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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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wurde.
»Willkommen.« Die Frau lächelte Mallenia an. »Mein Name ist Coira, und Ihr befindet Euch auf der Insel Seenstolz in Weyurn. Im Palast solltet Ihr vor den Albae sicher sein, die Euch verfolgt haben, Mallenia von Ido«, sagte sie mit gedämpfter Stimme. »Wir konnten Euren Arm retten, doch es wird auch mit meiner Magie eine Weile benötigen, bis die Stelle verheilt ist. Der Biss des Nachtmahrs hat Euch Fleisch und Knochen gekostet.«
Mallenia sah nach ihrem Oberarm, der unter einem dicken Verband verborgen lag, und meinte, die Zähne noch immer zu spüren. Sie räusperte sich. »Ich schulde Euch mein Leben«, bedankte sie sich. »Das werde ich niemals mehr gutmachen können.« »Darauf kommt es auch gar nicht an«, gab Coira freundlich zurück. »Ihr seid eine Freiheitskämpferin und wagt, was ich niemals wagen durfte.«
»Seid nicht so bescheiden, Prinzessin«, erklang die Stimme eines Mannes von der anderen Seite des Bettes. »In Mifurdania habt Ihr Euch gegen die Orks von Lohasbrand gestellt. Das macht Euch durchaus zu einer Verteidigerin der Freiheit.« Bevor die Ido den Kopf zu drehen vermochte, beugte sich ein Mann mit einem zotteligen Kinn sowie Schnurbärtchen über sie. »Ich darf mich vorstellen: Rodario der Siebte«, sagte er ein wenig schüchtern. »Er hat Euch am Strand gegen die Nachtmahre verteidigt«, sagte Coira, »während ich mich um die Albae kümmerte.« Ihr fiel ein, dass er ihr noch immer nicht erklärt hatte, weswegen er nicht ertrunken war. Eigentlich konnte er doch nicht schwimmen. »Dann stehe ich auch in Eurer Schuld.« Mallenia deutete ein Nicken an. »Ach, was. Wir Freiheitskämpfer halten zusammen«, spielte er seine Tat herunter. »Und verteidigt ist ein wenig übertrieben. Ich habe darauf geachtet, dass Ihr nicht unter die Hufe der Viecher geraten seid, mehr nicht.«
Mallenia schenkte ihm ein Lächeln, bevor sie Coira ansah. »Die Albae Ihr konntet sie besiegen? Zu zweit?«
»Auch wenn ich keine Maga bin wie einst meine Vorgängerinnen, so bin ich in der Lage, mich dieser Gewalten zu bedienen. Es war Euer Glück, dass die Albae auftauchten, nachdem ich meine gesamte Kraft erlangte. Etwas früher, und es wäre schlecht ausgegangen.« Sie schenkte ihr ein Glas Tee ein. »Allerdings muss ich Euch enttäuschen: Die Albae leben noch, aber ich habe sie nach Idoslän zurückgetrieben.« Mallenia presste die Lippen aufeinander, dass sie jegliche Farbe verloren. »Ihr kennt sie nicht.«
»Geschwister, oder?«, erkundigte sich Rodario. »Sie sahen sich äußerst ähnlich.« »Drillinge«, verbesserte Mallenia und nahm den Tee entgegen. Sie trank ein paar Schlucke, um die Trockenheit aus dem Hals zu vertreiben.
Coira strich die langen schwarzen Haare zurück. »Da wir zweien begegnet sind und Ihr auf einem Nachtmahr rittet, ahne ich, was geschehen ist.«
»Sie stellten mich in Hochheiligstadt, in Gauragar. Meine Mitstreiter wurden von ihnen umgebracht, ich tötete einen von ihnen und flüchtete, bis sie mich einholten«, berichtete sie. »Und sie werden zurückkehren, um mich zu töten. Ich belauschte sie, als sie mich für ohnmächtig hielten.«»Ihr versteht deren Worte?« Rodario setzte sich und betrachtete die Frau. Sie gefiel ihm ausnehmend gut. Mindestens so gut wie Coira, auch wenn sie vom Körperbau und den hellen Haaren den Widerpart zur Maga bildete. Er sah ihr an, dass sie viel mit Waffen übte und Wert auf Ertüchtigung legte. »Meinen Respekt! Wie habt Ihr das erlernt? Es soll sehr schwierig sein.«
Mallenia zwang sich ein Lächeln ab, es wirkte schief. »Wenn ein Land über so viele Zyklen besetzt ist wie mein Idoslän, bleibt es nicht aus, dass man die Sprache der Eroberer früher oder später begreift.« Sie wagte es nicht, die verbundene Stelle anzufassen; unter den Bänden juckte es heilend und pochte gleichzeitig schmerzhaft. »Wie lange wird es dauern?«
»Der Knochen ist schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Mehrfach gesplittert. Meine Magie hat die Trümmer verschmelzen lassen, doch bevor sie richtig halten, werdet Ihr vorneweg sieben bis acht Umläufe Schonung benötigen.« Coira erhob sich. »In zwei Umläufen werdet Ihr aufstehen dürfen. Soll ich einen Boten senden, der Euren Freunden von Eurem Verbleib berichtet?«
Mallenia seufzte schwer. »Es gibt niemanden mehr. Die Dsön Aklän, wie sie sich nennen, haben alle getötet, die mir nahestanden oder Nachfahren meines Ahnen, Prinz Mallen, waren.«
Rodario setzte sich auf. »Was bedeutet die Anrede?«
»Wenn

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