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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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ihm ein, dass Erics Zukunft und Wohlbefinden für die Kirkcaldys vielleicht deshalb von Interesse sein könnte, weil der Junge mit Maldie blutsverwandt war. Die Art, wie Eric behandelt wurde, nachdem alle wussten, dass er Beatons Sohn war, konnte für den Mann aufschlussreich sein. Und obgleich Balfour hätte erklären können, dass das wohl seine Sache wäre, so hatte er doch nichts zu verbergen und wollte auch nicht, dass die Kirkcaldys dies dächten.
    »Ich kam berauscht vom süßen Gefühl des Sieges zu Eric und Maldie. Bevor ich noch etwas sagen kann, wird mir erklärt, dass das Mädchen, das ich begehre, nicht nur die Tochter des Mannes ist, den ich gerade getötet habe, sondern auch, dass der Junge, den ich dreizehn Jahre lang Bruder genannt habe, dessen Sohn ist. Vielleicht bin ich nicht so schnell von Begriff wie andere, aber ich finde, dass einem solche Neuigkeiten schon die Sprache und den Verstand rauben können. Ja, besonders, nachdem diese lange blutige Fehde ja deshalb begonnen hatte, weil alle dachten, mein Vater habe mit Beatons Frau das Bett geteilt und mit ihr ein Kind gezeugt. Und nun sagt mir Maldie, das wäre gar nicht so gewesen. Nun, zumindest nicht alles. Dann vergrößert sie meinen Schreck noch, indem sie mir den wahren Grund nennt, warum sie auf dem Weg nach Dubhlinn war, nämlich, um ihren eigenen Vater zu töten. Ja, und sie fügt auch noch hinzu, dass sie mich und die Meinen für diese Rache benutzen wollte. Ich brauchte Zeit, um über all das nachzudenken, und die hat sie mir nicht gegeben. Sie floh aus Donncoill, bevor wir noch unsere Schwerter vom Blut der Beatons gesäubert hatten.«
    »Das ist jetzt fast einen Monat her, mein Freund. So lange dauert der Ritt von Donncoill nicht!«
    »Meine Pferde sind langsam«, erwiderte Balfour gedehnt. Wieder musste er innerlich fluchen, als Colin nur grinste und einige der vielen Kirkcaldys, die sich im Saal drängten, in sich hineinlachten. »Sie hat mir nicht gesagt, warum sie geht, sie ist einfach weg. Kein Lebewohl, keine Erklärung, nicht einmal ein Danke, dass du mir geholfen hast, Rache zu üben. Es blieb mir überlassen, Erklärungen für all das zu finden, was sie getan hat und warum sie geflohen ist. Aber mir war nach wie vor unklar, ob Maldie wollte, dass ich ihr folge. Immerhin hatte ich gerade ihren Vater umgebracht.«
    »Sie empfand nichts für diesen Schuft.«
    »Das hat sie gesagt, und daran hat mich auch jeder erinnert. Aber selbst wenn es wahr ist, bleibt die Tatsache, dass ich sie der Möglichkeit beraubt habe, die Rache zu üben, nach der sie so lange strebte. Am Totenbett ihrer Mutter hat sie einen Blutschwur geleistet, und ich habe ihr die Chance genommen, ihn zu erfüllen.«
    »Wenn sich das Mädchen deshalb gegrämt hätte, wüsstet Ihr davon. Sie hätte sich nicht still und heimlich verdrückt. Nein, obwohl ich sie kaum einen Monat kenne, kann ich eines mit Sicherheit sagen: Wenn sie wütend gewesen wäre, hätte sie Euch das wissen lassen.« Colin verschränkte die Arme vor der Brust. »Wisst Ihr, was ich glaube? Ich denke, Ihr habt gekniffen. Habt Ihr wirklich erwartet, unsere Maldie würde herumsitzen und ruhig abwarten, bis Ihr Euch klar seid, was Ihr von dem haltet, was sie Euch gerade erzählt hat? Oder was Ihr für sie fühlt und was nicht?«
    »Ich denke, einen oder zwei Tage hätte sie mir schon lassen sollen, um alles zu verdauen. Immerhin war es eine ganze Menge: Meine Geliebte war das Kind meines Feindes. Mein Bruder war nicht mein Bruder. Eine lange und teure Fehde beruhte auf einer Lüge. Ein kleines Kind wäre durch diese Lüge fast grausam gestorben und könnte aufgrund dieser Lüge selbst jetzt noch seines Geburtsrechtes beraubt werden. Und das Mädchen, dem ich vertraute, gab zu, dass sie mich von Anfang an belogen hat.«
    »Ihr habt ihr nicht die ganze Zeit über vertraut, in der sie bei Euch war.«
    »Ihr scheint das Vertrauen des Mädchens gewonnen zu haben«, murmelte Balfour, der ein bisschen überrascht war, dass Maldie ihrem Onkel so viel erzählt hatte. »Nein, habe ich nicht. Aber am Ende hat sich ja herausgestellt, wie recht ich hatte, ihr Spiel zu hinterfragen. Sie hatte viele Geheimnisse, und sie hat mich belogen. Ich habe ihr falsches Spiel nur durch Raten herausgefunden. Nun, ich kann Eure Sorge für Eure Nichte zwar verstehen, aber während wir hier über alles reden, kann ich sie nicht sehen. Ich habe Euch alles erzählt, was ich Euch erzählen wollte. Was es sonst noch zu bereden gibt,

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