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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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blicklos über die hohen Mauern der Burg ihres Onkels. Ihre neue Familie hatte sie voll und ganz akzeptiert, und das mit Freuden. Trotz ihrer Vergangenheit und all dem, was sie getan oder zu tun versucht hatte, waren die Kirkcaldys wirklich froh, sie bei sich zu haben. Zwei Wochen lang war sie von Behaglichkeit und Freundlichkeit umgeben gewesen. Sie hätte so glücklich wie noch nie sein müssen, aber sie war es nicht. Sobald sie mit ihren Gedanken alleine war, wurde sie traurig, und der ganze Schmerz, den sie so krampfhaft zu unterdrücken versuchte, stieg auf. Trotzdem versuchte sie immer wieder, Momente zu finden, in denen sie allein sein konnte. Warum, wusste sie nicht.
    »Nach wem sehnst du dich, Mädchen?«, fragte ihr Onkel, der neben sie getreten war und sich an die Mauer lehnte.
    »Wie kommt Ihr darauf, dass ich mich nach jemandem sehne?«
    »Ich bin fünfunddreißig Jahre alt, Mädchen. Und in dieser Zeit habe ich die Sehnsucht kennengelernt, ich habe mich sogar selbst gesehnt, nach meiner Frau, möge Gott ihrer teuren Seele gnädig sein. Du hast Sehnsucht. Nun, wenn ich wetten würde, würde ich darauf setzen, dass du dich nach dem Laird von Donncoill sehnst.«
    Maldie versuchte ihre Überraschung zu verbergen. Sie überlegte, was sie ihrem Onkel alles erzählt und wo sie sich verraten hatte, aber ihr fiel nichts ein. Sie hatte jetzt fast zwei Wochen lang ununterbrochen erzählt. Es war denkbar, dass sie sich nur dadurch verraten hatte, wie sie Balfours Namen ausgesprochen hatte. Es war aber auch möglich, dass ihr Onkel einfach nur geraten hatte.
    Wieder seufzte sie. Eigentlich spielte es keine Rolle, dass er es wusste. Sie hatte sich sogar jemanden gewünscht, mit dem sie sprechen konnte. Obgleich sie den größten Teil ihres Lebens allein gewesen war, ihre Probleme selbst gelöst und ihre Wunden selbst versorgt hatte, schien sie mit dieser Sache nicht alleine fertig zu werden.
    »Vielleicht«, sagte sie schließlich. »Aber das ist egal.«
    »Bist du sicher?«, fragte er sanft.
    »Er ist nicht hier, oder?«
    »Nein, aber das muss nicht von Bedeutung sein. Wie stand es um euch, als du fort bist?«
    »Nicht gut.«
    Er tätschelte ihr die Schulter. »Warum erzählst du mir nicht einfach alles von Anfang an? Manchmal kann das den Blick klären. Vielleicht sehe ich ja auch etwas, was du nicht siehst, weil dein Herz beteiligt ist.«
    In seinen Worten lag so viel Wahrheit, dass es Maldie ermutigte, alles zu gestehen. Wenn auch nur die kleinste Chance bestand, dass ihr Onkel helfen könnte, war sie bereit, seinen Tadel dafür zu riskieren, wie sie sich verhalten hatte. Als sie ihre Geschichte beendet hatte, sah sie jedoch den harten Glanz des Zorns auf Colins Gesicht. War es nun vorbei mit der freundlichen Aufnahme, über die sie sich in den letzten zwei Wochen so gefreut hatte?
    »Ich denke, ich trete ganz in die Fußstapfen meiner Mutter«, murmelte sie. »Es tut mit leid, dass ich Euch enttäuscht habe.«
    »Nein, deswegen bin ich nicht wütend. Ich habe mich nur gefragt, wie schnell ich Donncoill erreichen und seinen Laird töten kann.« Er betrachtete Maldie genau, als sie erblasste.
    »Nein«, schrie sie, »das könnt Ihr nicht tun!«
    »Warum nicht? Er hat dich entehrt, oder nicht?«
    »Ich sehe das eher nicht als entehrt an«, sagte sie und zuckte leicht zusammen, als sie das Wort aussprach, da sie wusste, jeder andere würde es so sehen. »Ich dachte nur, ich könnte –«
    »Was? Ein Mann sein? Deine Freuden genießen, wo du willst, und dann einfach gehen?« Er lächelte schief und atmete ein paar Mal ruhig und tief durch, um seinen Ärger über Balfour wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Du hast vielleicht mehr Rückgrat als so mancher Mann, aber ich fürchte, du bist keiner. Vielleicht ist es ja ungerecht, aber ein Mädchen kann nicht einfach herumlaufen und mit jedem ins Bett steigen, für den sie entflammt. Nein, nicht, wenn sie ihren guten Namen behalten will. Und selbst wenn sie in ihrem Herzen keine Hure ist, so nimmt sie doch Schaden und fügt sich selbst Leid zu. So ist es dir doch ergangen, oder etwa nicht?«
    »Gut, ja, vielleicht schon ein bisschen.« Sie blitzte ihn finster an, als er lachte. »Na gut, jedenfalls nicht viel. Ja, ich war so töricht zu denken, dass ich die Leidenschaft genießen und dann einfach fortgehen könnte.« Sie errötete leicht. »Die Leidenschaft war sehr stark, wisst Ihr, und ich dachte, warum nicht? Es fühlte sich sehr gut an, und ich war schwach genug, um

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