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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dir.«»Mallenia?«, sagte Viatin überrascht. »Die Aufständische? Hat sie nicht vor Kurzem erst die Schwarze Schwadron bei Hangenturm überfallen und sie um den Zehnten erleichtert?«
    Wislaf sah sich um. »Wo ist eigentlich Gerobert? Wollte er nicht nachkommen, wenn er sich umgeschaut hat?«
    »Ein großer, kräftiger Mann mit einem grauen, dreckigen Mantel und einem Vollbart?«, erkundigte sich Tirigon. »Ich sah ihn auf einem Fuchshengst.«
    »Da ist er«, nickte Wislaf. »Er ist davongeritten, sagtet Ihr?«
    »Nein. Das sagte ich nicht.« Der Alb deutete hinaus. »Wir sind uns begegnet. Hinterm Haus.« Er legte die Rechte vielsagend an den Griff des Dolches mit der doppelten Klinge. »Da ich vor euch stehe, werdet ihr euch denken können, wie unsere Begegnung verlief.«
    Diederich zog ein Schwert. »Verflucht! Tückische Kreaturen!«, spie er aus. »Sie machen nicht einmal vor ihren Verbündeten halt.«
    Sisaroth lachte laut und herablassend. »Wie kommt er darauf, dass solche Geschöpfe wie Menschen unsere Verbündeten sein könnten? Vasallen von Mörslaron, mehr nicht.«
    Tirigon nickte erheitert. »Und da Mörslaron weit unter uns steht, können wir über alles verfügen, was ihm gehört.« Schlagartig wurde er ernst. »Oder es zerstören.« Nun zückten auch Wislaf und Viatin ihre Schwerter. »Das würde Euch schlecht bekommen!«, warnte Wislaf sie.
    »Schwester, ich glaube, die Gemüter der Männer hier sind ein wenig erhitzt«, rief Sisaroth ihr zu und machte keinerlei Anstalten, sich mit seinen Dolchen zur Wehr zu setzen. »Möchtest du etwas vortragen, um sie zu besänftigen?«
    »Du weißt, dass mich das sehr anstrengt«, gab sie zurück. »Meine Stimme leidet.« »Nein«, ächzte Ortram. »Nein, bitte, nicht singen! Habt Mitleid ...«
    »Aber versuchen kann ich es.« Die Albin gab ihm einen Kuss auf die Wange, holte tief Luft und erhob ihre Stimme.

V
    Das Jenseitige Land, die Schwarze Schlucht, Festung Übeldamm, 6491. Sonnenzyklus, Winter.
    Ingrimmsch stand in voller Rüstung auf dem Südturm und betrachtete den Aufmarsch der verschiedensten widerwärtigen Bestien am Ausgang der Schlucht. Ein Sammelsurium aus Grauen, das sich anschickte, über das Land herzufallen. Neben ihm befand sich Goda, den Mantel um die Schultern gelegt, und horchte nach ihren inneren verbliebenen magischen Kräften. Noch gab es einen Vorrat. Ihre Hand wanderte tastend zu der Tasche an ihrem Gürtel. Darin bewahrte sie unterschiedlich große Splitter des Diamanten auf, die vom Umkreis der Stelle herrührten, an der das Artefakt gestanden hatte. In ihnen ruhten winzige Reste von Energie, wie sie festgestellt hatte, und jedes Quäntchen davon zählte.
    Früher hatte sie unerschöpfliche Kraft aus dem Artefakt ziehen können, wenn sie die Hände gegen den Schirm gelegt hatte. Damit war es vorbei.
    Die nächste magische Quelle lag gar nicht mal so viele Umläufe von ihr entfernt, jedoch im Reich der Albae. Goda zweifelte, dass sie überhaupt lebend bis dorthin gelangen würde.
    Die andere Quelle befand sich in Weyurn, eine viel weitere Reise, welche sie nicht antreten durfte, solange die Schwarze Schlucht ihre Scheusale jederzeit gegen Übeldamm ergießen könnte. Gerüchten nach hockte auch Lohasbrand im Roten Gebirge auf einer Quelle ausgerechnet in einem Zwergenreich.
    Goda seufzte. Nichts als eine Tasche voller Diamantsplitter war ihr geblieben, in denen ein Hauch der ursprünglichen Kraft des Artefakts steckte. Je mehr sie davon aufbrauchte, desto schlechter wurde die Lage der Verteidiger. Sie ahnte, dass Katapulte auf Dauer nicht ausreichten, um Tions Ausgeburten aufzuhalten. Sie würden einen neuen Weg finden müssen, sich gegen sie zu schützen.
    »Wo ist Tungdil?«, fragte Ingrimmsch den Ubari neben sich. »Hast du einen Soldaten nach ihm geschickt?«
    »Ja, General.« Der Krieger deutete eine Verbeugung an. »Sie fanden sein Gemach verlassen vor.«
    »Er ist sicherlich ins Geborgene Land aufgebrochen«, warf Goda ein, ihren Mantel richtend. »Schließlich hat er uns sehr deutlich gemacht, dass er nichts mit dem Kampf hier zu tun haben will. Dabei wird er sich wundern, wenn er in seine Heimat zurückkehrt. Falls es überhaupt seine wahre Heimat ist. Vraccas behüte uns davor, dass wir das Schlimmste aller Übel einfach so haben ziehen lassen!«
    »Ich denke, wir haben ihn zu sehr bedrängt«, kam es aus Ingrimmschs Mund. »Einen Krieg zu führen, einen, zwei oder drei Zyklen lang, das kennen wir alle. Doch er hat über

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