe pochte und ein helles Klingen verursachte.»Ich habe Vorsorge getroffen, dass die meisten von ihnen den Kampf nicht überstehen. Es gibt giftige Substanzen, von denen ein Tropfen in einem See ausreicht, um jeden, der

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