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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zusammengeschmolzen, und damit schwand auch ein gutes Stück der Zuversicht, welche sie mit sich geführt hatten. So erschien es zumindest Ingrimmsch. Der Einzige, der unbeirrbar am Erfolg ihrer Mission festhielt, war ausgerechnet derjenige, der zuerst nicht hatte gehen wollen und dem er nicht voll vertraute: Tungdil Goldhand.
Von den Zhadär waren ihnen zwei geblieben; Ingrimmsch hatte sie Stänkerer, Keucher und Knurrer genannt. Der Keucher hatte eines Morgens tot neben dem Lagerfeuer gelegen, seine Hände hielten den Trinkschlauch mit dem besonderen Inhalt umklammert.
Tungdil hatte angenommen, der Unsichtbare sei verdurstet, doch Ingrimmsch wusste es besser. Leider. Ein ähnliches Schicksal befürchtete er für sich, aber der grauenhafte Durst war ausgeblieben. Bislang.
»Was für eine Heldenschar«, murmelte er vor sich hin. Die bis ins Mark erschöpfte Maga musste mehr getragen werden, als dass sie aus eigener Kraft gehen konnte, vermutlich würde man sie später zur Quelle schleifen. Hoffentlich treffen wir vorher weder auf diese Bumina noch auf Vot.
Sie setzten ihren Marsch fort und schwenkten bei Einbruch der Nacht nach Süden ein, um sich in den darauffolgenden Umläufen dicht an den Gebirgsausläufern entlangzubewegen; endlich sahen sie die Festung Ogertod keine zehn Meilen mehr von ihnen entfernt.
Und sie wurde bereits belagert!
Aiphatön hatte seine Truppen in einem Blitzmarsch in den Süden verlegt. Ingrimmsch und Tungdil betrachteten das Heerlager, das in großem Abstand zur Festung errichtet worden war. Auch in den Berghängen rechts und links der Mauern machten sie Unterkünfte der Albae aus.
»Belagerungsgeräte haben sie keine dabei«, sagte Ingrimmsch verblüfft. »Denken sie, dass LotIonan freiwillig öffnet?«
»Aiphatön hat den Magus einmal geschlagen. Also zeigt sichLotIonan nicht in einem offenen Kampf, sondern wird die Albae in die Stollen gehen lassen, um ihn darin anzugreifen«, schätzte Tungdil. »LotIonans Famuli werden die Türwächter spielen müssen, während er in aller Ruhe abwarten kann, was geschieht.« »Wie viele Schwarzaugen sind es?« Balyndar zog die Schlaufe fester, mit der er den Sack über den Kopf der Feuerklinge befestigt hatte. Sie leuchtete von morgens bis abends und fühlte sich durch die Anwesenheit der Zhadär sehr gestört. Um in der Dunkelheit nicht so auffällig wie eine gleißende Blendlaterne zu sein, hatte er sie verhüllt.
»Schwierig. Aber fünfzigtausend werden es schon sein.« Ingrimmsch reichte ihm das Fernglas. »Sie können nicht lange mit dem Angriff warten. Der Proviant und das Wasser werden einer solchen Masse an Kriegern in der Wüste schnell ausgehen.« »Ein Vorteil für LotIonan«, befand Mallenia. »Er kann sie kommen lassen. Und für Aiphatön ist es umso besser. Wenn er die Albae aus dem Süden wirklich nur loswerden möchte, kann er ihre Vorräte vergiften.«
Ingrimmsch lachte. »Du bist gefährlich, Prinzessin.«
»Ich habe für den Widerstand gekämpft. Wir haben vieles getan, um die Feinde zu töten. Egal wie und wo«, erwiderte sie.
Franek sagte Tungdil, in welche Richtung er sehen musste, um den Pfad zu erkennen. »Wir werden ihn heute noch erreichen. Nach einigen Schritten öffnet sich in ihm eine kleine Kaverne. Darin werden wir rasten und können nicht mehr von zufälligen Beobachtern gesehen werden.«
Sie gingen weiter, einer hinter dem anderen, um keine auffällige Spur zu hinterlassen. Die Albae sandten sicherlich ihre Späher weit aus.
Slin summte eine Zwergenweise vor sich hin. Es war die Melodie, die er die ganze Zeit über von Ingrimmsch vorgesungen bekommen hatte. »Es müsste ja mit Tion zugehen, wenn wir unser Ziel nicht erreichen«, sagte er überzeugt und ansatzlos zu Balyndar. »Helden, Waffen, wie es sie sonst nirgends gibt, und der Beistand von Vraccas«, zählte er seine Gründe auf.
Ingrimmsch ahnte, dass der Vierte es sagte, um sich und ihnen allen Mut zu machen. Jede andere Gruppe hätten die zahlreichen Verluste sicherlich verzagt umkehren lassen. »Gewiss«, stieg er darauf ein. »Aber jetzt lasst uns schweigen. Die Spitzohren hören gut, und der Wind steht günstig für sie.«Ohne ein weiteres Wort wanderten sie im Mondenlicht durch die steinige Umgebung und fanden unter Franeks Führung den Pfad. Nach nicht allzu langem Marsch bog er in einen kleinen Durchgang ein und wies ihnen die Unterkunft für diese Nacht. Die Höhle war fast rund, maß sieben Schritt im Durchmesser und war gerade so hoch, dass der

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